Emmerich. Die FDP Emmerich plant ihr Comeback und besetzt alle Wahlbezirke mit Direktkandidaten. Bekannte Gesichter und junge Köpfe treten im September an.
Es sei schon interessanter als bei der Wahl der Direktkandidaten, sagte Versammlungsleiter Stephan Haupt zum Thema Besetzung der Reserveliste: „Noch nie ist es in Emmerich und in einer anderen Stadt im Kreis Kleve passiert, dass ein FDP-Bewerber einen Wahlkreis direkt holte“, so der Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete der Freien Demokraten.
Zuvor, also bevor es um die so wichtigen liberalen Reservelistenplätze in der Aula der Gesamtschule ging, wurden alle 18 Direktkandidaten für die Kommunalwahl im September gewählt. Beinahe wäre da der Wahlbezirk 90 (Willikensoord) unter den Tisch gefallen. Denn auf der Sammelliste hatte man Marcel Melkowski als Kandidaten glatt vergessen. Doch das wurde schnell handschriftlich nachgeholt.
Liberale Größen wollen es noch mal wissen
Bekannte, aber auch ganz neue Gesichter wollen das Comeback der FDP in den Stadtrat anpacken und wurden von den elf anwesenden Mitgliedern gewählt. Gestandene Größen wie Franz-Josef Gabriel, die Wirtelegende Fritz Kirschke, Ulla Brockmann oder das Eltener Ratsstuben-Ehepaar Manuela und Peter Winkelmann wollen es nochmals wissen.
Aber auch junge, noch nicht so bekannte Köpfe haben ihre Heimat in der FDP gefunden. Allen voran sicherlich Luca Kersjes, der sich hinter dem Vorsitzenden Steffen Straver Reservelistenplatz zwei sicherte. Das Trio wird komplettiert durch das FDP-Urgestein Wolfgang Urbach mit Stadtrats- und Kreistagserfahrung (Platz drei). Immerhin 51 Jahren liegen zwischen dem erfahrenen Politikhasen und dem erst 17-jährigen Kersjes.
FDP unterstützt keinen Bürgermeisterkandidaten
Nachdem der liberale Chef Steffen Straver unterstrich, dass „er keine Lust darauf habe, dass immer viele in Emmerich dagegen“ seien und man auch Vorschläge anderer Parteien für eine Wohlfühlgemeinde Emmerich mittragen oder ergänzen könne, machte Politikyoungster Luca Kersjes klar: „Wir werden keinen anderen Bürgermeisterkandidaten unterstützen.“ Und unterstrich: Man hielte an den Plänen zur Errichtung der kleinen zweizügigen Realschule fest. „Es ist eine Ergänzung“ in Emmerichs Schullandschaft.
Christiane Feldmann wirbt für die Gesamtschule
Vor den Wahlgängen hatte zudem auf Einladung der Partei die Leiterin der Gesamtschule, Christiane Feldmann, die Werbetrommel für ihre Schule gerührt. „Wir haben die Schätze aus Haupt- und Realschule hier mit aufgenommen“, wusste sie und wies bei „aller Höflichkeit“ darauf hin, dass ihre Schule nicht zu viele Räume hätte. „Am Grollschen Weg platzten wir derzeit aus allen Nähten.“ Besänftigende Worte fand der ehemalige Schulleiter Wolfgang Urbach im Anschluss: „Eine mögliche FDP-Fraktion wird nach besten Möglichkeiten alle Schulformen unterstützen.“