Emmerich. Die BGE wirft Bürgermeister Peter Hinze schlechten Stil vor und, dass er die Kritik der BGE am Schulumbau Grollscher Weg nicht verstanden habe.

Die Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE) wendet sich in einem offener Brief zur Schulbaumaßnahme Grollscher Weg der Gesamtschule Emmerich an Bürgermeister Peter Hinze. Die BGE wirft Hinze schlechten Stil vor und, dass dieser die Kritik der BGE nicht verstanden habe.

„Die BGE-Ratsfraktion hat mit einiger Verwunderung Ihr öffentliches Statement und Ihre persönlichen Befindlichkeiten anlässlich unserer Kritik an Ihrem Projektmanagement bei der Gesamtschule (GS) Emmerich zur Kenntnis genommen. Diese Kritik dürfte für Sie nicht neu gewesen sein.“

BGE vermisst seit 2018 Projektmanagement

Aktuell beziehe sich die BGE auf die Presseberichterstattung der NRZ Emmerich vom 12. März 2021,wo es heißt: „Emmerichs Bürgermeister ärgert sich über fehlenden Einsatz der Fraktionen“. „Ihre Aussage ist unangemessen und zeigt keine wertschätzende Reaktion auf unsere ehrenamtliche Arbeit als Emmericher Kommunalpolitiker. Sie bestätigt gleichzeitig die Auffassung der BGE, dass Sie seitdem Jahr 2018 unsere konstruktive Kritik an Ihrem Projektmanagement beim Leuchtturmprojekt Gesamtschule Emmerich bis heute nicht verstanden haben. Unsere öffentliche Kritik gilt nicht einzelnen Verwaltungsmitarbeitern, sondern allein Ihnen als Bürgermeister. Die Mitarbeiter im Rathaus tun genau das, was Sie als Verwaltungschef fordern, anordnen und überwachen“, so die BGE.

„Offenbar verstehen Sie aber als verantwortlicher Bürgermeister die konstruktive Kritik der BGE an den gerade erst präsentierten Ergebnissen der Vorplanung für den Schulstandort Grollscher Weg nicht. Der BGE geht es im Kern nicht um erhebliche Kostensteigerungen, sondern vielmehr um die Frage, ob im Jahr 2021 ein Neubau an anderer Stelle nicht weitaus sinnvoller, schneller, und sowohl ökonomisch als auch ökologisch nachhaltiger ist“, heißt es weiter.

BGE: Hinze lieferte Vorplanung sechs Monate später als angekündigt

Geschätzte 17,4 Millionen Euro nur für einen Umbau mit Erweiterungen am Grollscher Weg, an dessen Ende die alte Fassade nicht energetisch saniert wurde, sei für die BGE eindeutig eine Fehlplanung: „Zusätzliche Kosten warten in Abbrucharbeiten, Entsorgung und Interimslösungen. Doch der vielleicht viel wichtigere Aspekt, neben der ökonomischen Dimension, ist die Frage nach der Lernumgebung für die Schülerinnen und Schüler. Durch einen Neubau und Interimslösungen im jetzigen Bestand des Gebäudes können Container und Baulärm während der Schulzeiten vermieden werden. Um bei Ihrer Wortwahl zu bleiben: Es geht eben nicht darum bei Adam und Eva wieder neu anzufangen – sondern vielmehr um die Frage, ob man in einen potenziell verdorbenen Apfel beißen sollte.“

Hinze sage: „Wir haben gesagt, dass wir erst die Pläne vorstellen, wenn es eine Abstimmung zwischen Schule und Schulträger gibt.“ Dazu die BGE: „Die Vorplanung sollte laut Ihrer Aussage im Haupt- und Finanzausschuss vom 9. Juni 2020 ‘Ende Sommer/Anfang Herbst’ 2020 der Politik zur Beratung vorgelegt werden. Als verantwortlicher Dezernatsleiter war es Ihnen – erst sechs Monate später als angekündigt – offenbar möglich, den Fraktionen kurz nach Beschluss des Haushalts 2021 diese Informationen zu präsentieren. Sie lieferten dabei den politischen Entscheidungsträgern für den Schulstandort Grollscher Weg zum Ende der Leistungsphase 2 mit dieser deutlichen zeitlichen Verzögerung eine indiskutable Vorplanung, ohne andere Lösungsmöglichkeiten noch einmal in Erwägung zu ziehen.“

BGE fordert Rückkehr zur Sachlichkeit

„Herr Bürgermeister“, heißt es abschließend“, „das ist für die BGE schlechter Stil! Kehren Sie bitte zurück zu mehr Sachlichkeit und zur Zusammenarbeit. Die Politik wird nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden. Dazu müssen Sie als Verwaltungschef aber im Rathaus Ihre Hausaufgaben machen.“