Emmerich. Die neue Citymanagerin Lena Börsting will die Emmericher Innenstadt mit Leben füllen. Das muss nicht zwingend über den Einzelhandel erfolgen.

Der Einzelhandel ist nicht die einzige Möglichkeit, eine Innenstadt zu beleben. Lena Börsting weiß, dass es schwierig ist, die beiden Emmericher Einkaufsmeilen Kaß- und Steinstraße mit Einzelhändlern zu bestücken. Bereits heute ist erkennbar, dass die Händler ihre Probleme haben und der steigende Online-Handel auch in Zukunft das Geschäftsumfeld nicht besser machen wird. Doch anstatt über Leerstände zu lamentieren, sollte man schauen, wie man anderweitig die Innenstadt attraktiv macht. Und genau das ist der neue Job von Lena Börsting.

Lena Börsting ist die neue Citymanagerin von Emmerich.
Lena Börsting ist die neue Citymanagerin von Emmerich. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Zu Beginn des Jahres hat die Citymanagerin von Emmerich ihre Arbeit angetreten. Ihre Aufgabe ist es, Kontakt zu den Akteuren in der Stadt zu suchen, Netzwerke zwischen Mietern, Hauseigentümern und anderen Akteuren zu weben und neue Akzente zu setzen. Ende Juni hat sie für Bürger einen ersten Stadtspaziergang organisiert, bei dem die Emmericher sagen konnten, was ihnen gefällt und vor allem was besser gemacht werden muss.

Die mangelhafte Platzgestaltung war ein Thema und auch die Orientierung müsse verbessert werden: „Mittlerweile weiß ich, dass ich über das Steintor in die Innenstadt komme. Aber wer sich nicht auskennt, der sucht in Emmerich erst einmal das Zentrum“, sagt Börsting, deren Agentur sich in Dortmund befindet.

Mehr Grün in die Stadt

Wichtig ist vielen Menschen auch das Grün in der Stadt. Viele Plätze lassen Bäume vermissen und auch bei den Entwürfen zur Neugestaltung des Geistmarktes fehlten vielen Menschen das Grün. Nach wie vor gibt es in der Emmericher Stadtplanung zu viel Stein, zu viel Raum für Parkplätze, zu wenig Kreativität für eine grüne Gestaltung.

„Grün wird immer wichtiger“, sagt auch Lena Börsting, die übrigens auch Citymanagerin von Kleve ist. So könne man Hitzeinseln in der Stadt vermeiden und auch Oberflächenwasser könne einfacher versickern. Die Luft in der Innenstadt werde verbessert und mit Grünfassaden und Gründächern könne man auch etwas für den Insektenschutz tun. In der Gesellschaft deute sich ein Umdenken an und darauf müssten Städte reagieren.

Lösungen für Emmerich erarbeiten

Lena Börsting möchte anhand der Ergebnisse der ersten Stadtbegehung Module erarbeiten, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Etwa eine bessere Beschilderung der Innenstadt. Aber auch mittels Fassadenprogrammen könne man Eigentümern konkrete finanzielle Hilfen an die Hand geben. Für eine funktionierende Innenstadt gebe es viele Akteure: Einzelhändler, Bürger, Gastronomen, die Kulturszene und Vermieter.

Das neue Citymanagement befindet sich an der Steinstraße 3, unmittelbar bei Wirtschaftsförderung und Touristeninformation. Man plane einen festen Präsenztag in der Stadt, um für Einzelhändler und andere Gruppen ansprechbar zu sein, sagt Börsting. Der Bedarf sei schon erkennbar. Nach dem ersten Stadtrundgang sei sie schon von mehreren Menschen gezielt angesprochen worden.

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