Elten. Im Rat wurde schon über die Prüfung einer Mountainbike-Route im Wald am Eltenberg diskutiert. Diese Knackpunkte wurden angeschnitten.

Eigentlich hat der Rat in seiner Sitzung am Dienstag eine Eingabe der CDU Elten nur an den Fachausschuss verwiesen. Aber zur Prüfung einer möglichen Moutainbike-Route - wir berichteten - im Waldgebiet Eltenberg nahm die Diskussion schon Fahrt auf.

Zunächst war SPD-Fraktionschefin Meike Schnake-Rupp irritiert: „Die CDU hat erst am 12. März den Haushalt 2024/25 abgelehnt wegen mangelndem Sparwillen. Sieben Tage später folgt diese Eingabe der CDU Elten. Dafür sind keine Mittel im Haushalt vorgesehen.“ Und ob es Fördermittel gibt, sei nicht klar. „Inhaltlich finden wir durchaus, dass man sich mit dem Thema beschäftigen kann.“ Irritiert war Schnake-Rupp auch, dass die CDU städtisch eingeholte nicht-öffentliche Angebote öffentlich mit aufführe.

Das Thema kehrt zurück

Tim Krebber, CDU-Fraktionsvorsitzender, reagierte: „Wir haben es zur Kenntnis genommen. Klar, Sparwillen, aber diese Reaktionen können wir uns für künftige Anträge doch sparen.“

Christoph Kukulies (AfD) begrüßte es, dass dies nun diskutiert wird: „Ich habe das vor 15 Jahren schon beantragt.“ Tatsächlich hatte der Politiker 2015 als Vorsitzender von TV Elten das Thema aufs Tableau gebracht. Auch wenn man dafür Geld in die Hand nehmen müsse, es sei gut, die Konflikte im Wald nun zu lösen.

BGE sieht Überforderung der Försterin

Sabine Siebers, Grünen-Chefin, regte an, bis zum Ausschuss für Stadtentwicklung zu erfassen, welche Schäden Mountainbike-Fahrer bei ihren Touren quer durch den Wald schon verursacht haben.

Christopher Papendorf (BGE) erklärte, dass seine Fraktion das Projekt kritisch sieht. Wegen der Umstände. Rund 200.000 Mountainbiker seien im Bergherbos unterwegs, aber die Niederländer kontrollierten den Wald mit sechs oder sieben Kräften. „Bei uns handelt es sich um Privatgrund. Die Försterin hat 56.000 Hektar zu betreuen. Es ist für sie nicht möglich, die Moutainbiker zu kontrollieren.“

+++ Das hatte die NRZ zuvor berichtet +++

Der CDU-Ortsverband Elten sorgt sich um die Sicherheit der Waldnutzer auf und um den Eltenberg. Deshalb wünschen die Christdemokraten, dass die Umsetzbarkeit einer Mountainbike-Route im Waldgebiet Eltenberg geprüft wird. Dazu wurde ein entsprechender Antrag formuliert.

Mountainbiker lieben den Wald.
Mountainbiker lieben den Wald. © dpa | Patrick Seeger

Zuhilfenahme professioneller Planer

Die Prüfung der Umsetzbarkeit soll ausdrücklich unter Zuhilfenahme von professionellen Planern stattfinden, um eine rechtssichere Lösung erarbeiten und die ohnehin schon knappen Personalressourcen der Stadtverwaltung schonen zu können.

Die CDU begründet ihren Antrag wie folgt:

  1. Schutz von Natur und Umwelt: Das Fahren abseits der regulären Wege durch Mountainbiker verursacht erheblichen Schaden für die Natur. Durch die Errichtung einer speziellen Mountainbike-Route könnten diese Schäden minimiert werden, indem die Fahrer auf definierte Strecken geleitet werden, die speziell für ihre Aktivität angelegt sind. Dadurch werden die Flora und Fauna des Waldes geschützt und die natürliche Umgebung bewahrt.
  2. Entlastung des Waldgebiets: Der Eltenberg ist ein beliebtes Ziel für Mountainbiker, die auf der Suche nach anspruchsvollen Trails und Strecken sind. Durch die Einrichtung einer speziellen Mountainbike-Route im Waldgebiet und entsprechende Anbindung an die Mountainbike-Route im Montferland könnten diese Fahrer gezielt auf definierte Strecken gelenkt werden, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Dies würde dazu beitragen, die Belastung des Waldes durch Mountainbiker zu reduzieren und gleichzeitig den Erholungswert für andere Waldnutzer zu erhalten.
  3. Verbesserung der Sicherheit für alle Waldnutzer: Das Waldgebiet auf und um den Eltenberg wird von einer Vielzahl von Menschen für verschiedene Freizeitaktivitäten genutzt, darunter Spaziergänger, Jogger, Familien und Radfahrer. Eine spezielle Mountainbike-Route würde dazu beitragen, Konflikte zwischen den Nutzergruppen zu minimieren, indem sie klare Wege und getrennte Bereiche für verschiedene Aktivitäten bietet. Dies würde die Sicherheit für alle Waldnutzer erhöhen und das Risiko von Unfällen und Konflikten reduzieren.
  4. Rückkehr von Ruhe und Struktur: Der Wald ist nicht nur ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, sondern auch ein Ort der Erholung und Entspannung. Eine gut geplante und ausgewiesene Mountainbike-Route würde dazu beitragen, dass wieder mehr Ruhe und Struktur in das Waldleben einkehrt.
  5. Einbindung professioneller Planer: Die Einbindung professioneller Planer ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Mountainbike-Route den örtlichen Gegebenheiten und Umweltstandards entspricht und gleichzeitig die Bedürfnisse aller beteiligten Parteien berücksichtigt. Diese Experten können dabei helfen, rechtliche Aspekte zu klären, Umweltauswirkungen zu bewerten und Lösungen zu finden, die sowohl den Interessen der Mountainbiker als auch dem Schutz der Natur gerecht werden.
  6. Nähe zum Montferland: Im Montferland existiert bereits eine professionell errichtete Mountainbike-Route mit einer Länge von 26 km. Ein Einstieg in die als Rundkurs angelegte Route ist unmittelbar nach Überquerung der Autobahnbrücke am Rietbroek möglich. Ein Anschluss an diese Route wäre geeignet, den deutschen Teil des Waldes zu entlasten und den Schwerpunkt auf die bereits existierende Strecke auf niederländischer Seite zu legen.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg