Rees: Halderner Narren feierten ihre 70. Sitzung

Rees-Haldern. Prinzenpaar und Gäste feierten die erste große Karnevalssitzung in Rees-Haldern. Und dabei gab es eine starke Geste des Präsidenten.

Zur Feier des Jeck-seins hatte sich der Saal des Halderner Gasthofs Tepferdt am Samstagabend um 19.11 Uhr gefüllt. An den vielen Tischreihen vor dem Elferrat und der Bühne hatten sich circa 350 Karnevalsenthusiastinen versammelt, um sich über das Programm des Karnevalskomitees der Feuerwehr Haldern zu freuen.

Moderiert wurde dieser Abend von Bernd Börgers, dem Präsidenten des Komitees. „70 Jahre Karneval bei der Feuerwehr hier in Haldern – Ein tolles Jubiläum, aber nur, weil ihr uns die Treue gehalten habt“, dankte Bernd Börgers dem Publikum und allen, die geholfen hatten, die Sitzung zu ermöglichen.

Starke Geste auf der Sitzung

Anschließend sprach er auch die aktuellen Konflikte in der Welt an. Dabei erwähnte er die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen, schloss dann aber noch mit einer weiteren deutlichen Stellungnahme zu dem Vormarsch der AfD in Deutschland: „Haben wir aus der Geschichte wirklich nichts gelernt?“, fragte Bernd Börgers ernst und lud dazu ein, sich erneut mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands auseinanderzusetzen.

Natürlich hatten die Narren sich wieder verkleidet. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

„Aufstehen gegen Links- und Rechtsradikale“, forderte er auf. Nicht nur die Plakate mit der Aufschrift „Nie wieder ist JETZT! Haldern ist bunt und nicht braun“, die an den Eingängen und dem Rednerpult der Bühne hingen, und dem Ärzte-Lied Deine Schuld bekräftigten seine Worte, auch der Applaus des Publikums stimmte ihm zu.

Musikalische Einlage der Gruppe Disharmoniker

Das diesjährige Prinzenpaar Mathis I. der Feuerfestlackierte und Verena I. von Reise und Verkehr durfte ebenfalls von ihrer „Reise mit Halderns Karnevalszug“ berichten. Der aktive Feuerwehrmann Mathis Kuleßa und seine Frau erzählten, wie sie die Karnevalsvereine von Haffen, Millingen und Bienen besucht hatten und wie sie traurig sein würden, sobald am Aschermittwoch alles wieder vorbei sein sollte.

Daran seht ihr: Auch der Nachwuchs hat Spaß am Karneval. Ihr könnt alle mitmachen, wenn ihr wollt

Bernd Börgers - Präsident des Karnevalskomitees der Feuerwehr Haldern

Doch bevor die Regentschaft des Feuerwehrprinzens und der Prinzessin enden sollte, standen bei dieser Karnevalssitzung noch einige Tanzauftritte, Büttenreden, eine musikalische Einlage von der Gruppe Disharmoniker und viele fröhliche Helau-Rufe an. So verabschiedete man die früheren Funkemariechen mit ihren zehn Jahren an Erfahrung und ließ zum ersten Mal ihre Nachfolgerinnen Jana Opsölder, Malin Grütter, Maxima Steeg, Mathilda Biewer, Sarah-Lynn Cornelißen und Jule Isling auf der Bühne ihr Tanz- und Turntalent zeigen. „Daran seht ihr: Auch der Nachwuchs hat Spaß am Karneval. Ihr könnt alle mitmachen, wenn ihr wollt“, warb Moderator Bernd Börgers um Nachwuchs für das Halderner Karnevalskomitee.

Kinder zeigten ihr Tanz-Können

Es folgten die Tänze einiger Kinder aus dem St. Josef-Kindergarten, der Kolping Karnevalsgruppe Fidelitas aus Uedem und vielen weiteren Gruppen. Büttenreden hörte man unter anderem erstmals von Niklas Wehofen und Benedikt Bauhaus, zwei Feuerwehrmänner, die von ihrer alltäglichen Arbeit im elektrotechnischen Bereich erzählten. Den Abschluss bildete das Kuhtanz-Ballett der Showtanzgruppe der Feuerwehr Haldern.

Natürlich war das Prinzenpaar mit dabei. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

„Wer hier gern zum Karneval geht, der feiert auch gerne Kirmes“, meinte Thomas Dierkes vom Karnevalskomitee der Feuerwehr Haldern. Daher hätte man sich dazu entschieden, dieses Jahr bei den kommenden Karnevalssitzungen in Haldern auch Spenden für eine attraktivere Kirmes zu sammeln. Den Ertrag würde dafür Kerstin Tebbe-Tenhagen vom Verein heimlich erfolgreich für den Erwerb eines neuen Fahrgeschäfts erhalten.

Es gibt noch Karten

Für die kommenden Karnevalssitzungen der Feuerwehr am 10. Februar um 19.11 Uhr und am 11. Februar um 16.11 Uhr im Gasthof Tepferdt gibt es für zwölf Euro pro Person noch Karten beim Halderner Lädchen, oder an der Tageskasse eine Stunde vor Sitzungsbeginn. Der Frauenkarneval findet am 6. Februar um 17 Uhr in Tepferdt statt. Hier kosten Karten zehn Euro für Mitglieder der Frauengemeinschaft, und zwölf Euro für Nichtmitglieder.

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