Rees. Vier Pappeln am Millinger Meer sollen abgestorben sein. Doch die Grünen widersprechen der Stadt Rees, 2020 sollen sie noch Laub getragen haben.

Das Strandbad Millinger Meer ohne Bäume? Für die Grünen ist ein solches Szenario „unvorstellbar“, weshalb sie über ihre Facebook-Seite auf die Pläne der Stadt Rees aufmerksam machen. Auf Nachfrage der NRZ bestätigt Stadtsprecher Jörn Franken, dass vier Pappeln gefällt werden sollen. Darüber hinaus überprüfe der Bauhofbetrieb aktuell den Zustand einer Linde.

Am Strandbad Millinger Meer gebe es einen Pächterwechsel, so Franken. Aus diesem Grund hätten Vertreter der Stadt Rees als Eigentümerin der Fläche mit Vertretern der Strandbad GbR ein Gespräch geführt. Darin sei es um diverse vorbereitende Maßnahmen gegangen, so dass die neue Pächterin den Betrieb ohne weitere Probleme aufnehmen kann.

Grüne widersprechen

In dem Gespräch habe die Stadt Rees zugesichert, vier tote Pappeln zu fällen und die Standsicherheit einer Linde zu überprüfen. Die Pappeln seien seit Jahren nicht mehr ausgetrieben. „Auch wir schätzen den ökologischen sowie atmosphärischen Wert dieser Bäume“, betont Franken. „Sollte sich aber herausstellen, dass die Standsicherheit der Bäume nicht mehr gewährleistet ist, müssen wir handeln. Denn schließlich möchte nun wirklich keiner erleben, dass Bäume auf die Liegewiese stürzen.“

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Der Begründung der Stadt Rees widerspricht Helmut Wesser, Fraktionssprecher der Grünen, vehement. „Das ist gelogen“, sagt er. „Letztes Jahr haben die Bäume noch Laub getragen.“ Er selbst konnte das als Besucher des Strandbades Millinger Meer beobachten, habe sich aber zur Sicherheit bei anderen Zeugen vergewissert. Auf Nachfrage der NRZ bestätigt eine von ihm genannte Quelle, dass tatsächlich im vergangenen Jahr drei der vier Pappeln noch Laub getragen hätten.

Baumbestand in Rees leidet

„Für manche Menschen sind Pappeln nur großes Unkraut“, sagt Wesser. „Das ist sehr bedauerlich, denn der gesamte Baumbestand in Rees leidet sowieso schon sehr.“ Das zeige sich nicht zuletzt im Haldener Wald. Neben dem Abholzen der Pappeln kann er aber auch die Überprüfung der Linde nicht nachvollziehen: „Die steht so schräg, seit ich mich erinnern kann.“

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Die Stadt Rees verweist dagegen auf die Verkehrssicherungspflicht, die nur durch das Fällen der Pappeln sowie Überprüfen der Linde gewahrt werden könne. Als weitere Grünmaßnahme erfolge seitens der GbR noch der Rückschnitt der Hecke, der seit einigen Jahren nicht mehr erfolgt ist.

Bäume werden bis zum 28. Februar gefällt

Bis zum 28. Februar müssen die Maßnahmen durchgeführt werden, denn dann beginnt die Brutzeit. Ob für die gefällten Bäume neue nachgepflanzt werden, steht bislang noch nicht fest.