Emmerich. Lange Jahre kümmerte sich Michael Rozendaal um die Kultur in Emmerich. Die Stadt stellte nun seine Nachfolgerin vor. Das ist sie.

Endlich konnte der Bürgermeister die gute Nachricht verkünden. Emmerich hat eine neue Chefin für die Kultur. Was Peter Hinze daran am meisten freut: „Die neue Leiterin von Kultur - Künste - Kontakte ist keine Unbekannte.“ So konnte die Stelle aus den eigenen Reihen besetzt werden: Andrea Joosten ist fortan für die Leitung des Eigenbetriebs Kultur - Künste - Kontakte (KKK) zuständig.

Wobei: Wirklich neu ist die Aufgabe für die Emmericherin nicht. Als Leiterin der Stadtbücherei und damit bislang stellvertretende Leiterin von KKK hat sie eigentlich schon vor etwa 3,5 Jahren die kommissarische Leitung dieses Bereiches übernommen. Bekanntlich ist der frühere KKK-Leiter, Michael Rozendaal, seinerzeit schwer erkrankt und ausgefallen und nun verfrüht in Pension gegangen. Joosten ist jetzt offiziell seine Nachfolgerin.

Bürgermeister Peter Hinze stellte die neue Leiterin des städtischen Eigenbetriebs Kultur, Künste, Kontakt, Andrea Joosten, im Rathaus in Emmerich vor.
Bürgermeister Peter Hinze stellte die neue Leiterin des städtischen Eigenbetriebs Kultur, Künste, Kontakt, Andrea Joosten, im Rathaus in Emmerich vor. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Einarbeiten in schweren Zeiten

„Als Andrea Joosten vor drei Jahren bei uns angefangen hat, war es wahrlich ein Sprung in kalte Wasser“, sagt der Bürgermeister. Joosten hatte sich direkt mit Dingen wie Personalplanung oder auch Wirtschaftsplänen beschäftigen müssen. „Dass ich in Coronazeiten angefangen habe, war aber eigentlich gut. Auch wenn es schwierige Zeiten waren, hatte ich mehr Zeit und konnte mich so besser einarbeiten“, sagt Joosten rückblickend.

Bürgermeister Peter Hinze ist überzeugt, dass hinsichtlich Theater und Bibliothek „wir gut aufgestellt sind“. Und auch generell in Sachen Kultur: Hier hat nun Joosten quasi fortan, städtischerseits, den Hut auf. Überraschend: Andrea Joosten wird weiterhin Leiterin der Stadtbücherei Emmerich bleiben. Das Hauptgeschäft im Bereich Stadttheater soll ein Theaterpädagoge übernehmen.

Kinder und Jugendliche erreichen

Nicht ohne Grund. Etwa wolle man künftig die Zielgruppe Kinder und Jugendliche wieder mehr in den Fokus nehmen. Sicherlich kein leichtes Unterfangen. Weiteres Ziel: Die komplette Kultur in Emmerich soll zudem möglichst wieder regelmäßig an einem Runden Tisch zusammen kommen. „Auch wenn Emmerich eher klein ist, so ist die Kulturszene bunt und vielfältig“, sagt Joosten. Sicherlich gebe es als große Kulturstätten die Bücherei, das Theater und das Schlösschen Borghees. „Aber es gibt noch so viel mehr in Emmerich und das zumeist auch ehrenamtlich getragen.“

Auch wenn Emmerich eher klein ist, so ist die Kulturszene bunt und vielfältig
Andrea Joosten - Leiterin des Eigenbetriebs KKK in Emmerich

Ohnehin, daraus machen Bürgermeister und die neue Kulturchefin keinen Hehl: „Ohne die Ehrenamtlichen wäre es schwer in der Kulturszene.“ Auch in diesem Bereich müsse man sich zukunftsträchtig aufstellen, findet Andrea Joosten. Aprospros Zukunft: Joosten freut sich, auch weiterhin mit dem engagierten KKK-Team („Das sind sehr, sehr gute Kollegen“) arbeiten zu können. Rund zehn Bedienstete gehören dazu. Und zahlreiche Ehrenamtliche. Auch hier gilt: „Ohne die geht es nicht.“

Neue Wege zum Kunden finden

Fest steht für Joosten: Auch die Kultur in Emmerich, wie etwa das Stadttheater, müssen in der Zukunft Wege finden, „wie wir die Menschen erreichen und ansprechen. Eben auch im Bereich Kinder und Jugendliche“. Generell möchte sie leichte Veränderungen angehen. Welche das sind, wollte sie an der Stelle noch nicht verraten.

Davon auszugehen ist, dass das Stadttheater – auch wenn es final noch nicht terminiert ist – die Saison 2025/2026 pausiert. Sprich: Dass das Theater dann wegen größerer Sanierungsarbeiten geschlossen ist.

20.000 Besucher jährlich

Wenn dies der Fall ist, sei eines auch klar: „In der Saison dann nichts machen, werden wir, was das Theater angeht, auch nicht“, sagt Joosten. Stücke an anderen Orten gespielt, wären durchaus denkbar. Die rund 20.000 Besucher jährlich im Theater werden also nicht völlig leer ausgehen.

Nicht denkbar ist im Übrigen eine andere Sache. Nämlich dass das Theaterbüro, so gab es vor einiger Zeit einen Vorschlag, umziehen könnte. Der Standort neben dem Theater sei optimal. „Vor allem wegen der kurzen Wege“, unterstreicht Joosten.

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