Emmerich/Rees/Kleve. Während sich am Sonntag viele Menschen das Rheinhochwasser auch in Rees angeschaut haben, trifft der Deichverband Schutz-Maßnahmen.

Rheinhochwasser ist immer ein Schauspiel. Am Sonntag war es nicht anders. Geschätzt 1.000 Menschen, so Holger Friedrich, Geschäftsführer des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze, hätten sich im Laufe des Tages an der Reeser Promenade eingefunden, um die Fluten zu bestaunen, die den unteren Weg bereits unter Wasser gesetzt haben. Seit Montag greift indes der Deichverteidigungsplan, sagt Friedrich.

Während man beim derzeitigen Pegel um 6,50 Meter schon sehen kann, dass die Rheinschiffer wegen des Wellenschlages langsamer und in Rheinmitte fahren müssen, bekommt man von den angelaufenen Maßnahmen zur Deichsicherung nichts mit. „Was bislang von unseren Heimräten getan wurde, haben wir erstmals in einer Online-Lagebesprechung besprochen“, sagt der Geschäftsführer.

Deichstrecke in Wachbezirke aufgeteilt

Die 50 Kilometer lange Deichstrecke von Bislich bis zur Landesgrenze sei vorab in Wachbezirke aufgeteilt worden, die kontrolliert worden sind und werden. Exakt nach dem Verteidigungsplan wurden zudem Schleusen geschlossen, Pumpen in Bereitschaft gebracht. Man habe alle Maßnahmen auf dem Schirm, „Grund zur Panik gibt es sicher nicht“, betont Holger Friedrich.

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Auch deshalb, weil für Mittwoch der Scheitelpunkt des Hochwassers zu erwarten ist. Am Emmericher Pegel dürfte der Rhein dann bei maximal 7,50 Meter angekommen sein. Wenn es nicht außergewöhnliche Ereignisse geben wird, etwa große, aber bislang etwa auch an der Mosel nicht zu erwartende Regenmassen, würde sich das Hochwasser wieder zurückziehen, sagt der Geschäftsführer des Deichverbandes voraus.

Deichgräf auf der linken Rheinseite völlig entspannt

„Wir sind völlig entspannt“, meint übrigens auch der Deichgräf auf der linken Rheinseite vom Deichverband Xanten-Kleve, Hans-Heinrich Beenen. Und zwar deshalb, weil der Scheitelpunkt am Mittwoch erreicht werde. Daher mache er sich auch keine Sorgen um die Schöpfwerk-Baustelle.