Emmerich. Die Schüler der Gesamtschule und des Willibrord-Gymnasiums werden von der Stadt Emmerich mit Tablets ausgestattet. Grundschulen sollen folgen.

Es sind nur ein paar Berührungen auf dem Bildschirm nötig. Die reichen aus, um die 16-jährige Stephanie von der Aufbereitung eines Textes zu einer handschriftlichen Notiz zu bringen. Die Schülerin der Q1 der Gesamtschule Emmerich demonstriert im pädagogischen Zentrum des Willibrord Gymnasium im Rahmen der Übergabe der Tablets an die Schüler der Schule, den Nutzen der Geräte, mit dem die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen durch die Stadt jetzt ausgestattet werden.

„Wenn man erstmal etwas geübt hat, funktioniert es ganz gut“, sagt Stephanie zum Thema Schreiben auf dem Tablet. „Es erleichtert einige Dinge sehr.“ Denn in den digitalen Notizen kann man natürlich schnell Dinge löschen, markieren oder die Schriftfarbe ändern. Auch Unterrichtsmaterial lässt sich auf diese Weise bearbeiten und das spart am Ende Berge an Papier ein.

Investition der Stadt Emmerich in die Digitalisierung

„Wir haben dafür schon sehr viel Geld in die Hand genommen“, kommentiert Bürgermeister Peter Hinze die Anschaffung der Tablets für die Schüler der weiterführenden Schulen durch die Stadt. 638.000 Euro wurden dafür in den Haushalt für 2021 eingepreist, weitere 330.000 Euro sollen im kommenden Jahr folgen. Dazu kommen Kosten für den Support und die Lizenzgebühren für die „It’s learning“-Software, ein Lernmanagementsystem, mit dem die Schüler arbeiten. „Wir sind froh, dass wir diesen Schritt jetzt gehen können, auch wenn es nicht ganz einfach war, die Kämmerei davon zu überzeugen“, sagt Hinze.

Mit dem Schritt sind die Schulen in Emmerich, die auch schon mit Smartboards ausgerüstet wurden, auf jeden Fall auf einem guten Weg in Richtung Digitalisierung – „gut ausgestattet“ und „weit voraus“, wie Peter Hinze es beschreibt. „Für uns ist das ein kräftiger Schub“, sagt Ralf Wimmers, stellvertretender Schulleiter des Willibrord-Gymnasiums.

Einsatz der Tablets im Unterricht

Jetzt geht es natürlich darum, die Tablets auch nutzbar zu machen und die Geräte in den Unterricht zu integrieren. „Das Wichtigste dafür sind die Kolleginnen und Kollegen, die bereit dazu sind, sich mit der Technik auseinanderzusetzen“, erklärt Christiane Feldmann, Leiterin der Gesamtschule Emmerich. Auch die Kollegen wurden mit entsprechenden Endgeräten ausgestattet. Der Einsatz der Tablets soll dabei die Chancengleichheit für alle Schüler schaffen und auch den Zugang zu Bildungsangeboten vergrößern.

Dass die Schüler während des Unterrichts durchs Netz surfen und sich mit schulfernen Inhalten berieseln lassen, verhindern umfangreiche Kontrollmöglichkeiten durch die Lehrkräfte. So können für den Unterricht etwa Profile angelegt werden, die nur die Nutzung bestimmter Programme (Apps) zulassen. „Damit werden Nebenbeschäftigungen während des Unterrichts verhindert“, sagt Gesamtschullehrer Markus Laszlo, der sich an der Gesamtschule um die Digitalisierung kümmert. Auch in der Freizeit lassen sich Apps nicht einfach so auf die Geräte installieren.

Digitale Infrastruktur an Emmerichs Schulen überarbeitet

Neben der Anschaffung der Tablets hat die Stadt Emmerich auch in ihre digitale Infrastruktur investiert. „Wir haben die Internet-Anbindungen der Schulen auf das derzeit maximal Mögliche erhöht“, sagt Raoul Schwarz, Leiter der IT-Abteilung der Stadt. Außerdem soll an allen Schulstandorten in der Stadt das W-Lan-Netz ausgebaut werden. Auch der nächste Schritt ist schon geplant: In naher Zukunft sollen die Schülerinnen und Schüler an den Grundschulen der Stadt mit Tablets ausgestattet werden. Ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung.

>> Digitale Lernplattform

Die „It’s learning“-Software, die von den Schülern genutzt wird, ist eine Lern- und Gemeinschaftsplattform, die von Studenten des Bergen University College entwickelt wurde und in mehreren europäischen Ländern im Einsatz ist.

Die Plattform ermöglicht es Lehrern, den Unterricht vorzubereiten und zu begleiten, Schüler mit Informationen und Aufgaben zu versorgen. Die Schüler können an Projekten arbeiten. Zudem kann auch ein digitales Klassenbuch geführt werden.