Emmerich-Dornick. Pioniergelände, Deichbau: Im ruhigen Dornick tut sich nun einiges. Ortsvorsteher Gerd Böcker sieht Bereicherungen für das Dorf in Emmerich.
Bereits in seiner zweiten Periode als Ortsvorsteher ist Gerd Böcker in Dornick aktiv. Einer, der gerne in der Gemeinschaft die Dinge anpackt. Und ganz sicher einer, der seinen Ort versteht. Ein Ort, in dem derzeit einiges in Bewegung ist.
Warum haben Sie sich als Ortsvorsteher aufstellen lassen?
Damals und jetzt lasse ich mich aufstellen, weil es interessant ist für Dornick, für unsere Gemeinde etwas zu tun und mitzuwirken. Als Ortsvorsteher ist man ja auch in den Vereinen miteingebunden. Es ist mir wichtig, was in Dornick über viele Jahre auch gut klappt, dass die Vereine, egal in welcher Angelegenheit, alle mitmachen. Ob die Schützenbruderschaft oder der Dorfverein, auch in der Kirchengemeinde sind alle bereit, für die gute Sache einzustehen.
Mit welchen Anliegen kommen die Bürger zu ihnen?
Wenn bestimmte Sachen anstehen, bin ich bereit Bindeglied zu sein zur Stadt. Etwa wenn etwas beantragt wird oder etwas neu gebaut werden soll, wie zuletzt beim Kinderspielplatz. Da muss man die Anliegen der Dornicker unterstützen und vorbringen. Das ist Aufgabe eines Ortsvorstehers.
Kommt das häufig vor?
Kann man nicht so sagen. Aber ich gehe auch zu den Geburtstagen ab 75 Jahren. Es ist eine schöne Sache Geburtstagskinder zu beglückwünschen und ein kleines Präsent zu überreichen. Da freuen die sich auch.
Dornick ist in Emmerich die Ortschaft, die am weitesten von jeglichen Versorgungsstrukturen weg liegt: Was sind die Vor- und Nachteile in Dornick zu leben?
Ein Vorteil ist sicherlich die Ruhe, die wir haben. Wir haben keine Bahn, keine Bundesstraße. Ich glaube, dass das sehr viele Dornicker auch zu schätzen wissen, dass man hier ruhig wohnen kann.
Ein Nachteil ist natürlich: Man muss nach Emmerich fahren – zirka fünf Kilometer bis in die Innenstadt. Vier sind es bis zum Bahnhof. Man muss mobil sein. Wir hatten mal vor Jahren den Bürgerbus, der eingestellt worden ist. Er fuhr parallel zum Schulbus und hatte kaum Gäste.
Es ist ja vielleicht auch schwierig seinen Großeinkauf mit dem Bus zu erledigen...
Ja. Hier wohnen natürlich auch viele mit mehreren Generationen zusammen. Da ist auch immer einer, der bereit ist, für seine Familie mit einzukaufen.
Am Pioniergelände wurde nach jahrelanger Vorbereitung nun Bauland geschaffen – gibt es aus ihrer Sicht weiteres Entwicklungspotenzial in Dornick?
Im Augenblick ist keine Fläche ausgewiesen. Es gibt noch ein paar Flächen in der Lückenbebauung, wenn denn die Eigentümer das wollen.
Beim Pioniergelände muss man sagen, dass es da einen schönen Fortschritt gab. Es hat jahrelang still gelegen. Jetzt entstehen zehn Häuser, der erste Bau hat schon angefangen. Im Anschluss haben die Eigentümer eine kleine Obstwiese. Und dann hat die Stadt die große Fläche, fast 18.000 m2, glaube ich, die dort als Blumen- und Obstwiese jetzt schon eingezäunt sind. Die Bäume werden im Frühjahr gepflanzt. Das wird eine weitere Bereicherung sein. Vorher war es eine Brachfläche, alles betoniert. Es ist vom großen Vorteil für unser Dorf, weil das Pioniergelände mitten im Dorfkern liegt, das jetzt was passiert. Es gibt ja jetzt auch den Antrag die Straße Bienenwiese zu nennen.
An der Bienenwiese zu wohnen, klingt doch schon mal schön...
Ja, dann müssen nur noch die Bienen kommen. Es gibt zwei Interessenten, die wollen ihre Bienenvölker dort platzieren.
Der Deichausbau kommt voran. Aber sieht man als Dornicker den Rhein auch immer ein Stück weit als Bedrohung an? Es könnte ja mal ein richtiges Hochwasser kommen.
Ich glaube, wer aus Dornick kommt, der hat keine Ängste vor irgendeinem Hochwasser. Das kommt mehr von Leuten, die hier zu Besuch sind und sehen, dass das Wasser bis zum Deich steht. Aber es ist wichtig, dass der Deich auf den neuesten Stand gebracht wird.
Mit dem Deichbau ist es eine lange Geschichte. Vor zwölf, 13 Jahren war schon mal alles klar, dass der Deich gebaut werden sollte, und ist dann wieder auf Eis gelegt worden. In diesem Jahr will der Deichverband mit den Zuwegungen und Baustraßen beginnen, für das ganze Material, das hier hingefahren werden muss. Dann werden wir drei Jahre in einer Baustelle leben. Es sind ein paar Dornicker am Deich davon betroffen.
Sehr schön ist es, dass anschließend die Fahrbahn unten ist und der Fahrradweg oben auf dem Deich. Das ist eine Bereicherung für den Tourismus und die Dornicker, die mit dem Fahrrad fahren.
Was ist Ihnen als Dorfvorsteher wichtig?
Mit ist immer wichtig, dass wir alles immer gemeinsam voranbringen. Und nicht irgendeine Partei eine Rolle spielt oder irgendein persönlicher Vorteil. Wir sehen es jedes Jahr, wir machen ja vom Dorfverein mit den Schützen zusammen den Martinsmarkt. Da sind alle dabei und machen gerne mit. Genauso ist es beim Schützenfest. Das ist das Schöne am Dorf: Man wohnt hier und dann will man auch dazu gehören.
Gerd Böcker (CDU) ist 67 Jahre alt (ab 4. Februar 68), stammt aus Dornick, und war Maschinenschlosser. Erstmals war er von 1994 bis 2004 Ortsvorsteher und dann nochmal seit 2011. Nach der Kommunalwahl im September würde er nochmal zur Verfügung stehen. Dornick zählt etwa 460 Einwohner.