Emmerich. Der Wettbewerb zur Neugestaltung von Geistmarkt und Kleiner Löwe in Emmerich ist entschieden. So soll es in Zukunft auf den Plätzen aussehen.
Der Raum rund um die Christuskirche in Emmerich strahlt in leuchtendem Grün. Und auch rund um den Geistmarkt dominieren Bäume das Bild des Platzes. Noch ist das Zukunftsmusik doch so soll es am Eingang zur Stadt bald aussehen.
Zumindest sieht das der Entwurf des Architekturbüros Kraft Raum aus Krefeld vor, der den Wettbewerb zur Neugestaltung des Geistmarktes und des Kleinen Löwen in Emmerich gewonnen hat. Das soll sich auf den beiden Plätzen in Zukunft verändern.
Ein Wasserspiel am Tor zur Stadt
Auf dem Geistmarkt haben die Landschaftsarchitekten von Kraft Raum besonders den Platz am Rathaus in den Fokus genommen, der heute als Abstellfläche für Autos dient. Die sollen dort in Zukunft keinen Raum mehr finden. Stattdessen soll hier eine Platzfläche entstehen – mit einem Wasserspiel.
Ein Fontänenfeld soll im Raum zwischen Rathaus und Christuskirche entstehen. „Das soll die Platzfläche etwas animieren“, erklärt Architekt René Rheims, Inhaber des Planungsbüros Kraft Raum. Für Veranstaltungen auf dem Platz könnte das Feld abgeschaltet werden und wäre als normale Fläche nutzbar, auf der zum Beispiel für die Kirmes Attraktionen aufgestellt werden können.
Mehr Bäume, weniger Parkplätze
Das Grün rund um die Christuskirche soll um mehrere Baumanpflanzungen ergänzt werden. Hier soll eine Fläche mit kleinem Parkcharakter entstehen. Zudem soll hier eine etwa 50 Zentimeter hohe Mauer mit Grünbepflanzung dahinter entstehen, die auch als Sitzgelegenheit dient. „Von da aus kann man sich dann das Treiben auf dem Platz anschauen“, sagt René Rheims.
Auch wo jetzt die Autos stehen, werden sich in Zukunft Bäume finden. Insgesamt sollen rund 40 neue Bäume auf dem Platz aufgestellt werden. Darunter bleiben, am Rand des Platzes, weiter Parkmöglichkeiten vorhanden. Allerdings sollen rund ein Drittel der Parkplätze auf dem Geistmarkt wegfallen. „Wir wollen den Fuß- und Radverkehr fördern und ein Mittel dazu ist es, weniger Parkplätze anzubieten“, erklärt Jens Bartel, Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung im Rathaus.
Verkehr weg vom Geistmarkt
Allgemein soll der Verkehr weniger über den Geistmarkt fließen. Eine Einbahnstraßen-Regelung wird den Verkehr an den Parkplätzen vorbei führen. Statt mehr oder weniger gerade über den Platz zu fahren, wird es für die Autos so am Rand des Platzes entlanggehen. Das letzte Stück des Weges in Richtung Steinstraße führt dann über die Platzfläche vor dem Rathaus – ein als „Shared Space“ angelegter, verkehrsberuhigter Bereich.
Der Grundgedanke des Entwurfes war es, den Geistmarkt – als einen der Eingänge in die Stadt – räumlich etwas zu verkleinern und so einladender zu machen. Und die städtebauliche Bedeutung als Zugang in den Stadtkern hervorzuheben. Die gleichen Gedanken spielten auch bei der Planung für den Platz Kleiner Löwe in der Emmericher Innenstadt eine entscheidende Rolle.
Aufgeräumte Struktur
Hier fiel den Krefelder Architekten vor allem ein Mangel an Struktur auf. „Es gibt eine Vielzahl von
Materialien und eine unklare Straßenführung“, erklärt Architekt René Rheims vom Büro Kraft Raum. Dieses Manko soll mit der neuen Planung beseitigt werden.
Auch hier soll der zentrale Platz als multifunktionale Fläche frei bleiben – und mit einem Fontänenfeld ausgestattet werden. Rund um den Platz werden auch hier Bäume angepflanzt und die große Weltkugel wandert aus dem Zentrum des Platzes an dessen Randbereich vor die Apotheke. Zudem soll eine große, breite Bank zugleich Sitzfläche und Abgrenzung zur Fußgängerzone sein.
Weitere Planung läuft
„Der Vorschlag garantiert Lebendigkeit auf dem Platz und lässt trotzdem Platz fürs Parken – und bietet eine grüne Lunge für die Stadt“, erklärt Bürgermeister Peter Hinze. Die Jury, die über die Entwürfe abstimmte, entschied sich einstimmig für den Vorschlag des Büros Kraft Raum.
Nun müssen die Details mit dem Architekturbüro abgestimmt werden. Der Entwurf muss dann noch die politischen Gremien der Stadt passieren und es sollen Fördermittel des Landes beantragt werden. 2021 könnte man mit dem Bau beginnen. Der könnte dann aber, da man auf dem Geistmarkt auch auf die Veranstaltungen achten muss und es noch andere Fragen – wie Arbeiten an Leitungen – zu klären gibt, aber durchaus zwei Jahre Zeit in Anspruch nehmen.