Emmerich. Austausch zwischen Lehrern und Schülern der Gesamtschule und des Gymnasiums in Emmerich wird durch eine neue, digitale Lernplattform erleichtert.
Die Entwicklung nahm nicht erst durch Corona seinen Lauf, hat aber durch die Pandemie an Tempo und Bedeutung gewonnen. Die Gesamtschule Emmerich und das Willibrord-Gymnasium haben die neue Lernplattform Its-learning in Betrieb genommen. Online wird hier der Austausch zwischen Lehrern und Schülern, aber auch Eltern organisiert. Die Schule von morgen wird in der Lage sein, den Unterricht digital zu gestalten. Ob in der Schulklasse oder fürs Lernen zuhause. Für die Plattform sind in Emmerich 1900 Nutzer gemeldet. Dies kostet der Stadt sieben Euro im Jahr pro Nutzer.
Die Schulen haben die Plattform unterstützt von der Stadt Emmerich gemeinsam ausgesucht: „Es war wichtig, eine einfache, intuitiv bedienbare Plattform für Schüler und Lehrer zu finden“, schildert Raoul Schwarz von der IT-Abteilung der Stadt. Markus Laszlo, Administrator für Its-learning an der Gesamtschule, findet: „Es ist ein bisschen wie Facebook für Schüler.“ Insgesamt sind alle gerade dabei, sich tiefer einzuarbeiten. Auch die Kommunikation mit den Eltern ist noch zu voranzubringen.
Der Austausch von Lernmaterial und Bearbeitungsergebnissen wird leichter
Schüler und Lehrer können digital in die einzelnen Kurse gehen. Dort können Aufgaben gestellt und direkt beantwortet werden. Und zwar mit allen technischen Möglichkeiten, die man gemeinhin nutzt: „Sie können auch handschriftlich arbeiten, es abfotografieren und dann schicken“, so Laszlo. Es können geschützte Gruppen erstellt werden, wo zum Beispiel Schüler sich über ein Projekt austauschen können. Eine Funktion die Wolfgang Tyssen, stellvertrender Leiter Gesamtschule, wichtig ist, denn er legt Wert auf kollaborierendes Arbeiten in Gruppen in der Oberstufe, das nun auch auf Distanz möglich sei.
Und wenn den Schüler vor der Mathe-Arbeit noch Fragen quälen: Man kann auch mit dem Lehrer chatten. Die Gesamtschule hat zudem eine Kooperation für das Programm Sofatutor abgeschlossen und hat so die Möglichkeit, geprüfte Lehrvideos auf der Lernplattform hochzuladen.
Die Plattform hilft nicht nur in Corona-Zeiten
Bürgermeister Peter Hinze ist froh: „Die Plattform hilft uns im Falle eines weiteren Lockdowns den Kontakt aufrecht zu erhalten.“ Gymnasiumsleiter Stephan Bieke erachtet die Plattform auch ideal für Schüler, die krank länger zuhause sind (etwa nach einem Kreuzbandriss), dann aber schon Schulaufgaben lösen können.
Am Montag erst hat Lehrerin Kristin Pohl, den Chemie-Unterricht mit der 10d auf Distanz über die neue Plattform organisiert. In einer Presserunde demonstrierte sie, wie die Schüler die Aufgaben interaktiv lösen konnten. In der Oberstufe der Gesamtschule arbeitet schon jeder Schüler prinzipiell mit einem Tablet-PC im Unterricht. Die Oberstufe ist an der Paaltjessteege untergebracht. Nur hier gibt es flächendeckend WLAN. Am Gymnasium gibt’s die kabellose Internetverbindung in der Hälfte der Räume.
Christiane Feldmann, Leiterin der Realschule, sagt: „Die Entwicklung geht rasant voran. Sicheres WLAN in allen Räumen ist ganz wichtig. Die Schüler brauchen das unbedingt.“ Die Stadt Emmerich bemüht sich sehr darum, die Umsetzung hängt aber von äußeren Faktoren ab. Etwa von der Verlegung von Glasfaserleitungen.
>> Hoffen auf Förderung aus drei Fördertöpfen
Dirk Loock, Fachbereich Schule, erklärt, dass man versuche, Förderungen aus drei großen Fördertöpfen zu bekommen, um dies weiter voran zu bringen. Zusätzliche WLAN-Verstärker sollen aus dem Digitalpakt finanziert werden. Immerhin seien in Emmerich schon alle Schulen bis auf den Gesamtschulkomplex Grollscher Weg vernünftig verkabelt.
Bezüglich digitaler Endgeräte könnten zwei Fördertöpfe hilfreich sein: „Der Bescheid für die Lehrer ist da“, so Loock. Man warte auf die Auslieferung der Tablets. Im Moment warten natürlich viele Schulen auf die Auslieferung. In einem zweiten Schritt sollen dann die Schüler-Tablets kommen. Die Zahl der Geräte werde nicht alle Schüler abdecken, weshalb etwa die Gesamtschule auch schon abgefragt habe, wer zuhause ein Gerät vorhalten könne. Über Leihvereinbarungen könnten Schüler dann Geräte auch mit nach Hause nehmen.
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