Emmerich. Coronvirus: Als Kombibad ist es mit der Eröffnung des Embricana nicht ganz einfach. Kreis Kleve habe schon Zweifel an den Gästezahlen angedeutet.
„Die Leute haben schon an die Tür geklopft“, verrät Embricana-Geschäftsführer Udo Jessner. Überraschend kam die Nachricht, dass Freibäder jetzt wieder öffnen dürfen. Aber es sind Hygieneregeln zu beachten, die es den Betreibern nicht so leicht machen. Besonders dann nicht, wenn man wie in Emmerich ein Kombibad hat, bei dem auch Freibadgäste durch das Hallenbadgebäude hinein kommen. Am Donnerstag ist mit einer Bekanntmachung zu rechnen, denn Mittwochabend soll der Aufsichtsrat beschließen, ob das Embricana wieder eröffnet.
Zwischen 150 und 500 Badegästen wird gerechnet
„Die maximale Besucherzahl ist entscheidend. Denn der Abstand von 1,50 Metern muss eingehalten werden können. Die Berechnung ist eine Wissenschaft für sich“, mag sich Udo Jessner nicht allzu euphorisch geben. Derzeit werde in einem Fenster von 150 bis 500 Badegästen gerechnet, je nachdem welche Bereiche geöffnet werden können. Am Montagnachmittag steht eine Besprechung mit dem Kreisgesundheitsamt an: „Der Kreis hat Zweifel angemeldet.“
Selbst bei 500 Badegästen am Tag – sonst kommen auch mal 2000 am Tag – würde eine Eröffnung teuer werden. Der Hygiene-Aufwand pro Gast sei deutlich höher. Wie hoch das Defizit ausfallen könnte, hänge auch davon ab, wie viele Badegäste tatsächlich kämen: „Ich kann mir vorstellen, dass eine Großmutter mit ihren Enkeln denkt, das sei vielleicht zu gefährlich.“ Dem Defizit gegenüber steht natürlich der allgemeine Wunsch, bei sommerlichen Temperaturen schwimmen gehen zu können. Ein Allgemeingut, das sich eine Stadt durchaus leisten möchte.
Online-Ticket-Verkauf ist unumgänglich
Klar sei jetzt schon: „Ein Schwimmen, wie man es gewohnt ist, wird nicht möglich sein.“ Und es wird in jedem Fall einen Online-Ticketverkauf geben müssen, der nicht von heute auf morgen einzurichten sei, so Jessner. Beim Klever Sternbuschbad und beim Gochness wird dies zur Eröffnung am 28. Juni auch so umgesetzt.
Im Aufsichtsrat sind auch Emmericher Politiker vertreten, die eine Entscheidung mittragen müssen. In Corona-Zeiten sei ohnehin mit einer Belastung des Haushaltes zu rechnen.
Auch die Variante mit der Öffnung nur des Sportbeckens für bis zu 50 Bahnenschwimmer wurde durchgerechnet. Eine Entscheidung hierzu stand noch aus, als die Bedingungen insgesamt schon gelockert wurden.