Emmerich. . Die Erfolgsgeschichte des Terminal-Hafen Emmerich geht weiter. Das Geschäft mit Containern boomt. Neue Container-Brücke kommt. Und mehr.
Die Erfolgsgeschichte setzt sich fort – auch wenn die Hafen-Verantwortlichen wegen einer doch sehr komplexen Genehmigungs-Situation noch mindestens fünf Jahre auf die dringend nötige große Erweiterung des Container-Terminals auf der gegenüberliegenden Wasserseite warten müssen. „Wir investieren aber jetzt schon kräftig“, sagt Port-Geschäftsführer Udo Jessner.
Drei Projekte werden abgearbeitet
Drei Projekte werden in den nächsten Monaten abgearbeitet. So wird der boomende Terminal-Hafen eine neue, fünf Millionen Euro teure Container-Brücke bekommen. „Der Bewilligungs-Bescheid ist zugesagt“, freut sich Jessner. Der Antrag für den neuen Kran wurde bereits vor rund drei Jahren beim Bund gestellt. „Damit es keine Ausfallzeiten gibt, wenn der ältere der beiden Kräne ausfallen sollte“, erklärt der 62-Jährige.
Bauantrag wird gestellt
Zur Zeit wird der Bauantrag gestellt. Wobei auch die Befestigungen sowohl für die Kranbahn-Schienen als auch für die Kranbahn-Brücke für gut eine Million Euro erneuert werden müssen. „Wir verladen heute sehr viel mehr der bis zu 40 Tonnen schweren Container, als man beim Bau des Terminals vor mehr als 20 Jahren angenommen hatte“, sagt Udo Jessner, seit viereinhalb Jahren Port-Geschäftsführer.
Hafen platzt aus allen Nähten
Da der Terminal-Hafen aus allen Nähten platzt, und es somit auch an nötigem Rangier-Raum fehlt, musste die Port Emmerich GmbH auch wegen neuer Flächen für die Container-Lagerung handeln. So wurde die gut 4000 Quadratmeter große, sogenannte Melosch-Fläche, die sich vor dem Verwaltungsgebäude befindet, dem Hafen zugeschlagen. „Die Halle wird abgerissen, der Platz asphaltiert“, erklärt Jessner, dessen Vertrag gerade bis 2023 verlängert worden ist.
9000 Quadratmeter Fläche zugekauft
Erweitert wird das Container-Gelände zudem durch den Kauf eines weiteren knapp 9000 Quadratmeter großen Areals, das Akkzo Nobel gehörte. Auch hier werden Hallen abgerissen, um dort Container parken zu können. Denn immer häufiger wollen Reedereien auch Leer-Container im Terminal-Hafen zwischenparken.
Wie gesagt: Das Geschäft mit Containern boomt. In den vergangenen 20
Jahren, sagt Jessner, habe sich der Umschlag in Emmerich versechsfacht. Die Zahl der Container, die heute alleine übers Wasser, also ohne Bahn und Lkw, umgeschlagen werden, beträgt 125.000 TEU. Jessner: „Das ist eine stolze Zahl. Damit gehören wir schon jetzt zu den großen Container-Terminals in NRW.“ Bis 2030 soll sie auf 180.000 TEU steigen. Zur Erklärung: TEU steht für Twenty-foot Equivalent Unit. Das ist eine international standardisierte Einheit zur Zählung von ISO-Containern verschiedener Größen und zur Beschreibung der Ladekapazität von Schiffen und des Umschlags von Terminals beim Containertransport.
Kranbrücke wird nach 20 Jahren ausgetauscht
Doch zuerst muss einmal die neue Kranbrücke kommen, „die nicht von der Stange zu kaufen ist“ – und im laufenden Betrieb gegen die 20 Jahre alte Brücke ausgetauscht werden muss. Passieren soll das Ende 2020.
Und dann wäre da noch die Erweiterung auf der gegenüberliegenden Wasserseite. Das Gelände gehöre dem Hafen, sei aber FFH-Gebiet, also unter Schutz stehend. Doch an einer Erweiterung führe kein Weg vorbei, sagt Jessner – und weiß nicht nur die Politik auf seiner Seite.
Wenn alles wirklich glatt laufen würde, könnte das Projekt, das wie der Terminal-Hafen jetzt schon für die Wertschöpfung in der Stadt enorm wichtig sei, frühestens in fünf Jahren abgeschlossen sein. Kostenpunkt: rund 50 Millionen Euro. „Das können wir schaffen“, ist sich Udo Jessner sicher. Auch, weil die Hafen-Infrastruktur vom Bund bis zu 70 Prozent gefördert wird.