Emmerich. VRR plant auf Anregung der Stadt Emmerich Pilotprojekt: Am Bahnhaltepunkt Elten soll mit der niederländischen OV-Chipkaart bezahlt werden können.
Am Montagvormittag war Bürgermeister Peter Hinze bei der Euregio Rhein-Waal in Kleve zu Gast. Bei dem Austausch mit Ulrich Francken, dem Vorsitzenden der Euregio Rhein-Waal, und Euregio-Geschäftsführer Sjaak Kamps informierte Hinze über diverse grenzüberschreitende Aktivitäten in der Stadt.
Unter anderem kündigte er an, dass der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) auf Grund der Initiative der Stadt aktuell ein Pilotprojekt plant, in dem ab dem Haltepunkt in Emmerich-Elten die niederländische OV-Chipkaart genutzt werden kann.
Hierbei handelt es sich um ein Karte zum Bezahlen im niederländischen ÖPNV. Wer in Elten einsteckt wird per Chip registriert und auch wenn man in den Niederlanden aussteigt. Ebenso umgekehrt, wer in den Niederlanden ein- und in Elten aussteigt.
„Das hat coronabedingt leider alles etwas länger gedauert, als gedacht. Aber nach den letzten Gesprächen mit dem VRR bin ich guter Dinge, dass wir bis Jahresende einen Beschluss in den entsprechenden Gremien erhalten und dann in den ersten Monaten des kommenden Jahres endlich damit starten können. Das wäre ein wichtiger Schritt für die Stärkung des grenzüberschreitenden Nahverkehrs in der Euregio“, so Peter Hinze. Im Oktober ist für die weitere Abstimmung eine Videokonferenz geplant, an dem auch Vertreter der Euregio Rhein-Waal teilnehmen werden.
Pendler-Beratung für osteuropäische Arbeitsmigranten angeregt
Ein weiteres Thema in der Euregio-Geschäftsstelle war auch die Problematik der zahlreichen osteuropäischen Arbeitsmigranten, die aktuell im Grenzgebiet leben und arbeiten. „Viele von ihnen sind klassische Grenzpendler. Sie wohnen in Deutschland und arbeiten in den Niederlanden – allerdings ohne eine der beiden Sprache richtig zu beherrschen. Es wäre schön, wenn wir für diese Personengruppe eine spezielle Form der grenzüberschreitenden Beratung anbieten könnte“, schlug Hinze vor.
Kamps und Francken äußerten sich sehr positiv zu diesem Vorschlag. Hier wird ein Treffen mit den Mitarbeitern des „Grenzinfopunktes“ vereinbart, der bei der Euregio Rhein-Waal angesiedelt ist und sich um die Beratung von Grenzpendlern kümmert. Dabei soll ausgelotet werden, welche Beratungsmöglichkeiten in Emmerich angeboten werden können.
>> Euregio-Vorsitzender: ICE-Halt in Emmerich ist nicht realistisch
Am Rande des Gespräches ging es auch noch um die Diskussion um den ICE-Halt in Emmerich. Peter Hinze erinnerte daran, dass – neben Wesel – auch in Emmerich schon seit Jahrzehnten der Wunsch nach einem ICE-Halt besteht. Er erläuterte der Euregio-Führung die Argumente. Ulrich Francken bekräftigte, dass ein rechtsrheinischer ICE-Halt sehr im Interesse der Euregio Rhein-Waal läge.
Eine Umsetzung ist aber für eine der bestehenden Fernverkehrsstrecken nicht realistisch, sondern nur für die angedachte neue Strecke Amsterdam-Berlin überhaupt eine Option. Francken bestätigte nochmal, dass sich der Euregio-Vorstand am kommenden Freitag erneut mit dem Thema beschäftigten wird.
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