Emmerich. „Helden wie Du“ bietet Erste Hilfe-Kurse für Kinder an. Mit so großem Erfolg, dass Jonathan Rennecke aus Emmerich sein Team vergrößert hat.

Kinder spielen ausgelassen auf einem Spielplatz, als plötzlich eines von ihnen vom Klettergerüst fällt und das Bewusstsein verliert. Ein echter Schockmoment. Doch ein kleiner Junge reagiert geistesgegenwärtig, rennt zu ihm und bringt ihn in die stabile Seitenlage. Dann ruft er den Notruf.

Es ist eine Situation, die tatsächlich so passiert ist. Und die Jonathan Rennecke aus Emmerich stolz macht. Denn er selbst hat dem kleinen Jungen ein Dreivierteljahr vor dem Vorfall beigebracht, wie man sich in einem solchen Notfall verhalten sollte. Dass der Junge das Gelernte so gut umsetzen konnte, hat ihn einmal mehr in seiner Überzeugung bestätigt: „Jedes Kind kann ein Held sein.“

Team nun fünfköpfig

Vor drei Jahren gründete Rennecke sein Unternehmen „Helden wie Du“, das Erste Hilfe-Kurse für Kinder in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen anbietet. Die Idee kam bei Klein und Groß gut an. So gut sogar, dass er Anfang des Jahres mit den vielen Anfragen nicht mehr hinterherkam und sich nach einer Verstärkung umsah.

„Das Wichtigste war mir, dass es menschlich passt“, erklärt Rennecke. „Man muss empathisch sein, mit Kindern umgehen können.“ Vier Kollegen von seiner hauptberuflichen Arbeitsstelle beim Rettungsdienst entsprachen seinen Ansprüchen, darunter auch sein eigener Bruder Kilian Rennecke. Sie alle absolvierten zu Beginn der Sommerferien testweise Kurse, um erste Erfahrungen zu sammeln. Mit Erfolg.

Kurse am gesamten Niederrhein

„Die Kinder waren alle schwer begeistert“, betont Rennecke. Damit kann das nun fünfköpfige Team in Zukunft den gesamten Niederrhein abdecken und so auch flexibler Termine annehmen. Darüber hinaus gibt es aber noch einen Vorteil, wie der 29-Jährige sagt: „Das Niveau ist noch einmal angestiegen.“ Jeder bringe seine eigene Kreativität mit, so dass es beispielsweise auch neue Spiele gebe.

Und wie wichtig gerade Spiele sind, weiß Rennecke als Vater von drei Kindern selbst am besten. „Wir stellen mit einem spielerischen Konzept die Ernsthaftigkeit in den Hintergrund“, sagt er. „Alle haben einen tollen Tag und merken erst am Ende, was sie eigentlich gelernt haben.“ Themen dabei sind der Notruf oder die stabile Seitenlage, die übrigens jedes Kind mit der richtigen Technik schaffen kann.

Coronavirus als Kursinhalt

Aber auch das Coronavirus hat sich auf die Kurse ausgewirkt, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch. So haben er und seine Kollegen das Konzept umgestellt, damit es bei den verschiedenen Übungen weniger Körperkontakt gebe. Außerdem thematisieren sie auch Infektionskrankheiten. „Wir erklären zum Beispiel, wie man sich richtig die Hände wäscht“, sagt Rennecke. Denn auch so kann jedes Kind zum Held werden.

>>> Helden wie Du

Auf der Internetseite www.heldenwiedu.de können Interessierte die Kurse für Kinder buchen. Darüber hinaus gibt es dort auch verschiedene Produkte zu kaufen.

Die Bücher „Mila kann schon alles!“ und „Mila kann schon alles! Feuerwehr“ erklären mit vielen bunten Bildern alles rund um Erste Hilfe. Das erste Buch gibt es auch in Form eines Hörbuches.

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