Kreis Kleve. Im Gebiet von Rees gemachte Aufnahmen zeigen laut Expertenmeinung einen Wolf. Beim Lanuv geht man nicht davon aus, dass es „Gloria“ ist.
Am Niederrhein ist offenbar ein zweiter Wolf unterwegs. Eine Passantin hatte am 27. Februar dieses Jahres Aufnahmen des Tieres in Rees gemacht, teilte das Landesumweltamt (Lanuv) jetzt mit. Experten der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) hätten die Bilder begutachtet und bestätigt, dass es sich um einen Wolf handele.
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Aufgrund der Entfernung zum Wolfsgebiet Schermbeck geht man im Landesumweltamt nicht davon aus, dass es sich um die seit mindestens Sommer 2018 sesshafte Wölfin GW954f handelt, wie ein Sprecher auf Nachfrage der Redaktion erklärte. Um aber nach Rees zu gelangen, hätte die im Volksmund „Gloria“ genannte Wölfin die Lippe nebst dortigem Kanal durchqueren oder eine der eher raren Brücken nutzen müssen. Die privaten Bildaufnahmen waren im Reeser Stadtteil Haffen entstanden.
Geschlecht des Tieres ist unbekannt
Weil die Zugzeit der Jungwölfe bundesweit seit einigen Wochen läuft, liegt die Vermutung nahe, dass es sich jetzt um einen solchen Durchzügler handeln könnte. Über den Verbleib des Wolfes sei nichts bekannt, heißt es beim Lanuv. Eine nähere Bestimmung des Tieres nur anhand der Bildaufnahmen ist nicht möglich, auch das Geschlecht ist unbekannt. Für die genaue Identifikation eines Wolfes benötigen die Experten DNA-Spuren.
Im Bereich Wesel/Rees hatte es zuletzt Berichte über die angebliche Sichtungen eines weiteren Wolfes gegeben. Die Kreisjägerschaft hatte bereits vor einer etwaigen Rudelbildung gewarnt. Allerdings sind Wölfinnen jedes Jahr immer nur eine sehr kurze Zeit läufig – und können auch nur in dieser kurzen Spanne trächtig werden. Experten in den Behörden gehen nicht davon aus, dass Gloria bei einem Aufeinandertreffen jetzt trächtig werden könne. Gloria sei für dieses Jahr „durch“, hieß es.