Rees. Pressesprecher von Hülskens fühlte sich ausgeschlossen bei Wahlkampfveranstaltung der Grünen. Die nannten seine Beiträge unerträglich.

Die Radtour auf Einladung der Grünen, an dem die grüne Bundestags-Direktkandidatin für den Kreis Kleve, Friederike Janitza, teilgenommen hatte, drehte sich ums Thema „Kiesabbau – Die Reeser Welle“. Gut 20 Teilnehmer fuhren mit, unter ihnen Tobias Höffner. Erst spät gab er sich als Pressesprecher der Kiesfirma Hülskens zu erkennen. Das sorgte offenbar für immer mehr Ärger. „Am Ende haben wir ihm gesagt, wir würden den Dialog gerne mit ihm später führen, aber nicht auf einer Wahlkampf-Veranstaltung, die er immer mehr störte“, sagt Helmut Wesser, Fraktionschef der Reeser Grünen.

Tobias Höffner fand jedenfalls das Verhalten der Grünen überhaupt nicht gut, wie er der NRZ schreibt. „Als ehemaliger Journalist interessiere ich mich stets für beide Seiten einer Geschichte. Das war mein Antrieb, den Weg von Bislich nach Rees zu fahren, um dort eine öffentliche Veranstaltung der Grünen zu besuchen“, sagt er. Das Thema war ja „Kiesabbau - Die Reeser Welle“. Zwei Stunden, schreibt er, sei er mit durch Esserden geradelt, habe zunächst sehr freundliche Menschen getroffen.

Stimmung bekam einen Knacks

„Dann habe ich mich bei einigen Teilnehmern zu erkennen gegeben: Ich arbeite für die Kiesbranche, genauer gesagt für Hülskens.“ Zwei weitere Stopps später hätten es alle aus der Gruppe mitbekommen. Die Stimmung habe da einen deutlichen Knacks erhalten. Was für ein Mensch müsse man sein, wenn man für so eine Firma arbeitet? Wie könne er sowas tun, wenn man Kinder habe?, sei er gefragt worden. „Schlussendlich hat man mich freundlich, aber mit klarer Botschaft ausgeladen“, kritisiert Höffner.

Der anzweifelt, dass es wirklich um einen fairen und sachlichen Informationsaustausch gehen sollte. „Ich hatte den Eindruck, dass meine Argumente gegen die vorgetragenen Behauptungen, aus politischen Gründen, nicht gehört werden sollten. Ist das das Verständnis von Demokratie und Transparenz bei den Grünen in Rees?“, fragt der Pressesprecher von Hülskens.

Behauptungen von Tobias Höffner hätten nur für Stress gesorgt

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Die Kritik lässt Helmut Wesser so nicht stehen. „Es stimmt. Herr Höffner war anfangs sehr freundlich, hat dann aber immer mehr einzelne Personen in Diskussionen verwickelt“, erzählt der Grüne. Das endete wohl darin, dass die Gruppe plötzlich auseinandergezogen wurde. „Das war aber eine grüne Wahlkampf-Veranstaltung, und nicht auch eine der Kiesfirma Hülskens“, betont Wesser.

Das habe man dem Pressesprecher der Kiesfirma dann auch freundlich zu verstehen gegeben. „Mit dem Hinweis, das Gespräch gerne später weiter zu führen“, merkt Helmut Wesser an. Denn immerhin wollten schon einige der Teilnehmer gar nicht mehr weiter mit radeln. „Die Einwendungen von Herrn Höffner waren für mich schon am Rande des Erträglichen, andere hielten sie für unerträglich“, kritisiert Wesser. Der Mann habe mit seinen Behauptungen auf einer grünen Wahlkampf-Veranstaltung nur für Stress gesorgt.