Emmerich. Arnold Bosman hat nach zwei Jahren das alte Hafenzollamt wieder verkauft. Der neue Eigentümer will an den Plänen mit 14 Wohnungen festhalten.
Es gibt Bewegung beim alten Hafenzollamt an der Promenade in Emmerich. Allerdings nicht Bauaktivitäten. Viel mehr hat sich etwas im Grundbuch getan. Denn der niederländische Investor Arnold Bosman hat das Gebäude, das er im Februar 2018 erworben hatte, Ende des Jahres 2019 wieder verkauft. An die RVG Real Estate aus Rheden nahe Arnheim.
Noch steht das denkmalgeschützte Hafenzollamt an der Rheinpromenade leer. „Doch das wird sich bald ändern“, kündigt das Unternehmen in einer Pressemitteilung an. Die notwendigen Bauarbeiten sollen voraussichtlich im Mai beginnen.
Es bleibt bei den ursprünglichen Plänen
Trotz des Eigentümer-Wechsels werde sich an den ursprünglichen Plänen nichts ändern. In dem über 1500 Quadratmeter großen Gebäude sollen nach wie vor 14 exklusive und lichtdurchflutete Eigentums-Wohnungen – die meisten davon mit Balkon zum Rhein – entstehen.
Wie berichtet ist die Baugenehmigung bereits erteilt. Somit sind auch die Probleme mit der Statik, die lange als Hemmnis galten, vom Tisch. Inzwischen sei außerdem ein Generalunternehmer mit den notwendigen Arbeiten beauftragt worden, betont Marianne Buné-Blijenberg, Sprecherin der RVG Real Estate: „Mit der Restaurierung und Renovierung des imposanten Gebäudes in exponierter Lage am Rhein soll so schnell wie möglich begonnen werden.“
Steuerlicher Vorteil für Wohnungskäufer
Einen konkreten Zeitpunkt kann sie allerdings noch nicht nennen. Denn die zukünftigen Eigentümer der Wohnungen können dank der sogenannten Denkmal-Afa einen Großteil des Kaufpreises steuerlich absetzen. Um diesen Steuervorteil nutzen zu können, ist allerdings die Vertragsunterzeichnung durch die neuen Eigentümer zwingende Voraussetzung. „Erst danach dürfen wir mit den Umbauarbeiten beginnen“, betont Marianne Buné-Blijenberg.
Die RVG Real Estate, die in etlichen deutschen und niederländischen Großstädten bereits zahlreiche Bauprojekte realisiert hat, möchte nach wie vor den imposanten Komplex des ehemaligen Hafenzollamtes mit einem Neubau auf dem rückwärtigen Grundstück komplettieren, wo 2013 alte Gebäude abgerissen wurden. Dort sollen insgesamt acht moderne Apartments – sechs davon mit Balkon – gebaut werden. Hinzu kommen zwei Penthouse-Wohnungen mit großzügigen Dachterrassen, die nach Süden ausgerichtet sind.
Architektonische Symbiose soll sich ergeben
Das denkmalgeschützte ehemalige Hafenzollamt und der Neubau am Wassertor sollen sich nach Fertigstellung harmonisch in das Gesamtbild der Umgebung einfügen. Insgesamt soll eine architektonisch gelungene Symbiose aus Alt- und Neubau entstehen.
Über die Gründe des erneuten Verkaufs lässt sich nur spekulieren. Arnold Bosman gibt an, dass er inzwischen zu viele andere Projekte bearbeite. Aber der Aufwand wird ihm auch 2018 nicht unbekannt gewesen sein. Es bleibt eine komplizierte Immobilie.
Bereits 2008 hatte die Vink-Gruppe das Objekt in Emmerich gekauft, konnte ihre Umbaupläne aber nicht realisieren. Ab 2015 stand der Hafenzollamt zum Verkauf. Erst 2018 mit Erfolg. Nun versucht sich die RVG Real Estate.