Emmerich. Seit zwei Jahren hat Emmerich eine Klimaschutzmanagerin. Was hat sie bislang erreicht? Und welche Klimaschutz-Ziele gibt es noch?

Am 1. November 2021 gab es eine Premiere innerhalb der Emmericher Stadtverwaltung. Denn Emmerichs erste Klimaschutzmanagerin nahm ihren Dienst auf. Namentlich ist das die Kleverin Hanna Kirchner, die seither mit ihrem Team viel innerhalb der Stadt für das Thema Umwelt und Klimaschutz ins Rollen gebracht hat. Was alles? Darauf blickte Kirchner nun im jüngsten Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz.

Celine Breuer vertritt Hanna Kirchner

Nicht mehr lang und Emmerichs Klimaschutzbeauftragte, Hanna Kirchner, wird in den Mutterschutz gehen. Die Kleverin hat sich auch bereits um eine Elternzeit-Vertretung gekümmert. Celine Breuer wird Kirchners Aufgaben innerhalb der Stadtverwaltung übernehmen und sie somit vertreten.

Aktuell ist Breuer noch Studentin an der Hochschule Rhein-Waal und schreibt ihre Masterarbeit, die sie Ende Januar einreichen wird. Davor wird sie aber schon parallel in Emmerich arbeiten. Am Dienstagabend stellte sie sich schon einmal kurz dem Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz vor.

Regelmäßig berichtet sie hier über ihre Arbeit. Doch nun, nach zwei Jahren im Amt (und kurz vor ihrer Elternzeitpause), wollte die Klimaschutzmanagerin noch einmal einen genaueren Überblick geben. Als Meilensteine innerhalb ihrer Arbeit stellte sie dabei etwa für den Bereich Fördermittelmanagement die Anschaffung von vier E-Fahrzeugen als auch die Schaffung von drei weiteren Ladepunkten heraus. Ebenfalls verwies Kirchner auf die noch zu errichtende Photovoltaikanlage auf der Rheinschule und den ebenfals noch einzustellenden Energiemanager hin.

Kontakt zu den Schulen gepflegt

Des Weiteren unterstrich sie, dass gute Kontakte zu Schulen, Unternehmen, Hochschule und Netzwerk-Partnern aufgebaut wurden. Gleiches gilt in Bezug auf den Bürger: Die Klimaschutzmanagerin ist ein Anlaufpunkt für Bürger geworden. „Diese kommen mit Fragen zu Bereichen wie Klimaschutz oder auch Erneuerbare Energien“, berichtete Kirchner. So könne insgesamt auch eine positive Entwicklung in Emmerich in Bezug auf Erneuerbare Energien verzeichnet werden. Etwa im Bereich Solar. Hier läuft der Ausbau auf den privaten als auch städtischen Dachflächen top.

Eigentlich waren wir in den vergangenen Jahren, was die Klimaschutzbilanz im Hinblick auf die Reduktion von CO₂-Emissionen angeht, schlecht unterwegs.
Hanna Kirchner

Ebenfalls durch Meilensteine für den Klimaschutz in Emmerich: Wichtige Schritte für Bürgerenergie wurden in die Wege geleitet, zudem können positive Tendenzen für nachhaltige Quartiersentwicklung verzeichnet werden. Gleiches gilt auch im Bereich nachhaltige Stadtverwaltung. Hier konnten Dinge wie papierlose Ausschüsse und die Nutzung von Recycling-Papier eingeführt werden. Hannah Kirchner weiß: „Es ist langsam, aber es geht voran.“ Die Klimaschutzmanagerin weiß aber auch: „Eigentlich waren wir in den vergangenen Jahren, was die Klimaschutzbilanz im Hinblick auf die Reduktion von CO₂-Emissionen angeht schlecht unterwegs.“

Klimaziele für Emmerich erreichen

Denn eigentlich hat sich Emmerich in seinem Klimaschutzkonzept zum Ziel gesetzt, von 2011 bis 2030 die CO₂-Emissionen um 30 Prozent zu senken. Von 2011 bis 2019 konnten gerade einmal fünf Prozent eingespart werden, legte die Klimaschutzmanagerin dar. „Wie wollen wir also nun bis 2030 die restlichen 25 Prozent schaffen?“

Ansätze gibt es sicher. Und das wurde auch in einem weiteren Tagesordnungspunkt innerhalb des Ausschusses deutlich. Denn in diesem stellte Kirchner dem Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz das Klimaanpassungspolitische Arbeitsprogramm (KAP) vor. Dieses Arbeitsprogramm umfasst über 40 Themen, die angegangen werden sollten, um Emmerich im Bereich Klima und Umwelt weiter voranzubringen. Und mehr noch. „Es sollten sich Ziele gesetzt werden, die uns auch stolz machen. Und ja, die werden uns dann auch etwas kosten“, sagte Kirchner deutlich.

Schottergärten bzw. gepflasterte Vorgarten haben eine enorme Hitzeentwicklung. Mehr Grün in Emmerichs Vorgärten möchte die Stadt daher mittels Maßnahmen angehen.
Schottergärten bzw. gepflasterte Vorgarten haben eine enorme Hitzeentwicklung. Mehr Grün in Emmerichs Vorgärten möchte die Stadt daher mittels Maßnahmen angehen. © Stadt Kleve | Vanessa Meinert

In dem Arbeitsprogramm hinterlegt ist etwa, dass bis 2027 eine Starkregengefährdungskarte für Emmerich erstellt werden soll. Zudem wird vorgeschlagen die Schulhöfe zu entsiegeln und ebenfalls auch den Nonnenplatz. Ebenso angedacht: die Planung eines effizienteren Bewässerungssystems und die Entwicklung eines Leitfadens für klimaangepasstes Bauen.

Ebenfalls will die Stadt Emmerich gegen Schottergärten mobil machen. Denn diese sind und bleiben ein Flop, was das Klima angeht. Hier sind schon Maßnahmen angedacht, deren Umsetzung bald erfolgen soll.

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