Emmerich. Der Bahnhof in Emmerich steht kurz vor der Wiedereröffnung nach der großen Sanierung. Zudem ist die Erweiterung es Hafens fast vollendet.
Bei den Stadtwerken Emmerich stehen zwei wichtige Projekte kurz vor dem Abschluss. Und das in unmittelbarer räumlicher Nähe. Sowohl die Hafenerweiterung als auch die Sanierung des Bahnhofs sind so gut wie abgeschlossen.
Stadtwerke Emmerich mischen mit
Hafen und Bahnhof sind aus unterschiedlichen Gründen unter dem Dach der Stadtwerke. Zur Erklärung: Die Stadtwerke Emmerich GmbH gehört zum EGD-Konzern. Die Emmericher Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen EGD ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt Emmerich am Rhein. Neben den Stadtwerken sind die Port Emmerich Infrastruktur- und Immobilien GmbH, die Erschließungsgesellschaft Emmerich am Rhein mbH sowie die Embricana Freizeit- und Sport GmbH Teil der Unternehmensgruppe.
Der Emmericher Bahnhof war nun viele Jahre alles andere als eine gute Visitenkarte für die Stadt. „Weil die Deutsche Bahn sich nicht um das Gebäude gekümmert hat“, wie es Udo Jessner auf seiner letzten Pressekonferenz als Stadtwerke-Geschäftsführer ausdrückte.
Erschließungsgesellschaft Emmerich hat den Bahnhof im Jahr 2020 gekauft
Deshalb rückte die EGE an. Die Erschließungsgesellschaft Emmerich kaufte daher zum Datum 1. Oktober 2020 das Gebäude von der Bahn. Das erworbene Grundstück hat eine Fläche von 2266 Quadratmetern und umfasst das Empfangsgebäude mit Anbauten sowie den straßenseitigen Vorplatz.
In den drei Jahren seit dem Kauf ist nun einiges Geschehen. Mitte November wird in einer kleinen Feierstunde die Wiedereröffnung des Bahnhofs begangen. Ursprünglich war dieser Termin für September geplant, aber aufgrund von Lieferverzögerungen hat es länger gedauert.
Bäckerei Gottschling hat Filiale im Bahnhof eröffnet
Als weithin sichtbares Zeichen hat die Bäckerei & Konditorei Gottschling schon ihre Filiale dort geöffnet. Mit der offiziellen Wiedereröffnung des Bahnhofs kann dann das Ladenlokal auch über die Hauptbahnhofshalle barrierefrei betreten werden. Mit möglichen Mietern für den ehemaligen Kiosk sowie die Ex-Kneipe gibt es Kontakte.
Bei der energetischen Sanierung wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert. Auch eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung ist nun neu verbaut worden. „Das ist eine Erfolgsgeschichte für die Stadt“, findet Jessner.
Flächenerweiterung am Hafen
Zeitlich parallel hat die Besitzergesellschaft des Hafens an der Erweiterung der Fläche gearbeitet. Die Flächenerweiterung sei aufgrund des Logistikdrucks, wie es der neue Stadtwerke-Geschäftsführer Tobias Mies ausdrückt, nötig gewesen. Auch hier soll im November die Fertigstellung einer 8000 Quadratmeter großen Fläche, die östlich des Hafengeländes und direkt am Hafenbecken liegt, für den Containerumschlag erfolgen.
Bei der Fläche handelt es sich um eine ehemalige Werksfläche der Nouryon Chemicals GmbH, vormals Akzo Nobel. Durch die neue Fläche wächst der Emmericher Hafen auf dann 56.000 Quadratmeter an. Bereits im ersten Schritt der Erweiterung, die im Dezember 2021 abgeschlossen wurde, war der Hafen 5000 Quadratmeter größer geworden.
Kranbrücken werden 2025 erneuert
Als nächste Maßnahme wird das Fundament der Kranbahn komplett erneuert. Danach werden auch zwei neue Kranbrücken kommen. Tobias Mies kündigt an, dass der Austausch der Kranbrücken im Jahr 2025 erfolgen soll. „Das ist aus planerischer Sicht ein sehr schwieriges Projekt“, erläutert der Geschäftsführer der Stadtwerke, der zudem mitteilen kann, dass Fördermittel für dieses Infrastruktur-Projekt eingeplant werden können. „Diese Maßnahmen werden in Zukunft ein effizienteres Arbeiten ermöglichen.“
Und um die Brücke zum nahen Bahnhof zu schlagen: „Der Hafen muss auch weiterhin mit dem Zug gut erreichbar bleiben“, so Mies.
>>> Gelände an der Reeser Straße
Bei der Hafenerweiterung geht es nicht um das Gelände an der Reeser Straße, wo im vergangenen Monat die alte Backstein-Mauer entfernt wurde. Das Gelände ist schon vor geraumer Zeit von der Erschließungsgesellschaft Emmerich verkauft worden.
Nach NRZ-Informationen soll es nun im Besitz eines Unternehmens aus Frankfurt/Main sein, zu deren Geschäftsfeld unter anderem die Errichtung von Werkshallen gehört. Die zwischenzeitlich angedachte Umsiedlung eines Emmericher Unternehmens an diesen Standort soll sich dem Vernehmen nach hingegen zerschlagen haben.