Emmerich-Dornick. Minister Oliver Krischer war zum symbolischen Spatenstich für die Deichsanierung Dornick bis Emmerich Kläranlage da. So wird der neue Deich.

Hoher Besuch am Emmericher Deich – Oliver Krischer, der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, nahm am Spatenstich zum bevorstehenden Baubeginn der Deichsanierung teil. Viel Spaß hatte der Minister bei der Bedienung des großen Baggers.

Für 15 Millionen Euro soll der Deich auf einer Länge von 2,6 km zwischen Dornick und der Kläranlage Emmerich saniert werden. Nach einer europaweiten Ausschreibung wurde nun der Auftrag an den niederländische Unternehmen Martens en Van Oord erteilt. Mit diesem Unternehmen arbeitete der Deichverband bereits beim Teilstück zwischen Bienen und Praest und waren äußerst zufrieden, denn die Niederländer schafften es die 24 Millionen Euro teure Maßnahme zwei Jahre früher als geplant abzuschließen.

Der neue Deich wird 60 Meter breit

Der alte sanierungsbedürftige Deich wird abgetragen und auf einem neu gegründeten Deichlager komplett neu aufgebaut. Dabei wird der neue Deich statt 30 Meter 60 Meter breit sein und auch 70 Zentimeter höher ausfallen. Neben zahlreichen Flächenankäufen sind mehr als eine halbe Milliarde Kubikmeter Erde zu bewegen.

„Das ist ein weiteres Kettenglied in der 45 Kilometer langen Deichlinie des grenzüberschreitenden Deichrings“, erklärte Deichgräf Harry Schulz, „in diesem geschützten Gebiet in Deutschland und den Niederlanden leben rund 70.000 Menschen und es werden Milliarden an Sachwerten geschützt.“ Er konnte neben dem Minister Oliver Krischer auch Matthias Börger, Abteilungsleiter für Wasserwirtschaft und Bodenschutz im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, sowie die beiden Landtagsmitglieder Dr. Günther Bergmann und Dr. Volkhard Wille begrüßen.

Umweltminister Oliver Krischer sprach über die Deichsanierung in Emmerich.
Umweltminister Oliver Krischer sprach über die Deichsanierung in Emmerich. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Land NRW trägt 80 Prozent der Kosten

„Der Hochwasserschutz ist in der Landesregierung und besonders in unserem Ministerium ein entscheidendes Thema. Ich bin froh das wir beim Hochwasserschutz vorankommen“, erklärte der Minister, „ich komme aus der Eifel und habe 2021 erlebt, wie man an den Stätten meiner Kindheit wegschwimmende Autos sehen konnte und dass Menschen durch Wasser ums Leben gekommen sind. Das hat in Nordrhein-Westfalen und in Deutschland das Bewusstsein geweckt, das wir uns im den Hochwasserschutz kümmern müssen.“

Das Land übernimmt 80 Prozent der Kosten, der Rest wird aus den Beiträgen des Deichverbandes finanziert. „Das ist eine ganze Menge, aber ist allemal günstiger, als wenn wir nachher die Folgen einer Hochwasserkatastrophe beseitigen müssen.“

Keine Baumaßnahmen in der hochwassergefährdeten Zeit

Der Spatenstich hat nur einen symbolischen Charakter, denn im Moment wird nur die Baustelle eingerichtet und mit den ersten Massentransporten begonnen und auf den Lagerflächen seitlich des bestehenden Deichs gelagert. „In der nun beginnenden hochwassergefährdeten Zeit am Niederrhein dürfen keine Baumaßnahmen am Deich durchgeführt werden, denn die Hochwassersicherheit hat weiter oberste Priorität“, erklärte Harry Schulz. Im Frühjahr geht es dann auf der Baustelle richtig los. „Wenn alles gut läuft, kann die Baumaßnahme Ende 2025 abgeschlossen werden“, erklärte Carina Heisterkamp die technische Leiterin des Deichverbandes.