Speelberg. . Pfarrer Bernd de Baey sucht den Weg der Versöhnung und zieht einen Tag vor der entscheidenden Ratssitzung die Reißleine. Sorgen der Pfadfinder waren ausschlaggebend.

Kehrtwende in letzter Sekunde. Heute hätte der Rat im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung über den Kauf des Michaelsheims zur Unterbringung von Flüchtlingen abstimmen sollen. Doch Pfarrer Bernd de Baey sucht den Weg der Versöhnung: „Ich habe Bürgermeister Peter Hinze gebeten, das Thema von der Tagesordnung zu nehmen.“ Was in Zukunft mit dem Jugendheim passiere, sei völlig offen. Alles auf Anfang, laute die Devise.

Nach der zuletzt hitzig geführten öffentlichen Debatte um das Thema, waren es wohl die Aussagen der Pfadfinder-Leiterrunde in der NRZ am Samstag, die de Baey in Abstimmung mit dem Kirchenvorstand veranlasst haben, den Kurs zu wechseln. Die Pfadfinder hatten verdeutlicht, dass sie übereilt ihre Zustimmung zu den Plänen gegeben hatten, ohne die wirklichen Folgen abgesehen zu haben. De Baey: „Wir respektieren die Entscheidung und nehmen sie sehr ernst. Die Jugendarbeit der Pfadfinder, die überall anerkannt wird, ist für uns von sehr großer Bedeutung und hat unsere Unterstützung.“ Unter diesen Umständen könne der Verkauf des Michaelsheimes keine Lösung sein. Bis zuletzt bestand die Hoffnung, eine klare Vereinbarung mit allen Beteiligten zur künftigen Nutzung des Liebfrauen-Pfarrheims treffen zu können. Vergeblich. Die Kirche werde sich weiterhin „entschieden für Flüchtlinge einsetzen“; es gebe viele Möglichkeiten, so de Baey, der Brücken schlagen möchte.