Emmerich. Die BGE-Fraktion stellt den Antrag, ein neues Mittelstufengebäude der Gesamtschule Emmerich auf dem Steintorgelände zu errichten. Politik berät.

Ein weiteres Gebäude soll auf dem Steintorgelände in Emmerich entstehen. Zumindest dann, wenn es nach dem Willen der BGE-Fraktion geht. Denn diese hat Bürgermeister Peter Hinze gebeten, einen besonderen Antrag auf die Tagesordnungen im Schulausschuss, Haupt-und Finanzausschuss sowie Rat am 25. November zu setzen.

Die BGE-Fraktion stellt den Antrag, ein neues Mittelstufengebäude der Gesamtschule Emmerich auf dem Steintorgelände zu errichten und bis zu seiner Fertigstellung die derzeitigen Räumlichkeiten am Grollschen Weg als Interimslösung weiter zu nutzen.

Stadt Emmerich soll das Steintorgelände kaufen

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Um dies zu ermöglichen, beantragt die BGE darüber hinaus, unverzüglich die ruhenden Verhandlungen zum Erwerb des Steintorgeländes mit dem Investor und Grundstückeigentümer wieder aufzunehmen sowie den Kaufpreis für den Grunderwerb im Haushaltsansatz 2022 zu veranschlagen.

Weiterhin wird die Verwaltung beauftragt, die Klassenräume am Grollschen Weg bei Bedarf interimsmäßig zu ertüchtigen und dabei die entsprechende IT-Infrastruktur zu schaffen, damit ein zeitgemäßer Unterricht stattfinden kann.

Umbauvariante am Grollschen Weg mit Risiken

Warum die BGE dies fordert? „Die aktuellen Ausführungen des Planungsbüros haben deutlich gemacht, dass es selbst in einer optimierten Umbauvariante am Grollscher Weg immer noch nicht kalkulierbare Risiken gibt“, legt Joachim Sigmund in einer Begründung dar.

Darüber hinaus, so der Fraktionsvorsitzende, gebe es keine Kostenschätzung für die Anschaffung bzw. Miete einer entsprechenden Zahl an Schulcontainern als Interimslösung für die geschätzte Dauer von vier Jahren. Auch sei der Standort einer solchen Interimslösung bislang nicht untersucht worden.

Neubau auf dem Steintorgelände in Emmerich als moderne Mittelschule

Für die BGE sei daher deutlich, dass es sinnvoller ist, einen Neubau an einer anderen Stelle zu realisieren. Dieser Neubau könnte sich, so die BGE, am Schulgebäude Am Brink orientieren und auf die Bedürfnisse einer modernen Mittelschule nachhaltig zugeschnitten werden. „Dieser Neubau“, so stellt Sigmund deutlich heraus, „sollte auf dem Steintorgelände realisiert werden“.

Bis zur Fertigstellung des Neubaus kann das vorhandene Schulgebäude am Grollscher Weg weitergenutzt werden, so dass eine millionenschwere Interimslösung entfällt, für die derzeit noch keinerlei Planungen vorliegen.

Im Einzelnen führt die BGE für diese Lösung folgende Sachargumente aus:

  • Die Sanierung im Bestand lässt gegenüber einem Neubau am Grollscher Weg höhere Kostensteigerungen erwarten; erst recht bei den noch nicht identifizierten und damit nicht kalkulierbaren Risiken einer Bestandssanierung. Zeitliche und finanzielle Risiken während der Sanierungsphase werden bei einem Neubau hingegen ausgeschlossen. Nach Fertigstellung soll die Mittelstufe über ein schulpädagogisch und in seiner digitalen Ausstattung optimiertes sowie energetisch und lüftungstechnisch modern ausgeführtes Schulgebäude im vergleichbaren Standard des Schulneubaus Am Brink verfügen.
  • Das Schulgebäude am Grollscher Weg soll für den Zeitraum der Erstellung des Neubaus im notwendigen Rahmen (insbesondere IT-Infrastruktur) ertüchtigt werden. Dies erspart den Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe in jedem Fall einen jahrelangen Unterricht in Containern.
  • Zudem fließen die Mittel einer bisher angedachten Containerlösung nicht in die Hände Dritter, sondern verbleiben als Grundwert im Vermögenspool der Stadt. Unser Kenntnisstand ist, dass der Erwerb des Grundstücks gegenüber der bisher angedachten jahrelangen Containerlösung im Verhältnis zum Mehrwert deutlich günstiger ausfällt.
  • Das Steintorgelände ist ein unmittelbar naher Standort zur Turnhalle und zum Grundschulstandort Am Brink. Bei dem geplanten BETUWE-Ausbau hat es eindeutig Standortvorteile gegenüber der Lösung am Grollscher Weg. Ein Neubau auf dem Steintorgelände bietet darüber hinaus den entscheidenden Vorteil, dass der Unterricht am Grollscher Weg über mehrere Jahre ungestört fortgeführt werden kann. Es besteht somit kein zeitlicher Druck, selbst bei der Notwendigkeit zur Erstellung eines neuen Bebauungsplans oder zur Erstellung des neuen Schulgebäudes auf dem Steintorgelände.
  • Selbst wenn der sog. IKEA-Bau am Grollscher Weg statisch gesehen nicht in den Umbau einbezogen werden soll, so handelt es sich noch immer um ein intaktes Gebäude und damit um einen Vermögenswert. Dieses in der Grundsubstanz intakte Gebäude abzureißen, obwohl andere Handlungsmöglichkeiten vorhanden sind, betrachten wir weder ökonomisch noch ökologisch als sinnvoll. Nach der Fertigstellung des Schulneubaus auf dem Steintorgelände und dem Umzug der Mittelstufe in das neue Gebäude bietet der heutige IKEA-Bau schließlich gute Potenziale für eine Weiternutzung durch Andere.