Emmerich. Offizieller Spatenstich für Generationenübergreifendes Wohnprojekt auf dem ehemaligen Kasernen-Gelände in Emmerich. 66 Mietwohnungen entstehen.

Der Bürgermeister wird zum Baumeister. Peter Hinze ist in diesen Tagen ein Dauergast auf den vielen Baustellen der Stadt. Im Juni übergab der erste Bürger Emmerichs die Baugenehmigung für den Wohnpark am Borgheeser Weg. In dieser Woche war Hinze am Hasenberg bei der Grundsteinlegung zum Projekt des Sozialen Wohnungsbaus der Eheleute Viertel. Zum Abschluss der Arbeitswoche dann der nächste Meilenstein auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne.

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Die Firma Prosecur legte mit dem offiziellen ersten Spatenstich für ihr Projekt Generationenübergreifendes Wohnen los. Sechs Mehrfamilienhäuser mit je elf Wohneinheiten werden entstehen.

Großes Lob für die Stadtverwaltung

Doch bevor der offizielle Akt vorgenommen wurde, gab es erst einmal ein überschwängliches Lob für die Emmericher Stadtverwaltung beziehungsweise die Mitarbeiter der Bauamtes. „Das ist wirklich eine super Zusammenarbeit mit dem Bauamt. Das können wir nicht von allen Ämtern behaupten, mit denen wir zu tun haben. Deswegen sind wir auch immer gerne in Emmerich aktiv“, meinte Architektin Isil Schaeffler vom Studio S Architekten.

Ins gleiche Horn stieß auch Peter Lüke von Prosecur: „Wir haben noch nie so schnell eine Baugenehmigung bekommen wie in diesem Fall.“ Die Worte gingen beim Bürgermeister, beim Beigeordneten Dr. Stefan Wachs sowie Nicole Bartsch, Leiterin Bauordnung bei der Stadt, selbstverständlich wie Öl herunter. Gleichwohl unterstrich Hinze, dass die Umwandlung des ehemaligen Kasernenareals ein Leuchtturmprojekt sei. „Das ist für die ganze Region zukunftsweisend“, so der Bürgermeister.

Wohneinheiten von 55 bis 90 Quadratmetern

Die Wohneinheiten, die nun auf der linken Seite der Moritz-von-Nassau-Straße Fahrtrichtung ‘s-Heerenberg entstehen, haben einen Zuschnitt von 55 bis 90 Quadratmetern. „Das ist ein guter Mix, der aktuell auf dem Markt sehr gefragt ist“, erläuterte Isil Schaeffler. Alle Wohnungen sind selbstverständlich barrierefrei erreichbar. Es wird allgemein auf eine schwellenlose Bauweise geachtet. Vor den Gebäuden befinden sich 71 Pkw-Stellplätze sowie Unterbringungsmöglichkeiten für Fahrräder und Abfalltonnen.

Die frei stehenden Gebäude bestehen aus drei Vollgeschossen, einem Staffelgeschoss mit Flachdach und einer Teilunterkellerung, die ausschließlich für die Technik genutzt wird.

Die rechteckigen Baukörper werden durch Vor- und Rücksprünge sowie durch die unterschiedliche Verwendung von Putz und Klinkerriemchen attraktiv gestaltet. Der Eingangsbereich wird neben der Briefkastenanlage auch mit einer Videosprechanlage ausgestattet.

Energetisches Gesamtkonzept

Damit möglichst geringe Betriebskosten entstehen, wurde für die Gebäude ein energetisches Gesamtkonzept entwickelt. So erhalten die in Massivbauweise konzipierten Gebäude unter anderem eine moderne Fassadenfläche mit Wärmedämmverbundsystem und ein Flachdach mir Gefälledämmung, die den aktuellen Anforderungen der Energieeinsparverordnung entsprechen. Ebenso werden sie an ein bestehendes Blockheizkraftwerk für die Versorgung mit Fernwärme angeschlossen und im rückwärtigen Bereich entsteht eine Versickerungsmulde für das Oberflächenwasser.

Die Bauherren haben sich einen ambitionierten Zeitplan vorgenommen. Das Richtfest ist noch für dieses Jahr angedacht. Im dritten Quartal des kommenden Jahres soll die Fertigstellung erfolgt sein, so dass im zweiten Quartal 2021 mit der Vermarktung des Objekts begonnen werden kann.

>> Vollsortimenter in der Pipeline

Der neue Stadtteil Emmerichs nimmt immer weitere Formen an. Nicht nur bei potenziellen neuen Bewohnern, die auf dem ehemaligen Gelände der Moritz-von-Nassau-Kaserne heimisch werden, kommt die Frage auf, wie es um die weitere Infrastruktur steht. Konkret steht die Frage nach einem Vollsortimenter, also einem großen Supermarkt, im Raum.

Beigeordneter Dr. Stefan Wachs macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass hier als Grundlage das Einzelhandelskonzept gilt, wobei die Politik die Ansiedlung eines Vollsortimenters möglich gemacht hat. Allerdings muss der so genannte Versorgungsauftrag erfüllt sein. Hier kommt das sogenannte Waldparkviertel auf dem Kasernengelände ins Spiel. Wenn dort die nächsten Schritte in der Entwicklung beginnen, kann auch über die Ansiedlung eines Vollsortimenters neben dem bereits vorhandenen Discounter Aldi gesprochen werden.

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