Emmerich. Rund 12.000 Zuschauer zog es zum Tulpensonntagszug in Emmerich. Große Unterstützung für das Prinzenpaar. Was Teilnehmer zum Zug sagen.

Süßigkeitenregen, Farbenvielfalt, Musik und Verkleidungskunst – damit warteten auch dieses Jahr wieder 1591 Teilnehmende in 40 Gruppen beim Tulpensonntagszug in Emmerich auf. Um die 12.000 Zuschauer füllten um 11.11 Uhr die Bürgersteige der Emmericher Innenstadt. Am Geistmarkt startend, wurden die Wagen und Fußgruppen einer nach dem anderen vom Gross Emmericher Carnevals Komitee (Geck), den Organisatoren des Zugs, mit ihrem Namen und Motto eingeführt. Nach einem zusätzlichen Helau vom Prinzenpaar Steffen I. und Thorsten I. und ihrer Garde reihte sich dann eine Truppe an die nächste.

Zwei Kilometer lange Zugstrecke

Die rund zwei Kilometer lange Strecke verlief von der Steinstraße über die Gasthausstraße bis zum Geistmarkt. Neben vielen Vereinen wie der Gesellschaft Bürgerverein Emmerich am Rhein, dem VCK Rot-Weiß Vrasselt, dem Grün Weiss komitee 1957 e.V. oder der größten Truppe der Dornicker Karnevalsverein DKV, gab es auch Gruppen, die sich aus Freundschaften, Bekanntschaften und viel Karnevalslust gebildet hatten.

Prinz Steffen und Prinz Thorsten genießen den Umzug durch die Emmericher Innenstadt.
Prinz Steffen und Prinz Thorsten genießen den Umzug durch die Emmericher Innenstadt. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Man feiert zusammen, man kommt zusammen. Das ist das Wichtige
Thomas Fergen - Zugteilnehmer

Dazu zählten die Rheingötter. Für das Motto „Egal ob warm oder kalt – der Klimawandel macht auch vor Emmerich nicht halt!“ hatten sie ein Schiffchen auf dem Anhänger, dem sie in Matrosenkostümen folgten. Die Gruppe wurde von Thomas Fergen geleitet. Sie wären schon seit 13 Jahren dabei, erklärte dessen Adjutant Dieter Mentel. „Es ist Kultur. Karneval hält die Gesellschaft zusammen“, meinte er, „man feiert zusammen, man kommt zusammen. Das ist das Wichtige“. So würden sie noch so lange wie möglich an Emmerichs Straßenkarneval teilnehmen, selbst wenn die Kosten gestiegen sind: für die Süßigkeiten hatte man 50 Prozent mehr zahlen müssen.

Sehr laute Party- und Technolieder

Auch die Frage nach der passenden Musik bereitet Sorgen: „Was wir uns wünschen würden ist, dass mehr Karnevalsmusik gespielt wird“, erzählte Henning Cybulski, einer der Organisatoren des Geck. Damit sprach er an, dass von den Wagen häufig sehr laute Party- und Technolieder schallten. Doch der Mangel an typischen Spielmannszügen gab mehr zu bedenken. Immerhin konnten aber die je 60 niederländischen Musikanten und Musikantinnen von Apollo Goor und EVC Enschede, die Spielmannszüge aus Emmerich und Praest und der Musikverein Elten mit ihren Instrumenten den Karnevalszug begleiten.

Die Stimmung beim Tulpensonntagszug war prima.
Die Stimmung beim Tulpensonntagszug war prima. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Das Karnevalsmotto „Emmerich tut kund, wir sind jeck und bunt!“ und das Prinzenpaar Thorsten I. und Steffen I. wurde von den Zuggruppen ausdrücklich unterstützt. Die kunterbunten Kostüme und die starke Präsenz von Regenbögen bei vielen Gruppen erinnerte an dieses Motto. „Die beiden sind super, das war die richtige Entscheidung. Und sie haben uns richtig gut im Kreis Kleve vertreten“, lobte auch geck Zugleiter Ralf Verhey das Prinzenpaar.

Gute Laune ist das Allerwichtigste

Mit viel Herz war diese Besucherin unterwegs.
Mit viel Herz war diese Besucherin unterwegs. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Der Zug 21 & Friends der St. Georg Schützenbruderschaft hatte sich unter dem Motto „Kunterbunte Vielfalt“ farbenfrohe Tuniken übergeworfen. Seit 15 Jahren wären sie schon als Fußgruppe dabei, berichtete Jörg Elsenbusch, Schützenkönig von Hüthum und Leiter der Gruppe. Der Vorteil im Gegensatz zu einem Wagen wäre der direkte Kontakt mit den Leuten am Rand. Was notwendig für die Teilnahme am Emmericher Tulpensonntagszug wäre?

„Gute Laune ist das Allerwichtigste“, lachte Jörg Elsenbusch. Auch für die neue Gruppe Chaos Crew in 1001-Nacht-Verkleidung, angeführt von Barbara und Robert Engelbarts, pflichtete bei, man brauche „gutes Wetter, gute Laune und Freundschaft“. Die Freunde und Familie aus Elten hatten kürzlich einen Karnevalswagen kaufen können, berichtete Robert Engelbarts. „Wir haben jetzt TÜV gekriegt für drei Jahre, jetzt können wir drei Jahre mitmachen“, freute er sich.

Im Anschluss an den Zug feierte der Zug auf dem Geistmarkt versammelt noch bis 16 Uhr den Karneval.

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