Emmerich/Rees. In Emmerich und Rees steigt das Hochwasser weiter. Das Dorf Grietherort ist durch den steigenden Pegel nur noch per Boot erreichbar.
Das Rhein-Hochwasser bei Emmerich und Rees steigt weiter, aber nur langsam. „Den langgezogenen Scheitel der Hochwasserwelle werden wir in Emmerich erst nächsten Mittwoch erreichen“, sagt Carina Heisterkamp vom Deichverband Bislich-Landesgrenze. Am Donnerstag liegt er am Emmericher Pegel bei zirka 7,46 Metern. Mitte kommender Woche dürfte er sich bei maximal acht Meter einpendeln, bevor sich der Rhein wieder in sein Bett zurückzieht.
Emmerich und Rees: Hochwasser-Schutzmaßnahmen laufen weiter
Dass der Wasserstand nicht wie zunächst prognostiziert schon jetzt sinkt, liege an der Situation rheinaufwärts. Dort hat es doch überraschend stärker geregnet, so dass mehr Wasser flussabwärts fließend wird, so der Deichverband.
In Emmerich und Rees laufen unterdessen die bereits eingeleiteten Schutzmaßnahmen gegen das Rhein-Hochwasser weiter, etwa der Betrieb der Pumpen. „Wir sind aber entspannt, kritisch ist der zu erwartende Wasserstand in Emmerich nicht“, meint Carina Heisterkamp.
Rhein-Hochwasser: Grietherort ist wieder eine Insel
Für die Menschen in Grietherortbedeutet das Hochwasser jedoch wieder enorme Einschränkungen, die sie aber gewöhnt sind bei einem Pegelstand von über sieben Metern. Sie leben jetzt für geraume Zeit auf einer Insel. Mit einem Boot der Feuerwehr Rees-Bienen wird der Kontakt zum „Festland“ aufrecht erhalten. Darüber berichteten auch wieder einige Fernseh-Sender.
Das steigende Hochwasser hat die Gemeinde von den Zufahrtsstraßen abgeschnitten. „Seit Dienstag ist die Zufahrtsstraße überspült, auch aus Haftungsgründen gilt seitdem ein Durchfahrtsverbot“, sagte der Reeser Ordnungsamtsleiter Frank Postulart am Mittwoch. Für die Bewohner sei das aber keine ungewöhnliche Situation, sie seien an die Winterhochwasser gewöhnt.
Die Gemeinde liegt zwischen dem Rhein und einem Altrheinarm und ist bei Hochwasser ab einem Pegel von etwa 7,20 Meter über Straßen nicht mehr erreichbar. Am Mittwochmorgen lag der Rheinpegel in Rees bei 8,05 Meter.
Das Feuerwehrboot „Bienchen“ stehe natürlich für Notfalltransporte auch außerhalb der Fahrzeiten morgens, mittags und abends zur Verfügung, sagte der Ordnungsamtsleiter. Die Gemeindebewohner hätten sich rechtzeitig im Vorfeld mit Lebensmittelvorräten eingedeckt und könnten jetzt zum Einkaufen auch übersetzen. Die Strom- und Wasserversorgung sei gesichert. (mit dpa)
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