Rees-Haldern. Vor 40 Jahren fand die erste Saal Sause im Jugendheim in Haldern statt. Haldern Pop erinnert sich an seine Anfänge. Neuauflage am 22. April.

40 Jahre ist nun schon her, dass es im Katholischen Jugendheim in Haldern zur Saal Sause gekommen ist. Zum Jubiläum gibt es natürlich eine Neuauflage. Am Samstag, 22. April, 19 Uhr, gastieren vier Bands bei der Saal Sause 2023. Haldern Pop präsentiert Anushka Chkheidze, Courting, Glauque und Hamish Hawk.

„Es gibt so wenig Fotos, zum großen Glück aber reichlich Bilder aus der Erinnerung an unsere erste Saal-Sause 1983. Ein Fiebertraum ohne Trommeln zu tragen, Platten wurden aufgelegt, das Kondenswasser rann die Wände herunter, der Teppich lag voller Kippen. Geheizt wurde mit Altmännern, so hießen damals die 1000-Watt-Scheinwerfer. Davon hängten wir viele in den Saal, überbrückten Sicherungen und der Strom floss reichlich. Das erste Ticket überhaupt, was wir hier in den Verkauf gaben, war für die Saal-Sause 1983“, erinnert sich Haldern Pop-Chef Stefan Reichmann.

Das Jugendheim mit Teppichen geschont

„Zuerst brauchten wir Teppiche, um etwas soeben Renoviertes nicht mit der Lässigkeit der Jugend gleich wieder zu ruinieren. Wir reden hier von unserem Jugendheim, dem Saal im zweiten Stock, ohne Aufzug und aus den letzten Jahren der Fünfziger“, geht Reichmann einen Schritt zurück.

Im Katholischen Jugendheim an der Bahnhofstraße wurde schon manch zünftige Fete gefeiert. Die erste Saal Sause stieg vor 40 Jahren.
Im Katholischen Jugendheim an der Bahnhofstraße wurde schon manch zünftige Fete gefeiert. Die erste Saal Sause stieg vor 40 Jahren. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

„Unsere Geschichten wurden selbst zu einem Teppich, dessen Muster und Farben sich aus den Ereignissen von 40 Jahren ergeben. Auf die ersten Beat-Abende in den Sechzigern folgten Khista Dane und Dea Minos in den Siebzigern, dann die Saal-Sause, Rock im Saal, der Reitplatz und heute die Pop Bar. Mal dicker, mal dünner, im Ton greller und auch leiser, betretbar und warm, nichts für die Wand und am Boden geblieben. Ein buntes Tagebuch voller Geschichten und magischer Momente … und noch vielen offenen Seiten“, schlägt Stefan Reichmann den Bogen in die Zukunft.

Elektronische Musik ist stark vertreten

Die nächste Seite wird mit diesen Bands geschrieben: Die belgische Formation Glauque bringt eine Mischung aus Hip-Hop und Elektro zu Gehör. Die Wallonen pressen die raue Seite des französischen Wortklangs in den Gehörgang. Bei den treibenden Bässen hat man flackernde Lichter vor Augen, Nebelschwaden und Hände, die in die Höhe ragen.

Der fließende Übergang führt nach Georgien: Anushka Chkheidze legt den Fokus noch mehr auf Elektro und dessen Spielarten. Ihre Rhythmen legen sich wie Klangteppiche in den Raum, verleiten mal zum Träumen, manchmal auch zum Tanzen.

Abfeiern mit Courting

Freunde der Gitarrenmusik kommen bei der Liverpooler Band Courting auf ihre Kosten. Tatsächlich auch mit elektronischen Elementen, aber durchaus rockig und gerne verspielt. Sicherlich eine gute Partymusik, die voran geht.

Der Schotte Hamish Hawk (GB) steht für melodische Singer-Songwriter- und Pop-Stücke. Er singt ein bisschen wie Morrissey, hat aber einen eigenen Klang – auf jeden Fall steht die starke Stimme hier im Fokus.

Einlass ist ab 18.30 Uhr. Tickets zu 18 Euro plus VVK-Gebühr sind erhältlich unter www.pop-tickets.com/saalsause. Im Anschluss steigt noch eine Aftershow-Party in der Haldern Pop Bar, Lindenstraße 1b.