Haldern. Punk meets People will am 9. Mai ein Festival auf dem Reitplatz in Haldern auf die Beine stellen. Endgültige Entscheidung steht noch aus.
Im letzten Herbst begannen Stefan Börgers und seine Mitstreiter von Punk meets People „aufgrund der vielen positiven Stimmen aus der Bevölkerung“ nach 2018 die zweite Auflage eines großen Festivals auf dem Gelände des Halderner Reitplatzes zu planen.
Bis 30. April alle Konzerte im Kreis Kleve abgesagt
Damals konnten sie aber nicht ahnen, was für eine gesellschaftliche Dynamik ein Virus im Frühjahr weltweit auslösen würde. „Bis zum 30. April sind ja alle Konzerte im Kreis Kleve abgesagt, das ist eine ganz klare Ordnungsverfügung.“ Angesichts der Situation treibe das Team natürlich jetzt die Frage um, ob das Festival , das für den 9. Mai geplant ist, stattfinden kann.
Hoffen auf Lockerung der Auflagen
„Wir hoffen, dass die Auflagen gelockert werden. Wir sind da Open Air - und da kann man selbst mit 500 Leuten gut Abstand halten“, gibt sich Patte, der nicht nur mit im PmP-Team am Festival gebastelt, sondern mit seiner Doom-Metal-Band „Saint Serpent“ als Lokalmatador für den musikalischen Einstieg sorgen soll, optimistisch.
Vielfältiges Programm
Seit der Coronakrise sind die Verkaufzahlen der Festivaltickets im Vorverkauf stark gesunken, obwohl die PmP-Crew sich alle erdenkliche Mühe gegeben hat, um online die Möglichkeit zum Erwerb zu geben.
Und man hat für das Festival ein Programm auf die Beine gestellt, dass „eine breite Vielfalt in Sachen Rockmusik“ für die Fans hörbar macht. Dazu gehört auch eine eigens angelegte öffentliche Spotify Playlist. Da sind die Franzosen von P.O. Box „mit tanzbarem Ska-Punk“, wie Patte erzählt, oder die Barstool Preachers mit ihren Punk-Hymnen und Liebesliedern, gesungen vom Sohn der legendären britischen Band Cock Sparrer als Frontmann.
Stimmgewaltige Sängerin
Die frisch-rockige Band Rawkinson wollen aus Emden anreisen. „Die sind aus einer früheren PmP-Band hervorgegangen, haben erst ein Konzert absolviert und verfügen über eine stimmgewaltige Sängerin, die ein bisschen wie Guano Apes klingt“, sagt Börgers.
Holly would surrender böten modernen, groovigen Pop-Punk „in Richtung Blink 182“ und haben auch optisch was zu bieten. Grüne Welle aus Ludwigsburg ist tanzbarer Deutsch-Punk-Rap mit Ska-Einflüssen. Kreftich stammen aus Voerde, sind seit einem Vierteljahrhundert in der Szene mit politischem Deutsch-Punk unterwegs.
Englischsprachigen, straighten Punkrock garantiert die Heinsberger Combo Cat Fancy, die mit zweistimmigem Gesang brillieren. Und schließlich Gin for a done, die zuletzt beim ausverkauften PMP X- Mas Bash 2018 überzeugt haben.
Neuer Sponsor und neue Unterstützer
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Dazu haben sich Börgers und Co. mit Stauder Pils einen neuen Sponsor an Land gezogen, der zu dem nicht massentauglichen Image des Festivals gut passt und das Event mit Überzeugung und natürlich Getränken unterstützen will.
Unterstützung finden die Macher dieses Mal vor allem durch die Handballspielgemeinschaft Haldern-Meerhoog-Isselburg. „Wir unterstützen uns seit Jahren gegenseitig und so haben die Jungs angeboten, uns tatkräftig beim Festival, unter die Arme zu greifen“, so Börgers.
Kaffee, Currywurst und Karitatives
Die Kaffeemanufaktur Rheinkult aus Rees-Millingen wollen mit den PmP-Leuten zum Festival eine eigene Kaffeesorte vorstellen. „Ethopia arabica, so heißt die Kaffeemischung“ erzählt Börgers. „Diese unterstützt Hilfsorganisationen im Herstellungsland. Das war uns sehr wichtig.“ Passend dazu will der Verein Heimlich erfolgreich zugunsten des Jugendheims Haldern Waffeln verkaufen.
Der Kamps-Partyservice aus Haldern soll vor Ort neben Pommes und Currywurst das Publikum auch mit einem erweiterten vegetarischen Angebot kulinarisch verwöhnen.
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Und das Netzwerk Viva con agua, das sich für einen menschenwürdigen Zugang zu Trinkwasser weltweit einsetzt, wird vor Ort auch mit Infos vertreten sein. Neben weiteren lokalen Ständen sollen auch noch Info-Points - zum Beispiel zur Seenotrettung - vertreten sein.
Einen Plan B gibt es nicht
Jetzt hängt alles davon ab, wie sich die Behörden und die Politik in Sachen Corona verhalten. „Einen Plan B haben wir nicht“, ist an eine Verschiebung des Festivals, wo alle Bands schon fest irgendwo anders gebucht sind, nicht zu denken.
Wenn es am 9. Mai nicht klappt, dann fällt das Festival also definitiv in diesem Jahr aus. „Wenn das so kommt, verstehen wir das. Gesundheit geht vor. Wir übernehmen schließlich die Verantwortung für unsere Besucher“, so die Organisatoren. „Wir hoffen natürlich, dass das Festival wie auch immer stattfinden kann und wünschen uns, dass die Leute bei einer Zusage noch Tickets kaufen. Im Falle einer Absage haben wir ein Soli Packet für alle Ticketbesitzer vorbereitet, über das sie zeitnah informiert werden.“
Aktualisierung: Kurz nach erscheinen des Textes mussten die Veranstalter des Punk meets People Festivals die Veranstaltung absagen, da eine Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen bis Ende August beschlossen wurde.