Emmerich. Nach rund vier Monaten gibt es bei Emmerichs ältester Kneipe, Onder de Poort, wieder einen Pächterwechsel. Ein bekanntes Gesicht übernimmt.

Erst im September hatte Thorsten Schulte-Werflinghoff Emmerichs älteste Kneipe Onder de Poort übernommen. Doch jetzt gibt es schon den nächsten Pächterwechsel. Am Dienstag, 18. Februar, eröffnet ein in Emmerich gut bekanntes Gesicht die Kneipe an der Rheinpromenade: Andre „Ente“ Miesen.

Schon vor gut einem Jahr interessierte sich der 48-Jährige für das Lokal. Die damaligen Pächter Manuela Pertz und Marcel Meisters hatten unzählige Bewerbungen für die Nachfolge auf dem Tisch liegen. Die Wahl fiel nicht auf Miesen, der jetzt seit vier Jahren als Aushilfe bei Onder de Poort arbeitet.

Seit dem 16. Lebensjahr in der Gastronomie tätig

Überhaupt jobbt „Ente“ Miesen seit seinem 16. Lebensjahr in der Gastronomie – früher auch am Kapaunenberg oder bei Zur Klause. „Da habe ich schon einige Erfahrungen gesammelt.“ Jetzt ist er bereit, seine reguläre Arbeit als kaufmännischer Angestellter an den Nagel zu hängen und als selbstständiger Wirt die Traditionskneipe in Emmerich zu übernehmen: „Ich hatte drei schlaflose Nächte“, räumt Miesen ein, bevor er dann den Schritt wagte und beim Vermieter, die Geschwister Stevens GmbH, einen neuen Pachtvertrag unterschrieb.

Relativ schnell nach der Übernahme im Herbst ging es leider bergab bei Onder de Poort. Der Chef war zu selten vor Ort. Auch dessen Frau, Gastronomin aus Altkalkar, fand nicht wie ursprünglich gedacht häufig den Weg zur Rheinpromenade. „Die Leute wollten den Chef sprechen“, bedauert Andre Miesen. Es konnte sich keine Beziehung aufbauen. Bis dann die Fragen kamen: „Ente, wann übernimmst Du?“ Am 6. Februar schloss Onder de Poort vorerst.

Positive erste Rückmeldungen

Andre miesen jobbt seit seinem 16. Lebensjahr in der Gastronomie. Nun wagt er den Schritt in die Selbstständigkeit.
Andre miesen jobbt seit seinem 16. Lebensjahr in der Gastronomie. Nun wagt er den Schritt in die Selbstständigkeit. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Nun übernimmt „Ente“ Miesen tatsächlich. „Die ersten Rückmeldungen waren sehr positiv“, hofft der neue Wirt das Vertrauen der Kneipengänger in Onder de Poort wieder stärken zu können.

Zwischen dem Vorbesitzer und den Vorvorbesitzer sind noch einige Besitzverhältnisse zu klären. Etwa bezüglich der Kücheneinrichtung oder der Außenbestuhlung. „Ich wäre nicht abgeneigt, eine Einigung zu finden“, sagt Miesen, falls er das Inventar übernehmen könnte. Der Kern – Theke, Tische, Stühle im Lokal – gehört der Geschwister Stevens GmbH.

Wo nicht nur die Schalke-Fans einkehren

Das Personal, vier Aushilfen, wird übernommen. Und ansonsten muss sich in der Kultkneipe auch nicht viel ändern. Die Bundesligaspiele sind zu sehen; und hier längst nicht nur die Schalke-Spiele. Obwohl die Schalke Freunde Emmerich natürlich hier ihr Stammlokal haben, vor den Spielen hier einkehren, um dann am Alter Markt in den Bus zu steigen.

Drei Dartsmannschaften werfen hier ihre Pfeile, die Tübbe-Damen sind nach wie vor samstags mittags willkommen, Live-Musik wird es weiter geben, es wird weiter geknobelt, der Sparclub spart weiter, zur Kirmes wird weiterhin ein Bierwagen aufgestellt. Zwei Karnevalsgruppen fühlen sich bei Onder de Poort heimisch: Die Emmericher Landstreicher hätten für Rosenmontag schon ihr Kommen angekündigt, so Miesen. Und treuer Getränkelieferant bleibt Getränke Wismans aus Vrasselt.

Demnächst gibt’s wieder Snacks

In naher Zukunft wird es auch wieder einige Snacks geben: von der Frikadelle über den Kartoffelsalat bis zur Bockwurst. Zum Frühling dürfe Kuchen zum Kaffee nicht fehlen, damit sich auch nachmittags Gäste auf die Terrasse setzen.

Übrigens: Der neue Gastwirt betont das gute Verhältnis zu Horst Welling, dem Wirt der zweiten Traditionskneipe in der Innenstadt: Zum Raben – „Ein Top-Kollege, zu dem wir ein freundschaftliches Verhältnis haben.“ Und das dürfe gerne so gepflegt werden.

>> Die Öffnungszeiten

Der Neustart erfolgt just in heißer Karnevalszeit. Die Eröffnung am 18. Februar erfolgt exakt um königsblaue 19.04 Uhr. Um 1 Uhr ist Feierabend. Mittwoch und Donnerstag, 19. und 20. Februar, ist von 12 Uhr bis Mitternacht geöffnet; Freitag, 21. Februar, 12 bis 2 Uhr; Samstag, 22. Februar, 10 bis 2 Uhr, Tulpensonntag, 23. Februar, 10 bis 0 Uhr; Rosenmontag, 24. Februar, 14 bis 0 Uhr; Dienstag, 25. Februar, 10 bis 0 Uhr und Mittwoch, 26. Februar, 12 bis 0 Uhr.

Ansonsten gelten die regulären Öffnungszeiten: dienstags bis donnerstags, 12 bis 0 Uhr; freitags, 12 bis 2 Uhr; samstags, 10 bis 2 Uhr; sonntags, 10 bis 0 Uhr; montags Ruhetag.