Emmerich. Unter dem Motto „Hanse, Ritter, Feuerspiele“ wurde in Emmerich erstmals ein Hansefest gefeiert. Zunächst aber mit schwachem Start.
Am Wochenende stand im Emmericher Rheinpark alles unter dem Motto „Hanse, Ritter, Feuerspiele“. 54 Verkaufs- und Gastronomiestände sowie 15 Lager bevölkerten mit rund 250 gewandete Personen den Rheinpark. Auch rund 10 bis 20 Prozent der Gäste nutzten die Möglichkeit das Hansefest gewandet zu betreten, sie mussten dann weniger „Wegezoll“ zahlen.
An den Verkaufsständen wurden viele kunsthandwerkliche Waren wie Schmuck, Dekorationen, Seifen, Textilien, Holzklompen, Parfum, Keramik oder Felle angeboten. Dazu kamen mittelalterliche Kleidung und Textilien sowie Waffen – angefangen mit Schwertern, Helmen, oder Pfeil und Bogen als teure Sammlerstücke bis zu einfachen Ausführungen für die Kinder.
Odins Popel kosten
Das im Mittelalter gerne geschlemmt wurde, zeigten zahlreiche Ess- und Getränkestände. Ob Spanferkel, Räuber- Hexen- oder Pilzpfannen, Handbrot und vieles – mehr oder wenig Zeitgemäßes – wurde serviert. Dazu gab es natürlich die passenden Getränke wie Ritter- oder Teufelsbier, den Honigwein Met oder Liköre. Die bekannten Kirmessüßigkeiten gab es unter angepasstem Namen: Elfenhaar (Zuckerwatte), Magenbrot (geröstete Mandeln) oder Odins Popel (Popcorn).
Für den Nachwuchs sorgten ein kleines Karussell, eine wacklige Hängebrücke oder Bogenschießen sowie weitere Mitmachangebote wie Töpfern dafür, dass keine Langeweile aufkam.
Zahlreiche Waffen, Werkzeuge und Einrichtungsgegenstände
Zu den kommerziellen Anbietern bevölkerten verschiedene mittelalterliche Lager mit mehreren Zelten, Feuerstellen, Ess-, Schlaf und Arbeitsbereichen den Mittelaltermarkt. Dort konnte man miterleben, wie die Bevölkerung zu früheren Zeit gelebt, gearbeitet und auch gefeiert hat. Zahlreiche Waffen, Werkzeuge und Einrichtungsgegenstände konnten sich Besucher ansehen und mit den Bewohnern in Gespräch kommen.
Die Teilnehmer der Lager und Stände kamen aus ganz Deutschland. Die Tavernen beispielsweise aus Oberhausen, viele aber auch aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen oder auch von der Küste.
Mittelaltermusik, Piratenlieder oder Musik zum Tanzen
Auf der Bühne wurde an beiden Tagen durchgehend ein Programm mit Mittelaltermusik, Piratenlieder oder Musik zum Tanzen und Toben, Gaukelei und Jonglagen veranstaltet. Dreimal täglich standen die Raufereien der Rittersleute auf dem Plan des Veranstalters „Sündenfrei“, der auch das große Siegfriedspektakel in Xanten veranstaltet.
„Der Zulauf war heute recht verhalten“, erklärte Thomas Zierfuß, Mitarbeiter des Veranstalters, „am Wetter kann es nicht gelegen haben“. Werbung wurde auch genug gemacht. „Vielleicht müssen sich die Leute in Emmerich erst einmal an einen Mittelaltermarkt gewöhnen. Wir haben in Xanten auch ganz klein angefangen und jetzt ist es eins der größten Mittelalterfestivals überhaupt geworden“, erklärte der Marktleiter.
Gutes Wetter freut Lagerleute
„Nach einem schwachen Start heute Morgen sind wir mit Zulauf heute Mittag sehr zufrieden“, erklärte am Samstagabend dann Dr. Manon Loock-Braun, die Hanse-Organisatorin der WFG Emmerich. „Wir haben tolles Wetter, darüber freuen sich besonders die Lagerleute, da macht das Übernachten draußen viel mehr Spaß.“
Über 100 Gewandete, darunter auch einige Musikgruppen nahmen am Samstagabend an einem gemeinsamen Hanse-Umzug entlang der Rheinpromenade vom Alten Markt bis zum Rheinpark teil. Dort lieferten die Gaukler und Musikanten des Marktes eine schöne Feuerperformance ab. Beim Hanse-Umzug war auch die Gesamtschule Emmerich beteiligt. Dort ist die Hanse regelmäßig Thema im Unterricht und die Schüler haben bereits ein Buch zur Hanse herausgegeben. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr begleitete den Zug mit Fackeln.
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