Emmerich. Das Rheinmuseum in Emmerich zeigt die Ausstellung „Kupferstiche und Zeichnungen“. Darin gibt es tolle Ansichten des Rheins zu sehen.
Dieses Motiv ist sicherlich nicht nur vielen Emmericher Geschichtsinteressierten bekannt. 1647 fertigte Matthaeus Merian eine Ansicht der damaligen „Rheinpromenade“ mittels eines Kupferstiches, die die Stadt vom gegenüberliegenden Ufer aus zeigt. Zahlreiche Handelsschiffe liegen auf dem Rhein davor. Die den Kern umgebenden Mauern und Wälle sind ebenso gut zu erkennen, wie die großen prägnanten Kirchen – Martini und Aldegundis – als auch die Türmchen einiger Klöster.
„Dieser Kupferstich ist deshalb so bekannt, weil er Jahrzehnte das Einschlagspapier des Traditionsgeschäftes Fassin am Alten Markt zierte“, sagt Herbert Kleipaß. Der Leiter des Emmericher Rheinmuseums hat diese Stadtansicht Emmerichs als Kupferstich nun noch einmal hervorgeholt. Und zeigt sie ab Sonntag mit etwas mehr als 40 weiteren Zeichnungen und Kupferstichen in der neuen Ausstellung.
Lichtempfindliche Stücke aus der Sammlung
Herbert Kleipaß hat für die Ausstellung „Kupferstiche und Zeichnungen“ wieder Stücke zutage gefördert, die ansonsten dort gut verwahrt werden. Nicht, weil sie so wertvoll wären, sondern weil sie so lichtempfindlich sind. Das Rheinmuseum Emmerich und das bis 1944 bestehende Heimatmuseum hat eine ansehnliche Sammlung von Kupferstichen und Zeichnungen aus dem 16. bis zum 19. Jahrhundert zusammengetragen.
Die Leiter des Heimatmuseums, Ferdinand Goebel und Hans Reimann, haben vieles gesammelt und damit einen wertvollen Grundstock für das Rheinmuseum Emmerich gelegt. „Diese Sammlung wird aus Anlass des 60-jährigen Bestehens in diesem Jahr nach vielen Jahren der Öffentlichkeit präsentiert“, so Kleipaß. Von Gaspar Bouttats, Matthäus Merian, Georg Keller bis zu Jan de Beijer „gibt es viele interessante Ansichten unserer Stadt zu sehen.“
Ein Kupferstich nach Lehrer Wassenberg
Eines seiner Lieblingsstücke aus der Ausstellung ist ein Kupferstich von Christian Rademacher, der aus dem Jahr 1667 stammt. Er war einst im Anhang eines Buches zu finden, das der Lehrer Wassenberg über die Geschichte Emmerichs geschrieben hatte. Der Emmericher Geschichtsverein hat es aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt. Der Kupferstich, der dazu gehört, zeigt den Stadtgrundriss „Embricas“ mit vielen Details. „Nach diesem Bild haben wir das auch Stadtmodell fürs Museum angefertigt“, erklärt Kleipaß.
Natürlich gibt es nicht nur Emmericher Ansichten. Sonder jene vom Rhein bei Wesel oder auch Landschaften und markanten Orten von Uedem, Goch, Kleve und den Niederlanden. Und: Eine Wand hat Herbert Kleipaß auch Motiven aus Elten gewidmet.
Besondere Kollektion von Postkarten
Infos und Öffnungszeiten
Die neue Ausstellung „Kupferstiche und Zeichnungen“ mit Motiven von Merian bis Jan de Beijer ist vom 24. März bis 12. Mai im Emmericher Rheinmuseum zu sehen. Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 24. März, um 11 Uhr durch Museumsleiter Herbert Kleipaß.
Besichtigt werden kann die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Museums Sonntag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jeweils von 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 16.30 Uhr. Mehr Informationen zum Rheinmuseum gibt es auch unter www.rheinmuseum-emmerich.de.
Immer wieder findet sich der Name Jan de Beijer, aber auch viele andere Künstler wurden berücksichtigt. Interessant: Auf den Stichen finden sich oft zwei Signaturen. „Die des Zeichners und die desjenigen, der den Kupferstich danach angefertigt hat“, erläutert Kleipaß. Herbert Kleipaß ist immer wieder begeistert von den hervorragenden Kupferstichen. Aber auch den Zeichungen Jan de Beijers, der gern in Emmerich unterwegs war. Einige seiner Originale sind auch innerhalb der Ausstellung zu sehen.
Da das Rheinmuseum 2024 Jubiläum feiert, hat Herbert Kleipaß etwas Besonderes anfertigen lassen. „Ein Teil der Ausstellung zum Mitnehmen“, sagt er. Neun Postkarten mit besonderen Motiven aus der Ausstellung können zum Set-Preis von fünf Euro gekauft werden.
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