Anholt. Vor sechs Wochen haben vier Dachsbabys im Biotopwildpark Anholter Schweiz das Licht der Welt erblickt. Medizinischer Check-up stand an.
„Vier gesunde Dachsbaby, zwei Jungen und zwei Mädchen, wohlgenährt, schön entwickelt, kerngesund und sehr munter“, fasste die Tierärztin zusammen. Die Tiere im Biotop-Wildpark Anholter Schweiz wurden von ihr gewogen, drei wiegen rund 800 Gramm, eines der Mädchen 50 Gramm weniger. Im ausgewachsenen Zustand werden sie einmal 10 bis 15 Kilogramm auf die Waage bringen. Sie untersuchte die Tiere, das Maul, die Ohren und die noch geschlossenen Augen. Sie kontrollierte den Ernährungszustand und ob der Nabel ordentlich abgeheilt ist.
Das Abhören mit dem Stethoskop war nur bei zwei Jungtieren möglich, die anderen beiden fiepten so laut, dass Anne Brömmling nichts hören konnte. An der linken Halsseite setzte sie mit einer Spritze einen RFID-Microchip ein, mit dem später die Tiere identifiziert werden können. Zum Schluss erhielten die vier Dachse noch ihre erste Wurmkur. „Es ist wichtig, die erste Untersuchung so früh wie möglich durchzuführen, da bereits durch die Muttermilch die ersten Wurmeier übertragen werden können“, so Brömmling, „nachher, wenn die älter werden, sind sie auch nicht mehr so handlich, dann kann man sie sich nicht mehr so gut ansehen, die Dachse sind dann auch unfreundlicher“.
Tierbabys werden noch gesäugt
„Die Tierbabys werden jetzt noch komplett von der Mutter gesäugt. Sie haben noch keine Zähne und das Maul ist vorne noch ganz rund“, erläuterte die Tierärztin, „das ist die perfekte Andockstation für die Mama-Zitze“ Mit drei Monaten werden sie nach und nach an feste Nahrung gewöhnt, dass ist bei Dachsen Obst, Gemüse – aber auch Fleisch, Hühnchen oder Rinderherzen bekommen die Allesfresser angeboten.
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Foto: Thorsten Lindekamp / FUNKE FotoServices Vier Dachse sind im Tierpark Anhalter Schweiz in Isselburg Anholt zur Welt gekommen.
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Die Dachseltern Luzie und Max haben seit 2018 schon rund 20 Dachsbabys auf die Welt gebracht. Im letzten Jahr auch vier Jungtiere, aber alle männlich. Da Max aber vor zwei Wochen altersbedingt verstarb, wird es in der nächsten Zeit wohl keinen Dachsnachwuchs mehr in der Anholter Schweiz geben. Bis zum Winter bleiben die Jungtiere noch bei ihrer Mutter, danach wird, um Inzucht zu vermeiden, der männliche Nachwuchs in andere Tierparks wechseln. Namen sollen die vier nicht erhalten. „Wir geben den Tieren in der Regel keine Namen, es sollen Tiere bleiben und keine Menschen“, erklärte Tierpflegerin Patty Bijlsma.
Von Besuchern abgeschirmt
Noch wird die Dachsmutter und ihr Nachwuchs von den Besuchern abgeschirmt, aber in Kürze sollen auch diese einen Blick auf die Tiere werfen können. Nach der aufregenden Untersuchung müssen die Kleinen aber erst einmal wieder Ruhe finden. Jungtiere gibt es auch bei verschiedenen anderen Tierfamilien im Park. „Wir hoffen auf Nachwuchs bei den Ottern“, so Patty Bijlsma, „natürlich auch bei den Huftieren, wie Schafe, Ziegen oder Esel. Der Besuch in der Anholter Schweiz lohnt sich auf jeden Fall, beispielsweise zu Ostern.
Da gibt es am Ostersonntag und Ostermontag ab 11 Uhr ein Eiersuchen mit dem Osterhasen. Die Plastikeier, die im Park zu finden sind, können an der Kasse in richtige Ostereier getauscht werden.
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