Emmerich. Klassenbücher sind Geschichte. Die Gesamtschule Emmerich ist äußert digital unterwegs. Und das nicht nur für die Schüler im Unterricht.

Bücher, Schnellhefter, Schreibhefte, Stifte – ganz schön viel, was da so jeden Tag in einen Schulranzen muss. Oder besser: Musste. Denn der Schulalltag wird immer digitaler. So etwa in Emmerich. Bereits in der Grundschule werden die Schüler der Hansestadt mit einem Tablet ausgestattet. Geht‘s dann auf die weiterführende Schule, werden die mobilen Geräte natürlich nicht minder genutzt.

„Bei uns sind die Tablets jeden Tag im Einsatz“, sagt Johannes Völlm. Der stellvertretende Schulleiter der Gesamtschule Emmerich weiß um den Vorteil der Geräte. „So ein Tablet spart wirklich Platz und auch vor allem Gewicht im Rucksack.“ Und nicht nur das. „Es erleichtert uns die Arbeit“, so Völlm, der seit August 2022 an der Emmericher Schule unterrichtet und in Rees lebt.

Klassenbuch ist nicht mehr nötig

Vor allem, wenn die richtigen Programme auf dem Tablet sind, profitieren alle davon. Unerlässlich im Schulalltag ist dabei Web.Untis. Das Programm macht unter anderem das Klassenbuch überflüssig. Innerhalb einer App bekommt der Lehrer eine Übersicht, wer in der Klasse ist. Es kann zudem eingetragen werden, wenn ein Schüler mal nicht so gut war. „Auch kann hier der Vertretungsplan eingesehen werden. Und, ebenfalls sehr hilfreich, können Eltern ihrer Kinder digital krankmelden“, erklärt Völlm.

Sicherlich muss Zeit investiert werden, damit alles läuft und auf dem neuesten Stand ist. Aber im Großen und Ganzen ist es eine Erleichterung
Johannes Völlm

Jedes Kind ist in dem Programm mit einem Profil hinterlegt. Auch Eltern haben Einsicht. „Sie können sich darüber die Noten des Kindes in den einzelnen Fächern ansehen, ebenso wie den Klausurenplan“, nennt der stellvertretende Schulleiter einige Vorteile. Für ihn ist der Stand der Technik ein klarer Gewinn im Alltag. Für Organisatorisches wird so Zeit gespart. „Sicherlich muss Zeit investiert werden, damit alles läuft und auf dem neuesten Stand ist. Aber im Großen und Ganzen ist es eine Erleichterung.“

Emmerich in der digitalen Vorreiterrolle

Johannes Völlm, der Mathematik und Sport unterrichtet, weiß, dass Emmericher Schulen, was die digitale Ausstattung angeht, wirklich in einer Vorreiter-Rolle sind. „Auf Konferenzen mit anderen Schulen vom Niederrhein blicken diese immer neidisch auf das, was wir hier schon haben“, sagt der stellvertretende Schulleiter. Dass jedes Kind mit einem Tablet sein Schulleben startet, ist nicht überall selbstverständlich. Und nicht nur das. „Was die Stadt in diesem Bereich investiert, ist wirklich toll. Schließlich müssen auch die Programme entsprechend bezahlt werden. Und nicht nur das. Auch die Unterstützung in Punkto digitale Infrastruktur ist klasse“, sagt der Reeser.

Unterstützung im technischen Bereich der Schulen ist aber nicht nur zwischen Schule und Stadt wichtig. „Wir haben in der Schule eine IPad-Sprechstunde eingerichtet.“ Mehrmals in der Woche können Schüler mit ihren Problemen rund um das Tablet Lehrkräfte befragen. Oftmals geht es um Passwörter. Oder auch wenn das Gerät nicht mehr angeht oder etwas am Bildschirm kaputt ist.

Klassengeld wird online eingesammelt

Im Unterricht ist das Tablet ein tägliches Arbeitsgerät. Wer will, muss kein Buch mehr mit zur Schule schleppen. Alle sind auch digital verfügbar. In Mathematik ist sogar das Arbeitsbuch, in welchem eigentlich Aufgaben gelöst werden, obsolet. Denn auch dieses gibt es nun in digitaler Form. „In anderen Fächern ist man da leider noch nicht so weit. Aber es wird langsam“, so Völlm.

Verschiedene Programme auf dem Tablet helfen den Lehrern etwa beim Verwalten der Klassen.
Verschiedene Programme auf dem Tablet helfen den Lehrern etwa beim Verwalten der Klassen. © Funke Foto Services | Sabine Stein

Er selbst baut auch stetig die Möglichkeiten aus. So nun auch in punkto Klassengeld einsammeln. „Das geschieht nun auch bei uns an der Schule digital.“ Denn dass ein erheblicher Aufwand sonst dahinter steht, lässt sich bei an die 1100 Schülern und noch einmal 80 Lehrkräften erahnen.

Das Programm Klassengeld macht es möglich, dass für jeden Schüler ein Konto angelegt wird. Darauf können Eltern einzahlen und das Geld dann eben für die Klassenkasse, die Bezahlung von Ausflügen oder die Klassenfahrt genutzt werden. „Die Eltern haben volle Einsicht, was mit dem Geld passiert. Und die Lehrer eben weniger Verwaltungsaufwand.“ Was dann natürlich auch den Kindern zugutekommt.