Emmerich. Mit 45,85 Prozent erzielt Peter Hinze (SPD) in der Bürgermeisterwahl das beste Ergebnis. In der Stichwahl trifft er auf Matthias Reintjes (CDU).
Dass es in Emmerich eine Stichwahl geben würde, ist keine Überraschung. Bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag setzten sich Amtsinhaber Peter Hinze (SPD) und CDU-Kandidat Dr. Matthias Reintjes von der Konkurrenz ab. Joachim Sigmund – vor fünf Jahren noch mit über 27 Prozent – kam abgeschlagen auf keine zehn Prozent.
Peter Hinze war zufrieden: „Es freut mich, dass ich vorne liege. Es fehlte nicht viel zu den 50 Prozent“, sagte der Bürgermeister zu einem Zeitpunkt, als es nach etwa 47 Prozent aussah. „In den nächsten 14 Tagen müssen wir dann nochmal die anderen Schuhe anziehen und versuchen zu mobilisieren.“
Reintjes: „Mobilisierungsfaktor könnte entscheidend sein“
„Es ist ein sehr gutes Ergebnis für einen Herausforderer“, gab sich auch Matthias Reintjes zufrieden. Nun möchte der CDU-Kandidat möglichst viele Wähler demokratischer Parteien auf seine Seite ziehen: „Der Mobilisierungsfaktor könnte entscheiden.“
Joachim Sigmund (BGE) sah das schwache Ergebnis „entspannt. Der Wähler hat entschieden. Ich wünsche den beiden Verbleibenden eine fairen Wahlkampf und gute Ergebnisse. Wir werden nicht Peter Hinze unterstützen. Es sei absehbar gewesen, dass durch Corona kein normaler Wahlkampf möglich sein würde, sah Sigmund schon einen Grund für das Ergebnis.
CDU hat im Rat zugelegt – BGE verliert deutlich
Bei den Ratswahlen konnte die CDU leicht zulegen und ist mit rund 40,38 Prozent stärkste Kraft. „Da haben wir unsere selbst gesteckten Ziele erreicht“, sagt Reintjes zu einem Zeitpunkt, als es noch nach eher 45 Prozent aussah. Auch hier hat vor allem die BGE verloren: um acht zehn Prozent auf 9,92 Prozent. Die dritte Kraft im Rat sind nun die Grünen, die ihr Ergebnis mit 12,20 Prozent etwa verdoppelt haben.
Spannende Duelle gab es um die Direktmandate: Hans-Dieter Baars holte im Wahlkreis 70 (Gesamtschule) für die SPD ein Direktmandat mit 161 zu 160 Stimmen (CDU). Vor fünf Jahre hatte er um eine Stimme das Direktmandat verpasst. Verkehrte Welt. Als allererste der Ratskandidaten konnte Elke Trüpschuch (SPD) jubeln, die im Wahlkreis Berufsbildungszentrum das Mandat holte: „Gerechnet habe ich damit nicht“, sagte sie.
Grüne unterstützen Hinze, die BGE nicht
Sabine Siebers hatte nicht damit gerechnet in die Stichwahl zu kommen, entsprechend überwog die Freude über das tolle Ratsergebnis: „Das ist das wichtigste! Ich freue mich über das gute Ergebnis von Peter Hinze, den wir nun unterstützten.“ Dass Die Grünen die BGE als drittstärkste Kraft im Rat ablösen „hat mich überrascht. Ich denke, die BGE kriegt die Quittung für das Gemauschel mit der CDU“, sagt Siebers.
>> Schlangen um 18 Uhr, Wartende durften noch wählen
An den Wahllokalen in Emmerich gab es keine besonderen Vorkommnisse, so Tim Terhorst, Sprecher der Stadt Emmerich. Es musste keine Bußgelder wegen Verstößen gegen die Hygienevorschriften ausgesprochen werden. „Es kam sicherlich zu einigen längeren Schlangen“, so Terhorst. Dies sei aber zu erwarten gewesen.
Allerdings standen manche Wähler auch um 18 Uhr noch an. Die haben dann noch ein Recht zu wählen. Es musste verlängert werden.
Die Wahlpräsentation im PAN wurde nicht sehr gut besucht. Es waren bis 21 Uhr etwa 50 Personen vor Ort. Einige Parteien hatten sich anders organisiert.
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