Rees. Auch die Stadt Rees hat jetzt einen Klimaschutzmanager. Dominik Lenkeit (33) ist in Isselburg aufgewachsen und möchte jetzt Rees mitgestalten.

Es war der Ruf der Heimat, der Dominik Lenkeit in Richtung Rees lockte. „Ich bin in Isselburg aufgewachsen und dachte mir, es wäre schön, wieder eine Stelle näher an meiner Heimat zu haben“, sagt der 33-Jährige. Er ist seit dem 1. Oktober als neuer Klimaschutzmanager bei der Reeser Stadtverwaltung angestellt. „Wir sind froh, dass wir ihn bekommen haben“, sagt Bürgermeister Christoph Gerwers. „Derzeit werden ja in vielen Kommunen Klimaschutzmanager gesucht.“

Aus der Privatwirtschaft in Richtung Verwaltung – und Heimat

Mit Dominik Lenkeit hat die Stadtverwaltung auf jeden Fall jemanden mit Expertise gefunden. Der 33-Jährige studierte an der Universität Duisburg-Essen Betriebswirtschaftslehre. „Für mich war klar, dass ich nicht nur Geld scheffeln, sondern auch etwas zurückgeben möchte“, erklärt er. Als er dann auf den Masterstudiengang Nachhaltigkeitsmanagement an der Bergischen Universität Wuppertal stieß, war er sofort begeistert. „Der war gerade neu. Ich war beim zweiten Startsemester dabei“, erklärt er.

Nach dem Masterabschluss ging er erstmal in die Wirtschaft, arbeitete drei Jahre lang als Nachhaltigkeitsmanager bei einen Unternehmen in Solingen. Als er dann das Stellenangebot aus Rees sah, lockte ihn der Ruf der Heimat. Und ein breites Spektrum an neuen Aufgaben. Die erste Aufgabe ist dabei klar definiert: Bis März 2023 hat er Zeit, um ein Klimaschutzkonzept für die Stadt Rees aufzustellen.

Ist-Analyse für das Klimaschutzkonzept von Rees läuft bereits

Dabei steht zuerst eine Ist-Analyse mit einer Bilanz der Treibhausgase an, bei der ein externes Büro ihn unterstützt. „Erst auf dieser Grundlage kann man Potenziale und Minderungsziele ableiten“, erklärt Dominik Lenkeit. Dabei wird er allerdings nicht alleine die Entscheidungen fällen, was sinnvoll ist. Das Ganze soll partizipativ ablaufen – also mit Verwaltung, Politik und Bürgern. Der erste Schritt dazu ist schon getan: Er hat eine Verwaltungsgruppe gegründet mit motivierten Mitgliedern aus allen Fachbereichen, deren Expertise er braucht. „Ich habe zwar das Fachwissen, aber ich brauche die Expertise der anderen, wie man die Dinge in Rees am besten angeht“, sagt Lenkeit.

Die Ist-Analyse soll bis März 2022 laufen. Danach folgt das Ausloten der Potenziale für die Stadt bis Juni. Dann wird bis Dezember ein Maßnahmenkatalog erstellt. „Da sollen 30 bis 40 konkrete Maßnahmen sein“, sagt der neue Klimaschutzmanager – von kleineren Dingen bis hin zu größeren Projekten. Im März 2023 soll das Konzept dann stehen.

Klimaschutzmanager Dominik Lenkeit traf zum ersten Mal auf Reeser Politik

Im Bau- und Umweltausschuss traf Dominik Lenkeit dann zum ersten Mal auf die Reeser Politik und stellte seinen „Fahrplan“ für das Klimaschutzkonzept vor. Was da auf die Bürger zukomme, wurde gefragt. „Es kommt das auf die Bürger zu, was sie am Ende auch selbst haben wollen“, antwortete Dominik Lenkeit.

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Marco Bonnes (Grüne) merkte an, man hätte Interesse, den neuen Klimaschutzmanager näher kennenzulernen und hätte sich gewünscht, dass dieser nicht erst nach zwei Monaten im Amt der Politik vorgestellt wird. „Der Klimaschutzmanager ist ein Mitglied der Verwaltung“, antwortete Bürgermeister Christoph Gerwers. Wer mit ihm ein Gespräch suche, könne sich gerne an den Bürgermeister wenden. „Ich möchte Herrn Lenkeit davor schützen, dass er sich allen möglichen Anforderungen im Bereich Klimaschutz ausgesetzt sieht“, erklärte Gerwers seine Reaktion.

Zum einen würden im Bereich Klima- und Insektenschutz schon jetzt viele Maßnahmen in Rees umgesetzt. Zum anderen wäre die Hauptaufgabe von Dominik Lenkeit mit der Erstellung des Klimaschutzkonzepts klar definiert. Mit dem wird die Öffentlichkeit 2022 nach bisheriger Planung öfter in Berührung kommen. Denn es soll zwei öffentliche Veranstaltungen geben – wahrscheinlich im Frühjahr und im Sommer. „Da sind dann auch die Bürger dazu aufgerufen, ihre Ideen einzubringen“, sagt Dominik Lenkeit.