Emmerich. Viele Emmericher Kunden strömten seit der Eröffnung am Donnerstag zum Vivatrium am Neumarkt. Trotz positiver Resonanz gibt es ein Ärgernis.
Letzten Donnerstag war es endlich so weit: Der Edeka Brüggemeier im Vivatrium am Emmericher Neumarkt öffnete seine Pforten. 1100 Quadratmeter mit Supermarkt-Produkten, lokalen Erzeugnissen und Frischetheke. Auch die Bäckerei Büsch, Das Futterhaus und Action warteten am Neumarkt darauf, erkundet zu werden.
Viele Kunden nahmen bereits am Eröffnungstag oder am Wochenende den neuen Supermarkt und die anderen Geschäfte in Augenschein, zum Wochenbeginn am Montag herrschte um 10.30 Uhr vor dem Einkaufszentrum nicht minder reger Betrieb. Parkplätze von den Geschäften waren kaum noch zu finden, um einen Platz für den Drahtesel zu ergattern, musste man erfinderisch sein, ausgewiesene Plätze fanden Kunden nämlich nicht. Stressfreier bewegte man sich zu Fuß auf seiner Entdeckungstour.
Gute Stimmung vor und im Supermarkt
Die Stimmung war dennoch gut – auch kleine Grüppchen für eine kurze Plauderei hatten sich schon hier und dort zusammengefunden. Gabi Heimann (46) und Elsbeth Steenstra (66), Mutter und Tochter, gerade zurück vom Einkauf bei Brüggemeier und auf ihrem Weg ins Futterhaus zogen eine erste Bilanz: „Der Eindruck ist sehr gut, Emmerich ist endlich im 21. Jahrhundert angekommen. Teurer als der Brüggemeier in Kleve ist der Supermarkt nicht. Im Gegensatz zu anderen Geschäften hier in Emmerich auch nicht enger. Es wurde wirklich Zeit. Es ist schön hier – auch zum Bummeln – wir sind sehr zufrieden.“
Eine weitere Emmericher Einkäuferin bestätigt: „Es ist wunderbar! Ich freue mich, dass ich nicht mehr mit dem Auto nach Kleve fahren muss. Natürlich ist der Brüggemeier in Kleve größer, aber für Emmerich ist es wirklich wunderbar. Einziges Manko: Man weiß nicht, wohin mit den Fahrrädern. Es gibt keine Fahrradständer hier. Man kann sich nur auf den Seitenstreifen neben der überdachten Einkaufswagenfläche stellen oder hier in den Eingang.“
Freude und Erleichterung über kürzere Wege
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Eine 68-jährige Kundin im Futterhaus freut sich über die kürzeren Wege. Sie habe kein Auto und komme sonst nirgendwo hin. „Ich war auch schon beim Edeka, jetzt geht es gleich noch zu Action, ich schaue mir heute einmal alles an. Es ist prima!“
Auch ein Ehepaar aus Elten kann ab jetzt die Einkäufe mit dem Fahrrad erledigen – allein eine Fischtheke wie in Kleve würde noch fehlen. Und an den Abstellmöglichkeiten für die Fahrräder müsste man noch was tun, finden auch diese beiden. Eine junge Mutter mit Kinderwagen läuft in Ruhe durch die Gänge und schaut sind die Waren ganz genau an: „Ich bin das erste Mal hier und komme aus Emmerich. Es ist etwas Neues. Ich bin gespannt, was es hier zu kaufen gibt und zu welchem Preis“, sagt Johanna (35).
Gezielt einkaufen nach Angebot
Vor dem Herzstück im Edeka-Markt, der Frischetheke, steht bereits eine kleine Schlange. Frische Wurst- und Fleischwaren sind gefragt. Ursula Limburg (73) ist gespannt, wie sich die Frischetheke im Vergleich zu anderen Anbietern in Emmerich etablieren wird. Sie freut sich über den neuen Supermarkt: „Wir sind viel nach Kleve gefahren, das ist natürlich nicht so schön, wenn man nur drei oder vier Teile hat, die man einkaufen möchte. Ich überlege immer vorher ganz gezielt, was ich einkaufen muss.“
Der Futtermarkt nebenan sei ihr allerdings zu teuer. Das Angebot in Supermärkte wäre da weitaus günstiger, wenn man nicht gerade auf der Suche nach Spezialfutter sei.
Es kann noch nicht hundertprozentig funktionieren
Ursula Limburg fährt ihre Einkäufe übrigens in einem Einkaufswagen für Kinder durch den Markt: „Es gab keinen anderen mehr“, sagt sie. Ein Mitarbeiter hätte vermutet, dass die anderen alle im Parkhaus unten stehen. Genau wie die fehlenden Plätze für Räder wären dies aber Dinge, die ein paar Tage nach Eröffnung noch nicht alle hundertprozentig funktionieren könnten. Daran müsste man eben noch arbeiten.
Gabriele Hofs (76) ist mit ihrem Rollator im Edeka Brüggemeier unterwegs: „Meine Tochter ist für mich schon mal nach Kleve zum Einkauf gefahren, aber die will man ja auch nicht immer belästigen.“ Die Strecke zum Neumarkt kann sie jetzt mit dem Bürgerbus selbst fahren – eine große Erleichterung.
Der Weg zur Tiefgarage
Das Thema Parken und Abstellplätze für Fahrräder ärgert auch André Werner Wolters: „Die Leute wissen teils ja noch nicht einmal, wie sie in die Tiefgarage kommen. Dass es keine Fahrradständer gibt, ist wirklich ärgerlich – man kann ja auch nicht alles einfach zuparken – dabei soll Emmerich doch fahrradfreundlich sein.“
Ein Schild am Eingang zum Einkaufszentrum am Neumarkt weist übrigens den Weg zur Tiefgarage. Es wird vielleicht noch eine Weile dauern, bis alle Einkäufer wissen, dass der Weg zur Garage wieder zurück auf Neuen Steinweg führt. Wenn mehr Autos in der Tiefgarage einen Platz finden, könnten die Parkflächen vor den Geschäften auf Dauer entlastet werden.