Emmerich. Rewe verlässt das Rheincenter in Emmerich. Geht es nach der CDU, bleibt die Fläche nicht leer. Das ist die Idee zur Weiternutzung.

Das Aus für Rewe im Rheincenter in Emmerich ist besiegelt. Ende März wird der Lebensmittelmarkt schließen. Bis Ende des Jahres 2024 läuft eigentlich noch der Pachtvertrag. Was mit der bald leer stehenden Fläche – und das sind immerhin rund 3400 Quadratmeter – passiert, ist bislang unklar. Nur soviel: Einen Nachmieter gibt es offiziell noch nicht. Das erklärten am Mittwochnachmittag Tim Krebber, Albert Jansen und Sven Westhoff von der CDU.

Das Rheincenter ist für uns extrem wichtig. Für uns ist der Mittelpunkt der Stadt dort
Tim Krebber - CDU Emmerich

Woher das Trio die Information hat? Vom Eigentümer des Rheincenters, der Wessels-Gruppe aus den Niederlanden. Hier waren die Christdemokraten nun schon zweimal zu Besuch. Denn die Emmericher CDU hat eine Idee, nach dem sie selbst auch versucht hat, verschiedene Einzelhändler für die Flächen zu finden, wie es mit den leeren Flächen im Rheincenter weitergehen kann. Denn: „Das Rheincenter ist für uns extrem wichtig. Für uns ist der Mittelpunkt der Stadt dort“, unterstrich Tim Krebber. Wenn das Rheincenter im hinteren Bereich leer bliebe, hätte man „in einer sehr guten Lage eine tote Fläche. Und das würden wir in jedem Fall vermeiden wollen.“

Service für den Bürger gebündelt

Ginge es nach der CDU, soll in das Erdgeschoss des Rheincenters, also wirklich nur in den Teil, in dem sich aktuell noch der Rewe-Markt befindet, ein Service-Center der Stadtverwaltung einziehen. Dort sollte der Emmericher Bürger dann alles vorfinden, was er braucht, wie Albert Jansen erklärte. Sprich: Die Dienste des Bürgerbüros sollten dort angesiedelt werden, ebenso vielleicht die Stadtbücherei und auch das Theaterbüro. Denn, so erklärte Jansen, es gibt ein wichtiges Ziel: Diesen Teil der Emmericher Mitte wieder mit Leben zu füllen. Und das, in dem Bürger dorthin kommen.

Auch im Obergeschoss des Centers, also dort, wo einst Filme im Kino angeschaut werden konnten, soll eine Fläche für die Stadt entstehen. Die CDU hätte auch schon eine Idee, wie die rund 650 zur Verfügung stehenden Quadratmeter genutzt werden könnten: nämlich als Ratssaal. Oder generell als ein großer Raum für die Bürger.

Direkte Parkplätze am Rheincenter

Warum das Rheincenter aus Sicht der CDU außerdem interessant für die Stadtverwaltung ist? Durch das dortige Parkhaus seien ausreichend Parkplätze vorhanden. Das Parkhaus könnte etwa auch in das Parkraumbewirtschaftungskonzept mit aufgenommen werden, so die Christdemokraten.

Gut aus Sicht der CDU wäre es auch, wenn die Bäckerei Heicks & Teutenberg weiterhin ihren Standort im RheinCenter behalten würde. Wie zu hören ist, möchte die Bäckerei auch gerne im Rheincenter bleiben und hat dem Vernehmen nach bereits Kontakt mit der Wessels-Gruppe aufgenommen. Aktuell ist die Bäckerei Untermieter von Rewe.

Da die Stadtverwaltung Emmerich mehr Platz braucht, sollte eigentlich auch das von der Stadt angekaufte Postgebäude genutzt werden. Für dieses hat die CDU aber auch eine andere Idee.
Da die Stadtverwaltung Emmerich mehr Platz braucht, sollte eigentlich auch das von der Stadt angekaufte Postgebäude genutzt werden. Für dieses hat die CDU aber auch eine andere Idee. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Im Rheincenter wäre die Stadt im Übrigen Mieter der Wessels-Gruppe. Und damit käme ein weiterer Prozess in Gang. Die Wessels-Gruppe ist natürlich an einer langfristigen Lösung zur Vermietung des Rheincenters interessiert. Und genau dieses Mietverhältnis könnte wiederum gut für ein weiteres Geschäft zwischen Stadt und Wessels sein.

Ringtausch zwischen Stadt und Wessels-Gruppe

Die Stadt möchte nämlich das Steintor-Gelände (das Areal neben der Rettungswache und der Polizei am Großen Wall) kaufen, welches der Wessels-Gruppe gehört. Vergangenes Jahr gelang das nicht. Die Wessels-Gruppe ist allerdings auch an dem alten Postgebäude am Geistmarkt interessiert und würde, so die CDU, dort Wohnungen bauen. Und dieses Gebäude wiederum gehört der Stadt Emmerich. So wäre quasi ein Ringtausch aus Sicht der CDU möglich. Ob dies gelingt, wird sich zeigen. Ein entsprechender Antrag zur Prüfung der Möglichkeiten an den Bürgermeister soll erfolgen.

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