Rees. Gymnasium Aspel blieb von Corona-Infektionen verschont. „Wir hatten bisher viel Glück“, sagt Schulleiter. Lehrer trainieren Laptop-Unterricht.
Klaus Hegel klopft drei Mal feste auf Holz, sprich auf seinen Konferenztisch im Büro. „Wir hatten bisher viel Glück. Das Virus macht offensichtlich einen großen Borgen um unsere Schule“, ist der Leiter des Gymnasiums Aspel froh. Zwar achte man wie jede andere Schule auf die AHA-Regeln. Doch das, sagt Hegel, machen ja alle anderen Schulen auch. Nur dass Aspel bislang nicht einen einzigen Corona-Fall in seinen Mauern hatte.
„Hoffentlich bleibt das so“, blickt der Pädagoge in die nähere Zukunft. Keine Quarantäne, keine Klasse oder Jahrgangsstufe, die zwei Wochen lang wegen einer oder mehrerer Covid-Infektionen auf Präsenz-Unterricht verzichten musste: „Glück gehabt“, wiederholt Hegel nur. An der benachbarten Rheinschule hatte es bereits drei Lehrer mit positiven Tests gegeben, auch Schüler hätten wegen Covid-Ansteckungen zu Hause bleiben müssen.
Hegel lobt verantwortungsvolles Handeln der Schüler
Desinfektionsspender, Abstandsregeln, Maskenpflicht, getrennte Eingänge für die drei weiterführenden Schulen, ein Schulhof, auf dem sich die Schüler wegen unterschiedlicher Pausenzeiten so gut wie gar nicht begegnen würden: „Es läuft gut bei uns“, findet der Emmericher, lobt ausdrücklich die über 600 Schülerinnen und Schüler für ihr verantwortungsvolles Handeln in der Corona-Zeit.
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Bislang jedenfalls musste der Präsenzunterricht am Gymnasium seit August nicht ein einziges Mal ausfallen. „Was natürlich nicht so bleiben muss“, weiß er. Deshalb sei es gut, dass in Kürze die Laptops an alle 55 Lehrkräfte ausgeteilt werden können. „Damit die Kollegen in den Weihnachtsferien digitalen Unterricht üben können“, sagt Klaus Hegel. Für den Fall der Fälle will man vorbereitet sein.
Austausch mit Konrad-Adenauer-Gymnasium in Wesel
Hilfe hat sich Aspel bei Kollegen des Konrad-Adenauer-Gymnasiums in Wesel geholt. „Die hatten die Laptops ein halbes Jahr eher und haben schon einiges an Erfahrung mit digitalem Unterricht. Davon können wir profitieren“, betont der Lehrer. Denn Fortbildungskurse dafür seien derzeit wegen der Nachfrage kaum zu bekommen. Und teuer seien sie obendrein. Hegel: „Bis Februar sind wir aber startklar für Digitalunterricht.“
Nicht in den Startlöchern ist man mit der Buchung für die Abschlussfahrten im nächsten Jahr. 2020 sind sie ja alle wegen der Pandemie ausgefallen. „Gucken ja, buchen noch nicht“, lautet die Devise des Chefs an seine zuständigen Kollegen. Angedacht sind für September wieder Fahrten ins europäische Ausland. „Sie müssen noch länger ohne Kosten stornierbar sein“, lautet seine Devise. Und wenn das Ziel virusbedingt nicht irgendwo in Europa liegen darf, soll in Deutschland gereist werden. „Berlin für alle“ könnte etwa 2021 die Marschroute sein, falls Corona weiter alles andere ausbremst.
2021 könnte es heißen „Berlin für alle“
Ausgebremst wurde 2020 ja auch der von Aspel normalerweise finanziell unterstützte Auslands-Aufenthalt einer Abiturientin, die für ein Jahr nach Mittelamerika gehen wollte. Die 2500 Euro stammen vom Sponsorenlauf. Der findet ja nur alle zwei Jahre statt, jetzt wieder im Juni 2021. „Terminiert haben wir das aber auch noch nicht wegen der Pandemie. Man weiß einfach nicht, was noch kommt“, sagt Klaus Hegel.
Der natürlich hofft, dass im nächsten Jahr wieder vieles normaler wird. Denn man wolle ja auch wieder Geld beim Schulfest sammeln für soziale Projekte wie etwa die in der Dominikanischen Republik und auf Haiti. Die Weihnachtspäckchen-Aktion der Schule für notleidende Kinder in Rumänien hat aber stattfinden können. Hegel: „Es sind sogar mehr als im Vorjahr.“ Der Transport soll bald stattfinden.
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