Vehlingen. Nach 14 Jahren übergeben Monika und Werner Boland den Tierpark Anholter Schweiz in Isselburg an einen Nachfolger. Dieser kennt sich bestens aus.

Über 14 Jahre lang haben Monika Westerhoff-Boland und ihr Mann Werner im Tierpark der Anholter Schweiz gewirkt. Im Gastronomie-Bereich des Kleinods im Isselburger Ortsteil Vehlingen sogar um einiges länger. Doch während bereits im vergangenen Jahr der Generationenwechsel im Bereich Gastro vollzogen wurde, ist es nun an der Zeit, sich aus dem Tierpark zurückzuziehen.

„Man sollte wissen, wann es genug ist und nicht krampfhaft im Betrieb bleiben“, sagt Monika Westerhoff-Boland. „Vor allem, wenn auch ein Nachfolger bereit steht“, ergänzt ihr Mann Werner. Beide blicken freudig in Richtung ihres Gegenüber. Denn dort sitzt - lächelnd, mit Holzfäller-Hemd und sportlicher Cap, so wie ihn sicher schon einige kennen dürften – ihr Sohn Christian.

In der Anholter Schweiz quasi groß geworden

Christian Boland ist geprüfter Natur- und Landschaftspfleger.
Christian Boland ist geprüfter Natur- und Landschaftspfleger. © Foto: Erwin Pottgiesser / FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Nachdem seine Schwester Anna mit dem neu eröffneten Restaurant Almruhe den gastronomischen Teil der Anholter Schweiz im Herbst 2021 übernommen hat, folgt nun ihr Bruder, der sich fortan um die Geschicke des Parks mit seinen über 300 Bewohnern und elf Mitarbeitern kümmern wird.

Christian Boland ist 27 Jahre alt und wohnt in Anholt. In der Anholter Schweiz ist er quasi großgeworden. Es ist sein zweites Zuhause. „Früher wollte er immer nur eins: Trecker fahren“, verrät seine Mutter. Nun gut, das kann und darf Christian Boland mittlerweile. Und: Er kennt sich bestens vor allem mit der Flora aus. So absolvierte der Isselburger eine Ausbildung zum Forstwirt.

Aufenthalt in den USA

Während seiner Ausbildung und der damit verbundenen Berufsschule im sauerländischen Arnsberg bekam er dann die Möglichkeit für einen Aufenthalt in den USA. Im Anschluss daran arbeitete er noch eine Zeit als Waldarbeiter im Allgäu und ist mittlerweile geprüfter Natur- und Landschaftspfleger.

„Ich habe damit einiges gesehen, was man machen kann. Als meine Schwester dann die Gastronomie übernommen hat, fand ich schon den Gedanken gut gemeinsam mit ihr die Anholter Schweiz weiter zu betreiben“, sagt Christian Boland. Immer mehr wirkte er schon in den vergangenen Monaten mit. „Wobei ich ganz klar sagen muss, die Pflege der Tiere obliegt weiter unseren Angestellten, die sich damit auskennen“.

Pächterpaar blickt gern auf die Zeit im Tierpark

Ihm ist bewusst, dass er sich nun ein wenig öfter vom Grün des Waldes verabschieden muss, um den Papierkram zu erledigen. Aber: „Wir sind ja weiterhin hier und werden mit Rat und Tat immer zur Seite stehen“, sagt Monika Westerhoff-Boland.

Sie und ihr Mann werden also noch weiterhin dann und wann in der Anholter Schweiz zu sehen sein. Monika Westerhoff-Boland dann eher in der Almruhe. Und Werner Boland im Park. Denn daraus macht das langjährige Pächterpaar der Anholter Schweiz kein Geheimnis. „Es war eine schöne Zeit. Wenngleich auch nicht immer alles schön war“, sagt Monika Westerhoff-Boland offen. Etwa die zunehmende Bürokratie, der Ausbruch des Wolfes oder auch Corona.

Neuer Pächter hat schon Ideen für Neuerungen im Kopf

Sie und ihr Mann blicken nun gespannt darauf, was ihr Sohn Christian auf die Beine stellen wird. „Ich habe kleine und große Ideen im Kopf“, sagt dieser. Aber natürlich wolle er erst einmal richtig Fuß fassen und dann eben schauen, was geht. Auch etwa, was die Wünsche der Besucher angeht. „Da werde ich versuchen auch präsent zu sein und ein offenes Ohr zu haben“.

>>> Der Wildtierpark

Die Anfahrt zur Anholter Schweiz ist aufgrund der Straßensperrung in Anholt nur über die B67 Richtung Rees/Millingen/Anholt möglich. Von der Autobahn kommend, sollten Besucher die Beschilderung der Wasserburg Anholt beachten. Die Umleitung von Anholt oder Bocholt kommend ist ebenfalls ausgeschildert.

Der Wildpark ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte für Erwachsene (ab 13 Jahre) kostet 8,50 Euro, Kinder (ab 3 Jahre) zahlen fünf Euro. Alle Geburtstagskinder von (1-99) haben freien Eintritt in den Wildpark (Bitte gültigen Lichtbildausweis mitbringen).