Rees. Die Reeser Schulleiter sind zufrieden mit der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Stadtverwaltung – gerade in Zeiten von Corona.
Die Schulen stehen seit Beginn der Corona-Pandemie vor immer neuen Herausforderungen – das war auch Thema im Rees er Schulausschuss am Donnerstag. Die Grünen hatten vorab einen langen Fragenkatalog an die Verwaltung geschickt, die es nun zu beantworten galt.
Eine zentrale Frage dabei: „Wie sind die Erfahrungen mit der Maskenpflicht im Unterricht in den weiterführenden Schulen?“ Sigrid Mölleken vom Fachbereich Schule, Kultur und Stadtmarketing erklärte dazu nach Rücksprache mit allen Schulleitungen: „Die Maskenpflicht wird generell sehr gut eingehalten, sowohl im Unterricht als auch außerhalb der Unterrichtsräume im Schulgebäude, beziehungsweise auf dem Schulgelände.“ Fälle von bewussten Verstößen seien nicht bekannt. „Auch die Lehrkräfte tragen die meiste Zeit die Masken im Unterricht.“
Ausreichendes Lüften in Klassenräumen
Karl van Uem (SPD) hakte bei dem Thema noch einmal nach und fragte nach der Lüftungssituation in den Klassenräumen. „Wir können mehr als ausreichend lüften“, betonte Alfred Scholten, Schulleiter der Rheinschule. Drei bis vier der großen Fenster seien immer geöffnet. „Mir tun schon die Schüler leid, weil sie immer dicke Schals tragen müssen.“ Doch dadurch sei nicht zuletzt auch das Gesundheitsamt zufrieden mit der Situation in den Klassenräumen. Dem konnten die anderen anwesenden Schulleiter nur zustimmen.
Immer wieder in der Kritik stehen allerdings die häufig überfüllten Schulbusse. Auch Eva Friedmann (SPD) wusste von einer Mutter zu berichten, die sich auf Grund des „sehr vollen Busses“ zwischen Haldern und Rees einen zusätzlichen Bus wünscht. Das aber sei nicht möglich, erklärte Mölleken. Die Stadt nutzt seit dem 31. August das Förderprogramm des Landes „Zusätzliche Busverkehre zur Schülerbeförderung“, das aktuell bis zu den Weihnachtsferien befristet ist. „Dadurch haben wir drei Verstärkerbusse und die Ausweisung richtete sich danach, welche Busse am stärksten ausgelastet sind.“ Das sind die Strecken Kalkar-Rees, Isselburg-Rees und Mehrhoog-Rees. Ein weiterer Verstärkerbus sei nicht vorgesehen.
Keine weitere Entzerrung des Schulbetriebs
Die Busressourcen sind auch der Grund dafür, dass der zeitversetzte Schulbetrieb nicht in größerem Umfang durchgeführt werden kann. Aber, das betont Mölleken auch: „Dem Schulzentrum kommt in der momentanen Situation zugute, dass die Realschule aufgrund eines anderen Stundenrasters andere Pausenzeiten als das Gymnasium und die Rheinschule hat.“
Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kommt es vereinzelt zu Corona- und Quarantäne-Fällen an den Reeser Schulen. Am Gymnasium Aspel ist zurzeit eine Schülerin in Quarantäne, ein weiterer Schüler bleibt aufgrund einer Vorerkrankung zuhause. Beide könnten aber über Video-Meetings weiterhin am Unterrichtsgeschehen teilnehmen, sagte Schulleiter Klaus Hegel.
1100 Laptops und iPads werden ausgeliefert
Ein wichtiger Schritt beim Thema Distanzunterricht ist in diesen Tagen jedoch gemacht worden. Die 1100 digitalen Endgeräte für Lehrer und bedürftige Schüler sind bereits eingerichtet und werden in der kommenden Woche ausgeliefert. Verschiedene Schulungen für die Lehrer haben bereits stattgefunden, allerdings erklärte Bürgermeister Christoph Gerwers: „Gerade bei der Digitalisierung sind die Kommunen in Vorleistung gegangen.“ Anders sei die Situation kaum zu bewältigen gewesen, in Zukunft aber müsse das eigentlich dafür zuständige Land nachziehen.
Die Schulleitungen zeigten sich zumindest zufrieden, wie die Herausforderungen seit Beginn der Corona-Pandemie in Rees gemeistert wurden. Hegel sprach dazu ausdrücklich seinen Dank an die Stadtverwaltung aus – „für die tolle Unterstützung“.
>>> Viele Schüler von außerhalb in Rees
Sigrid Mölleken stellte im Schulausschuss auch die aktuellen Zahlen der Fünftklässler in Rees vor. Auffällig dabei: Die Zahl der „auswärtigen Kinder“ ist ungebrochen hoch.
108 Kinder aus Nachbarstädten wie Isselburg, Hamminkeln, Emmerich, Wesel und Kalkar haben sich an den weiterführenden Schulen in Rees angemeldet, das sind 42,86 Prozent aller Anmeldungen (Vorjahr: 46,98 Prozent). Dem gegenüber stehen 15 Kinder oder 9,43 Prozent (Vorjahr: 7,45 Prozent), die an auswärtigen Schulen angemeldet wurden.
Mit Blick auf diese Zahlen fragte Frank Meetz (FDP): „Gibt es Reeser Schüler, die an unseren weiterführenden Schulen abgelehnt worden sind?“ Nein, die gab es nicht – „weder bei Ein- noch bei Auspendlern“, so Mölleken.
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