Rees. Der aus Kalkar stammende Autor Christoph Peters begeisterte die Zuhörer in der Stadtbücherei Rees, als er aus dem Roman „Der Sandkasten“ vorlas.

Autor Christoph Peters stellte in der Stadtbücherei Rees seinen aktuellen Roman „Der Sandkasten“ vor. In dem Roman befindet sich die fiktive Hauptfigur Kurt Siebenstädter in einer Krise. Als bundesweit bekannter Radiomoderator ist er eng mit der Bundespolitik bekannt, bewahrt aber selbst während der Coronapandemie seine kritische Haltung gegenüber Politikern.

Die Lesung fand in der  Stadtbücherei Rees statt.
Die Lesung fand in der Stadtbücherei Rees statt. © Rees | Stadt

Der aus Kalkar stammende und seit langem in Berlin lebende Autor las mehrere Stellen aus seinem Buch vor, das durchaus satirische Züge trägt. Die pointierten Beschreibungen von Politikern sorgte bei den rund 30 Zuhörern für Schmunzeln. Auch wenn die Politiker in dem Buch Fantasienamen tragen, war bei einigen Figuren, wie dem Vorsitzenden der Liberalen Partei oder dem Gesundheitsexperten der Sozialdemokraten klar, welche Person gemeint ist.

Keine Rückmeldungen von Politikern

Auf die Frage, ob Peters nach der Veröffentlichung des Buches Rückmeldungen von Politikern erhalten habe, antwortete er, dass die genannten Personen sich nicht bei ihm gemeldet hätten. Er würde sie auch nicht persönlich kennen, doch er kenne andere Politiker und Journalisten, die ihm Details über den Politbetrieb verraten hätten.

Nach dem Erscheinen des Buchs hätten ihm andere Politiker, aber auch Journalisten versichert, dass der Politikbetrieb in Berlin genauso laufe, wie Peters es geschrieben habe. „Menschen neigen dazu, ihre Macht und ihren Einfluss mit denen zu teilen, durch die sie ihre Macht und ihren Einfluss vergrößern können“, erklärte Peters das Verhältnis zwischen Politikern und Journalisten. In dem Buch versucht er auch, die Folgen von Social Media und Digitalisierung auf Politik und Journalismus zu beschreiben. „In Zeiten von Social Media sind die Erregungswellen zu gewaltig und unbeherrschbar geworden“, war sich Peters sicher. Trotz der gegenwärtigen Krisen wie Krieg und Energiekrise und trotz aller politischen Skandale appellierte Peters, sich für Meinungsvielfalt und Demokratie einzusetzen. „Griesgrämigkeit macht die Welt nicht besser“, machte Peters schmunzelnd klar.

Langer Applaus der Zuhörer

Die Zuhörer dankten ihm mit langen Applaus, und Peters versprach: „Nach Rees komme ich immer gerne wieder“. Die Autorenlesung in der Stadtbücherei wurde gefördert durch „Neustart Kultur“, einem vom Deutschen Literaturfonds organisierten Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.