Emmerich. KAB fürchtet um Erhalt des Treffpunkts Heilig-Geist. Auch über dem Aldegundisheim schwebe die Abrissbirne. Neues Pfarrzentrum sorgt für Ärger.
Es kocht und brodelt. Das wurde bei der KAB-Familie Nikolaus Groß deutlich, die sich Freitag zur Generalversammlung im Treffpunkt Heilig-Geist traf. Nein, keine internen Querelen! Die Katholische Arbeitnehmerbewegung ist dank vieler Ehrenamtlicher gut aufgestellt. Sondern die Entwicklung rund um die Heimat lässt bei vielen die Hutschnur platzen.
Nicht nur, dass Vorsitzender Hannes Looman auf Leiharbeiter und steigende Altersarmut einging. Und als Beispiel vor Ort die steigende Nachfrage des Mittagstisches anführte. Vielmehr wurmt der Bau des Gemeindezentrums nahe der Martini-Kirche. Ihre jahrzehntelange Heimat im Treffpunkt Heilig-Geist ist wie die vieler anderer – verbunden mit Erinnerungen und wahrer Pionierarbeit – in Gefahr. „Pfarrer de Baey möchte das so. Der baut gerne“, unterstrich Hannes Looman.
KAB-Vorstand bezeichnet die Sache als „Unding“
Während beim Aldegundisheim in Emmerich die Abrissbirne über dem Gebäude schweben soll, ist für den Treffpunkt, der bei der Raumnutzung schon aufs Gros der Fläche durch anderweitige Nutzung (Ogata) verzichten muss, Abriss oder Verkauf im Gespräch.
Als Unding bezeichnet der Vorstand unter Hannes Looman, der den Zusammenschluss der KAB-Vereine Vrasselt, Heilig-Geist, Aldegundis, Martini und zuletzt Liebfrauen meisterte, die ganze Sache. Zumal die Neubau-Pläne mit Vermietung an Zentralrendantur (geht nach Kleve) und Caritas (Neumarkt) vom Tisch sind.
KAB vermisst, dass Pfarrer Bernd de Baey sich stellt
Nachdem sich der Stadtpfarrer am Verkauf des Michaelsheims in Liebfrauen „die Finger verbrannt hatte“, gehe er da nicht mehr dran. „Da wisst ihr mal, wie es uns ergangen ist“, erklärte Liebfrauen-Mann Michael Voller. In einem Brandbrief an Pfarrer de Baey bringt der Kirchausschuss Heilig-Geist die Dinge auf den Punkt, hieß es am Freitag. „Ich vermisse, dass er sich der Sache stellt“, so der Vorsitzende.
Auch die Leegmeer-Stuben, in denen die KAB Heilig-Geist in ihren Gründerzeit 1979 eine Heimat fand, stelle keine Alternative da. „Die Leegmeer-Stuben schließen“, so Looman. Gäste, die reserviert haben, müssen sich aber keine Sorgen machen. Betreiberin Heike Krachten betont gegenüber der NRZ: „In den nächsten Monaten haben wir noch geöffnet.“ Der Schließungstermin, der mittelfristig komme, sei noch offen.
NRZ-Redaktionsleiter Andreas Gebbink bei der Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl
Trotz alledem stünde der KAB-Baum „fest in der Erde“, wusste Präses Max Puttkammer. Erst recht mit dem von Norbert van Haaren und Winfried Groll vorgestellten Jahresprogramm. Zu dem gehören etwa die Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl mit NRZ-Redaktionsleiter Andreas Gebbink, der Besuch der Landesgartenschau und viele weitere Treffen.
Am Bezirkstag in Uedem im Mai nehmen als Delegierte Hubert Schwerhoff, Wilfried Tüshaus, Norbert van Haaren, Kurt Gebbink und Knut Herzog teil. Ersatzmitglieder sind Hermann Thelemann und Johannes Eimers.