Emmerich. Am 7. Oktober 1944 wurde Emmerich in Schutt und Asche gelegt. Der Jahrestag war Anlass für ein Gebet um Frieden in der Aldegundiskirche.

Gemeinsam hatten die Stadt Emmerich, die Apostolische Gemeinde, die Eritreisch-orthodoxe Gemeinde, die Evangelische Kirchengemeinde und die Katholische Kirchengemeinde in der Stadt zum „Gebet um Frieden" eingeladen. Der Anlass für die besondere Zusammenkunft in der St. Aldegundiskirche: die Zerstörung der Stadt am 7. Oktober 1944.

Damals hatten alliierte Bomberverbände Emmerich binnen Minuten dem Erdboden gleichgemacht. 97 Prozent der Gebäude in der Stadt wurden zerstört, mehrere Hundert Menschen kamen ums Leben. „Der 7. Oktober ist für Emmerich ein Tag voller grausamer Erinnerungen und Bilder“, sagte Bürgermeister Peter Hinze bei seiner Rede in der Kirche. Es sei eine Zäsur für die Stadt gewesen.

Gedenken in der Stadt erhalten

Und ein Ereignis, für das es nach nunmehr 77 Jahren, immer weniger Zeitzeugen gibt. „Deshalb ist es mir ein Anliegen, das Gedenken an diesen Tag in der Stadtgemeinschaft wachzuhalten“, sagte Hinze. Viele Menschen, führte er aus, würden nicht gerne an die Schrecken des Krieges erinnert werden. „Wie wollen wir aus der Geschichte lernen, wenn wir sie verdrängen?“, fragte Hinze. Das Datum betrachtete er aber nicht nur als Anlass zum Gedenken. „Wir müssen uns an jedem Tag bewusst machen, wie wertvoll es ist, in Frieden zu leben“, sagte der Bürgermeister.

Das Gebet um Frieden, dass die 60 Besucher gemeinsam absolvierten, schloss daher auch viele Orte auf der Welt ein, an denen es derzeit keinen Frieden gibt oder an denen der Frieden ständig größeren Bedrohungen ausgesetzt ist als hierzulande – von Afghanistan bis Korea. Denn am Ende ist Frieden ein Bedürfnis und eine Sehnsucht aller Menschen.