Emmerich. In China beginnt wieder die Produktion und Waren von zwei Wochen müssen ausgeliefert werden. Eine neue Containerbrücke wird zurzeit geplant.
Von einer wirtschaftlichen Corona-Krise ist im Emmericher Hafen noch nicht viel zu spüren. Arndt Wilms von Port Emmerich erklärt, dass das Umschlagsvolumen geringfügig zurückgegangen sei, aber man noch nicht davon sprechen könne, dass dies durch Virus bedingt ist. Vielmehr geht Port Emmericher davon aus, dass die Umschläge bald deutlich ansteigen werden, da die Produktionskapazitäten in China wieder anlaufen und jetzt die Waren von zwei Wochen ausgeliefert werden müssen.
Strenge Corona-Regeln auf dem Hafen-Gelände
Aktuell werden im Emmericher Hafen 105.000 bis 110.000 20-Fuß-Container verladen. Die Waren, die in Deutschland verteilt werden, kommen in der Regel aus Rotterdam. Auch auf dem Hafengelände gelten nun besondere Corona-Regeln, um die Mitarbeiter zu schützen. Viele arbeiten im Home-Office und auf den Gelände sollen sich nur möglichst wenige Menschen aufhalten.
Aktuell wird allerdings auch schon weiter in die Zukunft gedacht: Der Emmericher Hafen bekommt eine neue Containerbrücke, mit der die zahlreichen Container verladen werden. Arndt Wilms erklärt, dass im Juni das gut 6,5 Millionen Euro teure Projekt europaweit ausgeschrieben wird. In Europa gebe es acht bis zehn Unternehmen, die so eine große Containerbrücke überhaupt bauen könnten. Darunter befänden sich auch Unternehmen aus Deutschland.
Nach 23 Jahren wird die alte Container-Brücke ausgetauscht
Die alte Containerbrücke ist jetzt 23 Jahre alt und muss ausgetauscht werden. Auch die Fundamentierung muss dringend erneuert werden. Auch diese werde dann ausgetauscht, so Wilms. Er geht davon aus, dass man nach Einhaltung aller Ausschreibungsfristen vermutlich zu Jahresbeginn 2022 mit den Arbeiten anfangen könne.
Auf das Fundament der Kranbahn lastet ein enormes Gewicht. Die Containerbrücke samt Ladung wiegt schnell 100 Tonnen. Im Laufe der Zeit müsse man auch die Betonarbeiten im Blick haben: „Das Fundament unterliegt einem enormen Verschleiß“, sagt Wilms. Im Kran könne man dies während der Fahrt gut merken – es schlingert.
Es soll leiser und schneller werden
Die Containerbrücke in Emmerich ist eine Portalkranbrücke, die über eine so genannte „Katze“, spricht das Führerhaus, bedient wird. Die Brücke kann auf und ab fahren und die Katze bewegt sich in entgegengesetzter Richtung. Mittels Tragseilen und einer Spreize werden dann die Container aus dem Binnenschiff gehoben und auf dem Hafengelände abgestellt. Die langen Niedrigwasserphasen des Rheins seien für die Brücke kein Problem. Die Seile könnten die Höhenunterschiede von fünf bis sechs Metern gut ausgleichen.
Die neue Brücke werde so ausgelegt, dass sie eine gut 15 Prozent verbesserte Hub- und Fahrgeschwindigkeit habe und auch energiesparender unterwegs ist. 20 Prozent der Energie sollen eingespart werden. Auch das Anheben und Absetzen von Containern soll bald leiser erfolgen. Für die Nachbarn sicherlich ein Gewinn.
Die Erweiterung des Hafens steht immer noch aus. Das komplizierte Planfeststellungsverfahren laufe derzeit immer noch. In Kürze wolle man aber zwei kleinere Flächen für die Containerlagerung nutzen, so Wilms.