Emmerich/Elten. Umfrage: 70 Prozent der befragten Emmericher unterstützten die Arbeit der Bürgerinitiative Rettet den Eltenberg voll und ganz oder zum Teil.
Die Eltener, sie sind ein bisschen wie das gallische Dorf aus den Asterix-Comics im Bezug auf die Betuwe-Linie. Vor allem hier erfährt die Bürgerinitiative Rettet den Eltenberg großen Zuspruch. Bei ihrem Kampf gegen die „Römer“ Deutsche Bahn geht es, wie häufig berichtet, um eine verträglichere Lösung der Bahnübergangsbeseitigung am Eltenberg. Besonders die Streckensicherheit haben die Bergretter zuletzt stärker in den Fokus gerückt.
Deshalb hat die NRZ im Rahmen des Bürgerbarometers gefragt: Die Bürgerinitiative Rettet den Eltenberg setzt sich für eine verträgliche Bahn-Lösung ein und äußert Bedenken in Bezug auf die Streckensicherheit. Inwieweit unterstützen Sie die Arbeit der Bürgerbewegung? Die Antwort: 35 Prozent sprechen ihre volle Unterstützung aus; 35 Prozent unterstützen die BI teilweise, finden die Bedenken aber etwas übertrieben; 20 Prozent stimmen der BI nicht zu und meinen, sie verhindern, dass die Bahnübergänge schneller beseitigt werden und der Schallschutz errichtet wird; nur zehn Prozent können nichts zu dem Thema sagen.
Sprecher der Bergretter freut sich über Zuspruch
Die NRZ hat Hans-Jörgen Wernicke, Sprecher der BI, zu den Ergebnissen befragt: „Grundsätzlich bin ich erstmal zufrieden, dass etwa 70 Prozent der Emmericher wenigstens zum Teil meinen, dass wir eine wichtige Arbeit tun.“ Offenbar fühlten sich viele mit den Plänen der Deutschen Bahn nicht richtig aufgehoben.
Und überhaupt bekommt die BI so auch mal die Bestätigung, dass sie auf breiter Basis wahrgenommen wird. Die Antworten deuteten darauf hin, dass es mehr Emmericher seien, „als man das selbst mitbekommt“, so Wernicke.
Bürgerinitiative betont: Verzögerungen hängen nicht mit BI-Anstrengungen zusammen
Den Kritikern (20 Prozent) möchte Wernicke darlegen, dass die Verzögerungen im Betuwe-Ausbau nichts mit dem Kampf der BI zu tun hätten: „Man kann erst dann anfangen, etwas zu verzögern, wenn eine Entscheidung des Eisenbahnbundesamtes vorliegt.“ Diese gebe es noch nicht. „Dass es nicht voran geht, hängt mit dem Prozedere zusammen. Und dieses können wir von Außen nicht beeinflussen“, versichert „Sohni“ Wernicke.
Häufig würden Außenstehende die BI-Vertreter ansprechen, warum es in der Sache nicht schneller voran gehe: „Wenn wir die Abläufe dann erklären, kommt häufig die Appell, dass wir durchhalten sollen. Das motiviert“, schildert Wernicke.
Kritiker wohnen vor allem in den „Südstaaten“
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Beim Blick auf die Altersstufen fällt auf, dass der größte Zuspruch von den 40- bis 69-Jährigen erfolgt. Voll und ganz stimmen zu: 40 Prozent der 40- bis 49-Jährigen. Zum Teil stimmen hier 35 Prozent zu. Bei den 50- bis 59-Jährigen 53 Prozent voll und ganz, 32 zum Teil. Bei den 60- bis 69-Jährigen: 42 Prozent voll und ganz, 28 Prozent zum Teil. „Das entspricht der Altersgruppe der Engagierten in der BI“, beobachtet Wernicke.
Nach Bezirken betrachtet gibt’s wenig überraschend den größten Zuspruch in Elten/Hüthum: 44 Prozent voll und ganz, 31 Prozent zum Teil. In der Innenstadt sind es 34 Prozent voll und ganz, 37 Prozent zum Teil. Die Kritiker sitzen vor allem in den „Südstaaten“ Praest, Vrasselt und Dornick: Hier unterstützen nur 20 Prozent die BI voll und ganz, 39 Prozent zum Teil, aber 37 Prozent gar nicht. Das hätte auch Wernicke so erwartet, allerdings sei er bisher nur selten direkt von Bürgern dieser Ortschaften auf das Thema angesprochen worden.
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