Rees. In den nächsten Tagen werden die Mitfahrbänke im Stadtgebiet aufgestellt. Damit werden besonders ältere Menschen ohne Auto mobiler.

Das sind gute Nachrichten besonders für alle diejenigen, die kein Auto besitzen: Ab August können etwa ältere Leute das Angebot von Mitfahrbänken im gesamten Stadtgebiet nutzen. „In den nächsten Tagen werden die roten Bänke aufgestellt“, kündigte Bürgermeister Christoph Gerwers jetzt bei der Vorstellung des Konzeptes an. Dadurch ist es bald möglich, quasi als „Anhalter“ Ziele im Stadtgebiet zu erreichen, quasi von Bank zu Bank.

Bereits im November hatte der Rat die strategischen Ziele der Stadt um die Themen Umwelt- und Klimaschutz, sowie um Nachhaltigkeit ergänzt. Umweltfreundliche Verkehrsmittel wie das Fahrrad und Car-Sharing sollten mehr Bedeutung bekommen. Mit dem Aufstellen der Mitfahrbänke werde jetzt das umgesetzt, was die Politik im Februar 2020 beschlossen hatte, so die Verwaltung.

Standorte sind gut ausgesucht

„Die Standorte sind gut ausgesucht“, meinte Stephanie Schlebusch, die sich im Rathaus um das Projekt kümmert. Jetzt, ergänzte Gerwers, sei es wichtig, das Konzept der Mitfahrbänke allen Bürgern näher zu bringen. So wird jeder Haushalt angeschrieben. „Wer möchte, kann sich sowohl digital als auch per Karte, die er kostenlos zurück schicken kann, registrieren lassen, wenn er als Fahrer mitmachen möchte“, erklärte Schlebusch. Die Internetseite ist freigeschaltet.

Sie erläuterte noch einmal kurz, wie das System funktioniert. Wer Interesse hat, mitgenommen zu werden, setzt sich auf eine der 16 roten Bänke. Dahinter befindet sich ein Schild, das man bedienen kann, um dem vorbei kommenden Autofahrer das Ziel anzuzeigen. „Die Fahrer müssen sich bei der Stadt vorab registrieren lassen und erhalten dann einen entsprechenden Aufkleber“, erklärte Stephanie Schlebusch.

Verknüpfung von Kommunen ist noch Zukunftsmusik

Ob man einsteigt oder einen potenziellen Fahrgast mitnimmt, sei freiwillig. „Per Anhalter fahren wird ab so sofort seriös“, warb Gerwers für das in Kürze startende Projekt, das nicht zeitlich befristet und einmalig im Kreisgebiet ist. Man hoffe natürlich sehr, dass es angenommen werde. Vielleicht würden sich auf dem Weg sogar Fahrgemeinschaften bilden, ergänzte seine Mitarbeiterin.

Die darauf hinwies, dass das Angebot der Mitfahrgelegenheit nur fürs Reeser Stadtgebiet gelte. „Bis auf die Ausnahme, das man von Haffen und Mehr auch zum Bahnhof nach Mehrhoog kommt“, sagte sie. Vielleicht, aber das sei noch Zukunftsmusik, gebe es – neben eventuell weiteren Standorten für die roten Bänke – künftig auch eine Verknüpfung zwischen den Kommunen.

Gitterrost-Bänke und Schilder werden jetzt aufgestellt

In den nächsten Tagen wird der Bauhof die Flächen für die Gitterrost-Bänke sowie die Schilder herrichten und sie dann aufstellen. „Sobald sie stehen, gehen die Schreiben an die Bürger raus“, kündigte Stadtpressesprecher Jörn Franken an. „Dann kann es losgehen“, fügte er an. Die Gesamtkosten für die Umsetzung des Konzeptes betragen etwa 30.000 Euro.

>>>Die Standorte der Mitfahrbänke

Innerhalb des Stadtgebietes sollen die Standorte Rees, Haldern, Millingen, Esserden, Haffen, Mehr, Empel, Bienen und Grietherbusch miteinander verbunden und eventuell durch sinnvolle Routen ergänzt werden. Damit wolle man nach dem Motto „von Bürgern für Bürger“ eine Lücke im Verkehrskonzept des ländlichen Raums schließen und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, so die Verwaltung.

Die Standorte: Rees (Ecke Dellstraße/Busbahnhof), Haldern (Bahnhofstraße, Norma Parkplatz), Millingen (Hurler Straße, zwei Bänke), Haffen (Deichstraße, Nähe Kirche, zwei Bänke), Mehr (Heeresbachstraße, Nähe Dorfplatz, zwei Bänke), Empel (Reeser Str. am Bahnhof, zwei Bänke), Bienen (Dores-Albrecht-Straße/Cobrinkstraße, zwei Bänke), Grietherbusch (Kreisstraße am Schützenfestplatz/Campingplatz), Esserden (Grüttweg, zwei Bänke).