Emmerich-Vrasselt. Ratsmitglied Arno Rudolph hat der SPD-Fraktion Emmerich den Rücken gekehrt. Warum das für ihn als Vrasselter Ortsvorsteher ein Vorteil darstelle.

Er sah seine politischen Ziele in Gefahr. Deshalb hat Arno Rudolph jüngst der SPD-Fraktion im Emmericher Stadtrat den Rücken gekehrt. Denn im Fokus steht für den Ortsvorsteher von Vrasselt eindeutig sein Dorf voranzubringen. Jetzt, als parteiloses Ratsmitglied und in einer Fraktionsgemeinschaft mit Jörn Bartels (Freie Wähler) sieht sich der 51-Jährige besser aufgestellt für seine Rolle als Ortsvorsteher: „Ich kann ohne Vorgabe von Dritten agieren. Ich sehe mich ideal aufgestellt.“

Arno Rudolph bleibt parteilos in der Fraktionsgemeinschaft

Zunächst möchte Rudolph betonen: „Ich werde nicht Mitglied der Freien Wähler. Wir bilden nur eine Fraktionsgemeinschaft.“

Als Rudolph sich für die SPD als Ratskandidat hat aufstellen lassen, standen im Wahlprogramm Dinge, die er zu 100 Prozent unterstützte: „Ich konnte aber nicht erkennen, dass sie umgesetzt werden.“ Den Genossen hatte im Vorfeld schon verdeutlicht, es müsse sich was ändern. Auch bei der CDU hatte der Vrasselter übrigens mal hospitiert.

Es mangelt an Kita-Plätzen in Vrasselt

Was sind seine Kernthemen, die er nicht angemessen umgesetzt sieht? „Das Dorfentwicklungskonzept, die Gesundheitsversorgung, Kita- und Schulplätze“, so Rudolph. Ferner stehe nach wie vor der Platz Dreikönige unter Wasser, wenn es mal ordentlich regne. Auch Ideen zu einer Begegnungsstätte im Ort würden nicht vorangetrieben, wie er sich das wünscht.

Im Jahr 2020 folgt Arno Rudolph als Ortsvorsteher in Vrasselt auf Jörg Labod.
Im Jahr 2020 folgt Arno Rudolph als Ortsvorsteher in Vrasselt auf Jörg Labod. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Aktuell die größte Herausforderung sei der Mangel an Kita-Plätzen: „Die Familien laufen mir täglich das Büro ein, weil Kita-Plätze fehlen. Die Familien haben Probleme. Mütter kommen nicht wie gewünscht zurück ins Berufsleben“, berichtet der 51-Jährige. Derzeit werde eine Bestandsaufnahme im Dorf gemacht, um mal wirklich zu wissen, welche Familien keinen Kita-Platz bekommen haben. Rudolph weiß auch von ersten Familien, die Gespräche mit dem Bürgermeister geführt haben. Es müsse etwas passieren. In Elten habe man gesehen, dass mit einem beherzten Anpacken neue Plätze geschaffen wurde: die Gründung der Zweigstelle Das Nestchen der Kita Rappelkiste.

Posten des Ortsvorstehers stand nicht zur Debatte

Als parteineutraler Ortsvorsteher mit Ratsmandat und direkten Wegen sehe er einen größeren Hebel für sich im Dorf: „Die Leute haben auch weniger Hemmungen mich zu kontaktieren ohne Parteibindung, so mein Eindruck.“

Dass Arno Rudolph Ortsvorsteher bleibt, stand für ihn außer Frage. „Es gibt ja Vorgaben und Gesetze, wie damit umzugehen ist. Ich hatte mich im Vorfeld informiert, welche Möglichkeiten ich habe, wenn ich aus der SPD austrete. Der Ortsvorsteher wird ja durch den Rat bestimmt.“

>> Familientag in Vrasselt wohl am 5. August

Eins kann Rudolph schon ankündigen: Am Samstag, 5. August, wird ein Familientag am Sportplatz in Vrasselt geplant. Schon im Wahlprogramm hatte Rudolph den Plan, ein Treffen der Vereine in die Wege zu leiten. Nun würden die Vrasselter Vereine gemeinsam diesen Tag planen. Besser eine große Veranstaltung mit allen Vereinen als viele kleinere Events der einzelnen Vereine: „Bei vielen sitzt das Geld nicht mehr so locker, um jede Woche so eine Veranstaltung zu besuchen“, hat Rudolph beobachtet.