Rees. Der Trostwald Haldern soll im Sommer starten. Die Politik kann nun über die Satzung abstimmen. Danach gibt es allerdings noch einiges zu tun.

Der geplante Trostwald in Haldern wird noch einmal die Reeser Politik beschäftigen. Denn die Satzung für die besondere Ruhestätte ist fertig und soll nun von der Politik beschlossen werden. Schon im vergangenen Jahr hatten die Politiker in der Stadt für einen Begräbniswald in Haldern abgestimmt. Seitdem laufen die Vorbereitungen für den Start.

Der Trostwald in Haldern soll dabei auf einer Fläche von 33,5 Hektar entstehen, die sich über fünf Teilflächen erstrecken. „Eine Einfriedung des Geländes erfolgt nicht“, heißt es in der Satzung, die nun den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt, Planung, Bau und Vergabe vorliegt. Diese soll in der nächsten Ausschusssitzung am Donnerstag, den 2. Juni ab 17 Uhr im Saal des Bürgerhauses beraten werden.

Bestattungsbäume für Einzelpersonen oder Familien

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Zwei unterschiedliche Arten von Bestattungsbäumen sollen im Wald ihren Platz finden. Zum einen Bäume, die komplett erworben werden können und an denen dann bis zu zwölf Bestattungsplätze einen Raum finden. So könnten etwa ganze Familien einen eigenen Platz im Wald bekommen. Alternativ soll es Bäume geben, an denen bis zu zwölf einzelne Bestattungsplätze liegen könnten, die einzeln verkauft werden.

Bestattungen finden im Trostwald in biologisch abbaubaren Urnen statt und zwar ausschließlich im Wurzelbereich der registrierten Bestattungsbäume. Die Mindestruhezeit für die im Bestattungswald beigesetzten Aschen beträgt 25 Jahre mit Beginn der Beisetzung – wie auch auf allen anderen Friedhöfen auf dem Gebiet der Gemeinde Rees.

Der Trostwald in Haldern bleibt dabei ein naturnah bewirtschafteter Wald. „Die forstliche Bewirtschaftung erfolgt wie bisher im Rahmen der geltenden Bestimmungen unter umfassender Rücksichtnahme auf die Bestattungsbäume“, heißt es dazu in der Satzung. Eine Grabpflege im herkömmlichen Sinne ist übrigens untersagt.

Vor dem Startschuss ist noch einiges zu klären

Das Ziel der Reeser Verwaltung ist, dass der Trostwald noch im Sommer dieses Jahres an den Start gehen kann. „Die Verträge müssen noch abgeschlossen werden“, erklärt Frank Postulart, Fachbereichsleiter für den Bereich Öffentliche Ordnung im Reeser Rathaus. Außerdem muss noch die Genehmigung für den Beerdigungswald für den Kreis Kleve erteilt werden. Probleme erwartet Frank Postulart dabei nicht – aber es könnte alles ein wenig dauern. Er hofft trotzdem darauf, dass der Trostwald, wie von der Verwaltung angedacht, noch im Sommer an den Start gehen kann. „Unser Ziel ist es, dass so schnell wie möglich umzusetzen“, sagt er.

Mögliche Auswirkungen auf die Friedhofsgebühren

Die Einrichtung des Begräbniswaldes könnte sich allerdings auch auf die Menschen in Rees auswirken, die nicht dort beerdigt werden möchten. Denn wenn mehr Begräbnisse dort stattfinden, werden natürlich weniger Menschen auf den anderen Friedhöfen in der Stadt beerdigt. So könnten für den Einzelnen die Friedhofsgebühren ansteigen. „Wir haben bei den Friedhöfen Fixkosten. Die müssten dann natürlich auf weniger Nutzer umgelegt werden“, erklärt Stadtsprecher Jörn Franken das Problem.

Ob das allerdings so passiert, steht noch nicht fest. Denn zum einen dürften sich auch viele Menschen von außerhalb des Stadtgebietes für eine Ruhestätte im Trostwald interessieren, ist dieser doch erst das zweite Angebot dieser Art im Kreis Kleve – neben dem Friedwald in Goch. Zudem erzielt auch die Stadt Rees, als Träger des Trostwaldes, Einnahmen aus dessen Betrieb, die wiederum genutzt werden könnten, um die Kosten für die anderen Friedhöfe mitzufinanzieren. Betreiber des Beerdigungswaldes wird übrigens die Firma Trostwald aus Odenthal. Die Flächen liegen dabei zum Großteil auf dem Gebiet der Fürstlich Salm-Salm’sche Verwaltung.

>> Weitere Themen in der Ausschusssitzung

Neben dem Trostwald werden auch noch andere Themen in der Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag, 2. Juni, um 17 Uhr im großen Saal des Bürgerhauses Rees diskutiert. Die öffentliche Sitzung kann ohne Anmeldung besucht werden, das Tragen einer Maske ist ebenfalls nicht mehr vorgeschrieben.

Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Straßenausbauplanung des Groiner Kirchweges von der L7 bis zum erweiterten Einmündungsbereich Zur Windmühle (im Bereich des Kinderspielplatzes). Ebenfalls interessant ist der Tagesordnungspunkt Alte Ziegelei. Das Gelände an der Bundesstraße 67 ist inzwischen verkauft. Eine Firma möchte den alten Gewerbestandort aufleben lassen und dort einen Firmenstandort errichten.