Emmerich/Rees/Isselburg. In Emmerich ist aufgrund der Corona-Krise von erheblich geringeren Gewerbesteuer-Einnahmen auszugehen. So sind Rees und Isselburg betroffen.
Unternehmen haben in Zeiten der Corona-Krise, in denen etlichen Firmen Einnahmen wegbrechen, die Möglichkeit Steuererleichterungen zu beantragen. So kann etwa die Gewerbesteuer gestundet oder die Gewerbesteuervorauszahlung herabgesetzt oder ausgesetzt werden.
Die NRZ hat bei den Städten nachgefragt. Schließlich ist die Entwicklung bei den Steuern ein Indiz dafür, wie es den Unternehmen aktuell geht.
Die Stadt Emmerich geht von erheblichen Steuereinbußen aus, berichtet Stadtsprecher Tim Terhorst: „Im Moment liegen 30 Anträge auf Stundung oder Herabsetzung der Gewerbesteuervorauszahlung vor. Das betrifft Groß- wie Klein- und Kleinstbetriebe.“
Emmerich plant, einen Nachtragshaushalt einzubringen
Auch interessant
Die Höhe des Gewerbesteuerausfalls sei noch nicht zu beziffern, da sich weitere Unternehmen schon in der Kämmerei angekündigt hätten, die Anträge stellen wollen. Ferner lägen dem Finanzamt Kleve Anträge von Emmericher Unternehmen vor, die eine Reduzierung der Gewerbesteuermesszahl wünschen. Diese Messzahl wird der Stadt übermittelt und dient als Basis, um den Hebesatz anzusetzen: „Daraus berechnen wir die Gewerbesteuer für die Unternehmen“, so Terhorst. Der Effekt wird also sein, dass ein geringere, dem Endergebnis näher kommende Gewerbesteuer erhoben wird.
Die Stadt Emmerich peilt schon an, demnächst einen Nachtragshaushalt einbringen zu wollen, sobald seriöse Zahlen auf dem Tisch liegen. Aber jetzt sei schon klar: „Es wird den Haushalt treffen“, sagt Tim Terhorst.
Reeser Unternehmen um 300.000 Euro vorerst entlastet
Auch interessant
Wie sieht es in Rees aus? „Derzeit liegen bei uns neun Stundungsanträge von ausschließlich kleinen Betrieben vor. Alle Stundungsanträge haben wir bewilligt. Insgesamt belaufen sich die Stundungen auf ein Gesamtvolumen von rund 200.000 Euro“, schildert Stadtsprecher Jörn Franken.
Auch bei den Gewerbesteuervorauszahlungen tut sich etwas in Rees: Es haben „sieben kleine Betriebe zusätzlich die Aussetzung der Gewerbesteuervorauszahlungen beantragt. Auch diese Anträge haben wir bewilligt. Dabei handelt es sich um ein Volumen von rund 100.000 Euro“, erklärt Franken.
Wenig Anfragen in Isselburg
Den Isselburger Unternehmen scheint es noch recht gut zu gehen. Denn hier haben nur zwei Unternehmen beantragt, die Gewerbesteuervorauszahlung auszusetzen, so Bürgermeister Michael Carbanje: „Der Antrag einer Firma ist allerdings nicht auf die Corona-Krise zurückzuführen.“ Und überhaupt handelt es sich insgesamt um geringe Beträge im vierstelligen Bereich.
Carbanje versichert Unternehmen, die in Not geraten sollten: „Wir werden auf berechtigte Anträge zustimmend reagieren. Wir kommen den Isselburger Unternehmen entgegen, mit dem, was uns möglich ist.“